Kapitel 33"Wie gehts dir?" fragte Justin als wir nun in seinem Bett lagen. Ich antwortete nicht direkt, weil ich ganz ehrlich nicht wirklich wusste wie es mir geht. "Ich weiß es nicht" murmelte ich. Justin drückte mich nur noch doller an sich. "Wir schaffen das" murmelte er. Ja das würden wir, ganz sicher.
Als ich am Morgen aufwachte lag Justin nicht mehr neben mir. Ich stöhnte genervt auf, er könnte mich auch einfach wecken wenn er aufwacht. Die Badezimmertür ging auf und Justin trat nur im Handtuch gewickelt raus. "Du könntest mich auch mal wecken" murmelte ich und streckte mich. Justin kam grinsend auf mich zu. "Wieso sollte ich dich wecken?" er beugte sich über mich so das das Wasser von seinen Haaren auf mich tropfte. "Ih Justin" ich wollte ihn von mir wegdrücken. Justin lachte nur und küsste mich kurz bevor er sich von mir entfernte. "Ich sollte vielleicht auch mal duschen gehen" murmelte ich und stand auf. "Fühl dich wie Zuhause" Justin lief zu seinem Kleiderschrank. "Justin?" fragte ich bevor ich ins Badezimmer ging. Er blickte mich fragend an. "Können wir gleich vielleicht ein paar Sachen von Zuhause holen?" er nickte nur und ich verschwand im Badezimmer.
Nachdem ich fertig geduscht hatte lief ich nur mit Handtuch zurück in Justin sein Zimmer, der lag schon gemütlich auf seinen Bett. "Ich brauch Klamotten von dir" nörgelte ich und Justin schaute mich verwirrt an. "Bedien dich" er deutete auf seinen Kleiderschrank. Ich schnappte mir eine graue Jogginghose und ein schwarzen Hoddie.
Justin und ich liefen nun runter um irgendwas Essbares zu finden. Ich wollte vorher noch zu Mila und ihr wenigstens einen Guten Morgen wünschen. Als ich ins Wohnzimmer trat schlief sie noch, aber nicht allein. Jai hatte einen Arm um sie gelegt und sie schliefen friedlich. Ich war froh das Mila in dieser Zeit nicht allein war und Jai war eh immer für alle da. Ich grinste leicht bevor ich Justin in die Küche folgte.
Nun sahsen wir im Auto auf dem Weg zu meinem Zuhause, mein Herz rutschte mir in die Hose. Was hatten Justin und seine Leute mit den Leichen getan? Als wir mein Haus erblickten trat Justin ruckartig auf die Bremse. "Shit" fluchte er. "Was ist los?" er musste nicht antworten, als ich die Polizei vor meinem Haus sah wurde mir ganz anders. Justin fuhr an den Straßenrand und schien auf einmal vollkommen angespannt. "Grace sie dürfen nicht erfahren das wir uns kennen" ich schaute ihn verwirrt an. "Babe ich bin nicht unbekannt bei den Bullen" ach ja ich vergass das Justin schon viel zu viele Anzeigen hatte. "Sie würden denken ich hätte damit was zu tun" ich nickte nur. Mir wurde ganz anders als plötzlich eine Trage rausgetragen wurde. "Oh mein Gott" ich schlug mir die Hand vor dem Mund als ich sah das sie Anna in den Wagen schoben. Justin griff nach meiner Hand und drückte sie fest. "Sie werden dich suchen Grace, die Polizei denkt du hast keine Ahnung" ich wusste nicht was ich tun sollte. "Du musst jetzt zuhören okay?" Justin sprach mit mir als wäre ich ein kleines Kind. Ich nickte nur wieder. "Du wirst jetzt so tun als ob du nach Hause kommst" er atmete tief ein und aus. "Du wirst sagen du hast bei Mila geschlafen" ich nickte leicht. Wie sollte ich bitte so tun als würde ich nicht wissen das sie tod wären? "Ich glaube ich kann das nicht" sagte ich panisch. "Du kannst das" sagte Justin sofort. "Ich bin bei dir, ich warte hier" ich schluckte, das konnte er doch nicht von mir verlangen. Ich öffnete einfach die Autotür und atmete tief ein und aus bevor ich los lief. Wie sollte ich so tun als würde ich überrascht sein? Als mich ein Polzist erblickte versuchte ich so panisch wie möglich zu gucken. "Was ist hier los?" ich kam mir so dumm vor. "Miss, wer sind sie denn?" fragte der Polizist freundlich. "Ich wohne hier" ich deutete auf das Haus was abgesperrt war. Er zog seine Augenbrauen hoch. "Sie sind Grace?" ich nickte nur. "Was ist hier passiert?" ich versuchte ängstlich zu klingen. "Am besten sie kommen erstmal mit auf die Wache" was wieso das denn?
Und nun sahs ich in einem Raum ohne Fenster und vor mir zwei Polizisten. Sie hatten mir bis jetzt nicht mal gesagt das Anna und Jens tod sind. "Wo sind Anna und Jens?" gott wie dämlich ich mir vorkam als diese Worte meinen Mund verließen. "Miss es tut mir leid Ihnen das zu sagen" er holte kurz Luft. "Ihre Eltern sind auf unerklärlichen Gründen ums Leben gekommen" ich brauchte das nicht mal spielen, es kamen einfach die Tränen. Ich konnte bis jetzt nicht realsieren wie das möglich war. Das letzte was ich von Ihnen hatte war ein Streit. "Sind sie ok?" fragte der Kerl irgendwann. Ich nickte leicht. "Wir müssten Ihnen ein paar Fragen stellen" ich nickte nur wieder. "Wo waren sie?" ich holte tief Luft. "Ich hatte mich vorgestern mit meinen Eltern gestritten und bin dann zu meiner Besten Freundin, Mila Lehmann" ich senkte meinen Blick. "Worum ging es in dem Streit?" scheiße, was sollte ich jetzt sagen? Ich brauchte ganz schnell eine Idee. Ich lachte leicht los. "Es hört sich lächerlich an, aber sie wollten mir verbieten an meinen achtzehnten Geburtstag in einen Club zu gehen" die Kerle vor mir schauten sich kurz an bevor sie nickten. "Haben sie jemanden zu den sie jetzt erstmal können?" erkundigten sie sich. Ich nickte leicht. "Ich kann zu Mila".
Vollig überfordert stand ich nun vor der Polizeiwache, was hatte ich nur gerade getan? Ich hatte gelogen und das nur damit sie nicht erfahren das Justin mein Freund ist. Ich lief die Straße lang als plötzlich ein Auto neben mir hielt. "Steig ein" ich erkannte Justin seine Stimme und stieg sofort ein. "Ist alles okay?" fragte er sofort. Ich konnte nicht mehr und brauch in Tränen aus. Ich konnte das nicht kapieren. Ich wollte es auch gar nicht, kann mir nicht mal jemand sagen das das hier einfach ein dummer Traum ist?
Ich erzählte Justin alles und wir fuhren direkt zu ihm nach Hause, sie würden defintiv auch Mila verhöhren wollen. Sie war mit der ganzen Situtation noch überfordert als ich. Jai versuchte ihr so gut es geht bei zubringen das sie sich bloß nicht verplabbern sollte.
Es war eine komische Stimme, wir sahsen alle im Wohnzimmer und keiner sagte was. Ich wollte die letzten Tage einfach vergessen. Als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte zuckte ich leicht zusammen, erkannte aber dann Justin hinter mir. Er machte eine Bewegung das ich aufstehen soll und zog mich dann auf seinen Schoß. "Das wird alles wieder" ich wusste das er seinen Worten nicht mal selbst glauben schenkte. "Gott Justin wie sollen wir uns daran nur gewöhnen?" fragte James plötzlich. Ich schaute ihn verwirrt an. "Eigentlich ist Justin nicht so der kuschel Mensch" das erste mal seitdem dieser ganze scheiß passiert ist musste ich los lachen. "Gewöhn dich lieber dran" knurrte Justin. Diese Worte ließen mein Herz höher schlagen. "Ich habe nicht vor sie gehen zu lassen" ich musste breit grinsen und drehte mich leicht zu ihm um. "Du wirst mich auch nicht mehr los" flüsterte ich gegen seine Lippen bevor ich meine dadrauf drückte. "Ok Ok, nimmt euch ein Zimmer" meldete sich nun Jai zu Wort. Ich musste kichern und löste mich von Justin. Mila sahs immer noch etwas unsicher neben Jai, für sie war das ganze wahrscheinlich alles unglaublich. "Grace können wir mal kurz?" Mila deutete auf die Tür. Ich nickte nur und wusste das ich ihr jetzt eine Menge erklären muss.
Wir liefen in Justins Zimmer und ich wartete gespannt was nun kommen wird. "Grace was ist das hier?" fragte sie panisch. Ich senkte meinen Kopf, wenn ich das nur wüsste was das hier ist. "Sprich mit mir" forderte sie mich auf. "Ich weiß es nicht. als ich wusste was Justin tut war es schon zu spät" Mila holte tief Luft. "Grace das kann doch nicht dein ernst sein?" ich blickte sie verwirrt an. "Du hast wegen ihm auch noch deine Pflegeeltern verloren" ich musste hart schlucken, natürlich hatte sie recht. Ohne Justin würden Anna und Jens noch leben, aber könnte ich ihn dafür wirklich die Schuld geben. Ich schüttelte den Kopf "Hör auf" forderte ich sie nun auf. "Du kannst ihn dafür nicht die Schuld geben" Mila schaute mich etwas verwirrt an. "Du liebst ihn wirklich oder?" ich nickte leicht, weil ich nicht wusste wie sie reagieren würde. "Mila er ist der einzige den ich jetzt noch habe" ich versuchte die Tränen zu unterdrücken, erfolglos. Ich spürte wie Mila mich an sich zog. "Wir schaffen das" murmelte sie. Ich drückte sie doller an mich. "Zusammen okay?" flüsterte ich. Wir lösten uns voneinander. "Zusammen, so wie viel schon immer" ich schenkte ihr ein ehrliches lächeln. "Ich muss nur erstmal klar kommen. also mit diesem Leben was die Kerle da führen" ich nickte, ich wusste was sie meinte.
Mila lief wieder zurück nach unten und ich sagte ihr ich würde gleich kommen. Ich wusste nicht wie das alles weiter gehen soll. Würde das irgendwann aufhören? Jemand klopfte an der Tür und ich zuckte leicht zusammen. "Ja?" fragte ich. Die Tür ging auf und mein wunderschöner Freund trat ins Zimmer. "Du klopfst wirkich an?" ich stand von dem Bett auf und lief auf ihn zu. "Ist alles okay?" fragte er und griff nach meiner Hand um mich zu sich zu ziehen. Ich seufzte und kuschelte mich einfach an ihn. Es dauerte kurz bevor er seine Arme auch um mich schlung und seinen Kopf auf meinen abstützte. "Grace, es wird dir nicht gefallen" Justin drückte mich leicht von sich um in mein Gesicht zu schauen. "Die Jungs und ich werden heute Nacht das ganze beenden" ich schaute ihn verwirrt an. "Wie meinst du das?" er atmete tief ein bevor er weiter sprach. "Umso weniger du weißt umso besser" ich wusste nicht wieso, aber das er immer alles vor mir verheimlichen nervt mich langsam. "Werdet ihr ihn umbringen?" er wusste das ich von Drake sprach. Justin nickte langsam. "Nicht nur ihn" fügte er hinzu. Ich riss meine Augen auf. "Seine Leute fliegen mit in die Luft" was? Wie in die Luft? "Was?" fragte ich schockiert. "Grace mach dir keine Sorgen" war das gerade sein ernst? "Ich soll mir keine Sorgen machen?" ich schnaubte auf. "Das kann nicht dein ernst sein" ich entfernte mich von ihm und setzte mich wieder aufs Bett. "Was ist denn jetzt dein Problem?" Justin kling leicht genervt. Ich blickte ihn fassungslos an. "Meine Eltern sind tod, meine Beste Freundin wurde mit in diese scheiße gezogen" ich atmete ein und aus. "und du fragst wirklich was mein Problem ist?" er seufzte genervt. "Grace ich kann nicht ändern was passiert ist" diese Worte trafen mich mehr als sie sollten. Justin kam auf einmal so kalt rüber. "Ich will nicht wissen wie du dich fühlst wenn deine Eltern gleich zweimal sterben" ich stand auf und wollte an ihn vorbei nach unten gehen doch er griff nach meinen Handgelenk, sein Griff war fest und ich blickte in sein Gesicht, er war wütend. "Erwähn nie wieder meine Eltern" knurrte er sauer. Was ist bitte in ihn gefahren? Vor 10 Minuten hatte er noch zu seinen Freunden gesagt das er mich nicht gehen lassen würde und jetzt ist er wieder das Arschloch. "Weißt du was? Leck mich" ich riss mich von ihm los und rannte die Treppe runter. Als ich ins Wohnzimmer trat sahsen immer noch alle dort und schauten TV. "Alles okay?" fragte Mila mich als ich mich neben sie setzte. "Ja alles gut" log ich. Ich konnte jetzt ganz sicher nicht noch Stress mit Justin gebrauchen. Innerlich hoffte ich das das hier alles nur ein dummer Traum sei. Als ich die Tür ins Schloss fallen hörte zuckte ich leicht zusammen. "Wo geht er hin?" fragte Jai verwirrt. Bruno blickte kurz auf die Uhr. "Wahrscheinlich zu seinen Sozialstunden" fuck, ich hatte ganz vergessen das Justin diese Woche noch seine Sozialstunden abarbeiten muss. Er hätte wenigstens tschüß sagen können. "Ist alles okay bei euch?" fragte Bruno mich dann plötzlich. Ich schaute ihn fragend an. "Also bei dir und Justin" ich zuckte mit den Schultern, ich würde ganz sicher jetzt nicht mit ihm über meine "Beziehung" mit Justin reden, wenn man das überhaupt eine Beziehung nennen kann. "Es passt schon" nuschelte ich leise und erhob mich dann. Ich verließ einfach das Zimmer und lief hoch in Justins Zimmer. Ich seufzte als ich mich umschaute und vorsichtig aufs Bett zulief. Wie sollte das nur Enden mit mir und Justin?
Ich kuschelte mich in sein Bett und zog sein Geruch ein, wie kann ein Mensch zu unglaublich gut riechen? Ich seufzte bevor ich meine Augen schloss und versuchte zu schlafen. Die letzten Tage waren einfach viel krass. Ich hatte Menschen verloren wo ich dachte das sie noch ewig für mich da sein werden, ich hatte meine Beste Freundin nun auch in Gefahr gebracht und ich hatte mein Herz an ein Arschloch verloren.