Kapitel 27

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Kapitel 27

Nach 10 Minuten fuhr wirklich Jai sein Auto vor, wieso musste er mich abholen? Ich war immer noch total verwirrt über die Situation. "Hey" sagte ich leicht schüchtern als ich mich bei ihm ins Auto setze. "So sieht man sich wieder" er lachte leicht. "Scheint so" kicherte ich auch. Wir fuhren los und lange Zeit sagte keiner was. "Sei Justin nicht als zu böse, er hat sich den ganzen Tag den Kopf zerbrochen" schon wieder hatte ich ein schlechtes Gewissen. "Ich will einfach nur das er ehrlich zu mir ist" sagte ich ernst. Jai nickte und fuhr dann fort. "Manchmal ist es nicht so einfach in so einer Sache ehrlich zu sein, Justin will dich beschützen" ich seufzte. "Aber indem er mir nicht sagt was los ist verliert er mich" und das tat er wirklich, ich hätte mir einfach nur gewünscht das er mir erzählt hätte wieso er so viele Verletzungen hatte. Wenn ich dran denken wurde mir ganz anders, wie sieht er jetzt wohl aus? "Grace, du darfst ihn nicht so verurteilen, es ist neu für ihn. Vor zwei Jahren waren seine Geschäfte noch nicht so wie heute" ich wusste direkt worauf er anspielen wollte. "Es ist mir egal was er für Geschäfte macht, mir ist es sogar egal das er dafür über Leichen geht" okay das war defintiv gelogen, am liebsten wollte ich das mit den toten Menschen vergessen. " aber ich brauch einen Freund dem ich vertrauen kann und der nicht wenn es ihm mal gerade passt mich wie ein Stück Dreck behandelt" Jai schaute mich kurz überrascht an. "Verdammt ich weiß wieso Justin so auf dich steht" nun riss ich meine Augen auf und konnte nicht glauben was Jai gerade von sich gegeben hat. Als ich nichts sagte musste er lachen. "Nimm es als Kompiment" ich blickte ihn nun an. "Danke?" lachte ich leicht und in diesem Moment fuhren wir auf den Hof. "Wohnst du hier eigentlich auch, also ich meine wenn du mal hier bist?" fragte ich während wir zur Haustür liefen. "Ja" sagte er nur und schloss die Tür auf.
Ich hatte auf der Autofahrt fasst vergessen das ich sauer auf Justin war und meine Worte hätte ich auch fast vergessen. "Ich schätze mal er ist in seinem Zimmer" Jai deutete auf die Treppe und lief selber richtung Wohnzimmer. Wieso um alles in der Welt ging mir gerade der Arsch auf Grundeis? Ich war aufgeregt und ging langsam die Treppe hoch. Sollte ich klopfen? Ich wusste gerade nicht wie ich mich verhalten sollte, fühlte mich so verloren. Ich entschied mich dafür einfach die Tür aufzumachen. Justin lag auf seinen Bett und blickte mich sofort an als ich den Raum betrat. "Grace" ein kleines Grinsen bildete sich auf seinen Gesicht, was leider schwer zu erkennen war da sein Gesicht voller Wunden und blauen Flecken war. Ich musste schlucken als ich ihn mir genauer anguckte. "Hey" ich versuchte nicht so unfreundlich zu klingen, aber ich war so enttäuscht und so verletzt von ihm. "Baby sei mir nicht böse" er erhob sich leicht. "Ich will einfach nur das du ehrlich zu mir bist" nuschelte ich. Justin stand nun komplett auf. Er trug eine graue Jogginghose und ein schwarzes Tshirt. "Mir geht es doch gut" versuchte er es. Ich musste leicht auflachen. "Schau dich doch mal an" ich konnte gar nicht weiter sprechen denn er fiehl mir einfach ins Wort. "Grace, so seh ich öfters aus, dass gehört einfach zu meinem Job" ich musste schlucken, könnte ich ertragen ihn immer wieder so zu sehen. Ich schaute ihn nun direkt in die Augen. "Ich weiß nicht ob ich das kann" ich war froh das ich nicht direkt anfing zu weinen. Er öffnete seinen Mund aber es kam kein Wort raus. Es herrschte Stille und er wusste was ich meinte, ich konnte das nicht ertragen ihn ständig so zu sehen. Außerdem würde ich mir ständig sorgen um ihn machen und konnte ich das ertragen? Nein. "Babe..." ich schüttelte meinen Kopf als er diese Worte sagte. "Es geht nicht" sagte ich leise, aber ich wusste das er es gehört hatte. In meinen Augen bildeten sich solangsam Tränen. Ich senkte meinen Blick, ich konnte die Verzweiflung in seinem Blick nicht mehr ertragen. Ich hatte das Gefühl das alles gesagt war, ich würde das hier so nicht mehr können. "Es ist glaube ich besser wenn ich jetzt gehe" ich brauchte ihn nicht anzuschauen um zu wissen das es ihm genauso schwer fiehl wie mir. "Grace bitte geh nicht" er klang so verzweifelt. Ich schüttelte den Kopf und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. "Krieg erstmal dein Leben auf die Reihe" mit diesen Worten verließ ich das Zimmer und war froh das er mir nicht hinterher ließ. Mit schnellen Schritten ging ich Richtung Wohnzimmer während ich mir die Tränen weg wischte. "Jai?" fragte ich laut. "Ja?" erklang seine Stimme und er trat in den Flur. "Kannst du mich vielleicht wieder nach Hause bringen?" es war mir schon ein bisschen peinlich zu fragen, aber in 4 Tagen könnte ich endlich selber fahren. "Ja klar" er schaute mich misstrauisch an.
"Also habt ihr nichtsg geklärt?" fragte er mich als wir los fuhren. "Doch wir haben beschlossen das es besser ist wenn wir uns nicht mehr sehen" ich wollte das ganze nicht mehr an mich ran lassen und so versuchte ich so kalt wie möglich zu sein. "Habt ihr das entschieden oder du?" ich öffnete meinen Mund und wollte ihm widersprechen das Justin es genauso sieht, aber das tat er nicht. "Grace bitte geh nicht" waren seine letzten Worte, aber man muss mich doch verstehen. Ich konnte nicht mit einem Mörder zusammen sein und ich wollte dieses Leben was er führte nicht an mich ran lassen. Ich wollte doch einfach ein ganz normales Mädchen sein. "Grace falls dir irgendwas komisch vorkommt, ich meine  ich weiß nicht was Drake vor hat, aber ruf mich bitte an" er drückte mir seine Handynummer in die Hand. Mir wurde bei diesem Gedanken ganz anders. "Danke" nuschelte ich nur und stieg dann aus. Ich konnte nicht glauben das ich mich jetzt wirklich von Justin getrennt hatte.
Irgendwann machte ich mich Bett fertig und war froh als ich endlich einschlief, doch selbst in meinen Träumen war ich nicht sicher vor Justin. Ich träumte so schlecht das ich um 3 Uhr nachts mit einem Heulkrampf aufwachte. Wieso hatte ich Justin so nah an mich ran gelassen, wie konnte ich so dumm sein und mich so schnell verlieben? Er fehlt mir jetzt schon und ich wusste nicht wie ich die nächsten Tage vergehen würde.
Sie vergingen leider gar nicht, ich quälte mich in die Schule und war froh als am Mittwoch endlich die Ferien begannen, ich hatte morgen Geburtstag und würde endlich 18 werden. Ich fühlte mich aber so schleicht wie nie, mein Leben ist ein komplettes Chaos. Ich würde die nächsten zwei Wochen nicht ins Kinderheim können, weil Justin dort noch arbeitet. Ich würde mir immer wieder Ausreden ausdenken müssen für Anja. Was ist in dem letzten Monat nur passiert? Wieso läuft gerade alles schief?
Auf den Rückweg von der Schule fühlte ich mich beobachtet und da ich in den letzten Tagen eh schon andauernt das Gefühl hatte irgendwas würde nicht stimmen rief ich nach langen überlegen Jai an. "Grace bleib wo du bist, ich bin sofort da" ich wurde solangsam nervös und versuchte so zu tun als wäre nichts. "Hey warte doch mal" hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir. Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich langsam um. "Ja?" versuchte ich so freundlich wie möglich zu kennen. Ich kannte den Kerl nicht der vor mir stand, aber er kam mir unheimlich vor. Er war nicht hässlich und nicht viel älter als ich. "Was macht ein so schönes Mädchen wie du hier allein?" oh gott, noch billiger ging es nicht? "Ich bin auf den Weg nach Hause" ich konnte nicht mehr leugnen das ich Angst hatte. Als ich quietsche Reifen hörte konnte ich erleichert ausatmen. "Ich muss jetzt auch mal" ich wollte mich umdrehen und gehen als der Kerl mich an den Arm packte. "Ich glaube du gehst nirgendwo hin" er drückte mich an sich. "Hat deine Mama dir nicht erklärt das man nicht mit fremden Leuten spricht" ich wollte mich los reißen aber es ging nicht. "Und hat man dir nicht gesagt das du dich von hier verpissen sollst" Justin? ich riss schockierend meine Augen auf als ich ihn erkannte. "Ach schau mal einer an" der Kerl vor mir ließ mich immer noch nicht los. "Ich muss schon sagen, deine Kleine ist echt süß" solangsam wurde ich wütend. "Ich bin nicht seine Kleine" zischte ich wütend. "Halt die Fresse du Schlampe" fuhr er mich an. Ich konnte förmlich sehen wie Justin sein Körper sich anspannte, erst jetzt bemerkte ich Jai der nun auch aus Justin seinem Auto ausstieg. "Was soll der scheiß Drake?" Drake? Der Kerl vor mir war Drake, der der Justin seine letzte Freundin umgebracht hatte. "Ich habe dir gesagt du wirst nie wieder glücklich Bieber" ich nutze seine Unaufmerksamkeit mir gegenüber und nahm all meinen Mut zusammen und rammpte ihn mein Bein direkt in seine Weichteile, sofort ließ er mich los und Justin musste nicht lange überlegen und ging direkt auf Drake zu und drückte ihn gegen irgendein Auto. "Hast du Dreckskind wirklich gedacht du kannst dich an meiner Freundin vergreifen?" mein Herz rutschte mir in die Hose als er "meine Freundin" sagte. "Du lässt verdammt nochmal deine Finger von ihr" ich hatte Justin noch nie so wütend gesehen. "Hey, ist bei dir alles okay?" Jai seine Stimme erklang neben mir. "Ja" das war definitv gelogen, ich konnte meinen Blick nicht von Justin nehmen. Als er diesem Drake mit vollerwucht seine Faust ins Gesicht haute schrie ich erschrocken auf. "Jai tu doch was" doch Jai zog mich einfach zurück. Justin schubste Drake nochmal gegen das Auto bevor er ihn mit voller Wucht auf den Boden warf. "Ich sag es dir noch ein letztes mal, Finger weg von meinem Mädchen" nach diesem Worten konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich wusste nicht was ich fühlen sollte, als Justin endlich von Drake abließ und sich langsam zu mir umdrehe konnte ich nicht glauben was gerade passiert ist. Es war ihm alles egal, es war ihm egal was ich gesagt hatte, er wollte einfach nur das ich sicher bin.
Ohne groß zu überlegen kam Justin auf mich zu und ich konnte nicht anders als meine Arme um seinen Hals zu legen. "Baby alles ist" er versuchte mich zu trösten und ich konnte nicht glauben wie ich diesen Kerl vermisst habe.

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