Chapter 32.

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Jungkook

"Mh..." murmelte ich zufrieden, nach jedem Kuss, da ich unsere Lippen immer mal wieder trennte, um Luft zu bekommen. Zwar waren wir gerade in der Schule, im Jungsklo genauer gesagt, bevor der Unterricht anfangen konnte und Taehyung hatte mich gegen die Wand gepresst, seinen Körper an meinen geschmiegt und ließ mich in immer wieder küssen. Und er wollte es ja auch, genau so sehr wie ich.

Das von gestern hatten wir auch einfach sacken lassen. Ich glaubte zwar, dass nur ich nicht darüber reden wollte, aber trotzdem brachte Taehyung es nicht hoch oder schien groß darüber nachzudenken. Es war dumm von uns beiden aber ich wollte nicht, dass sich nur wegen dem was gestern passiert war, sich etwas ändern würde. Erst einmal.

Also wimmerte ich nur hungrig in den Kuss und als ich aber gieriger nach mehr wurde, löste ich mich, fast schon schwer atmend von dem zufrieden grinsenden Dämon und sah kurz auf die Uhr, um zu merken, dass ich sowieso nicht mehr viel Zeit hatte.

"Ich muss in den Unterricht. Und wehe, du machst heute wieder was dummes" hauchte ich gegen seine Lippen, doch er schmunzelte nur und löste sich von mir, sodass ich mich noch kurz im Spiegel ansehen konnte und nicht so aussah, als ob ich gerade ziemlich lange mit einem Dämon rum gemacht hatte. Auch wenn ich das ja hatte, aber es sollte nicht jeder wissen.

"Du weißt aber, dass ich das von gestern nicht einfach vergesse. Wenn du mir etwas sagen möchtest-" doch ich ließ ihn gar nicht erst weiter Reden, sondern legte meinen Zeigefinger auf seine Lippen und musterte ihn, leicht seufzend und auch leicht unsicher. Ich konnte nicht darüber reden. Weil es mir klar machte, was ich wollte. Etwas, dass ich nicht haben konnte. Und darüber wollte ich nicht nachdenken. Noch nicht. Gerade wollte ich es einfach nur genießen.

Denn der Sex war toll und auch das rummachen auf den Schulklos war perfekt. Es war aufregend, machte Spaß und ließ mich den Schmerz vergessen, den ich das letzte Jahr aushalten musste. Darüber wollte ich momentan einfach nicht nachdenken. Auch wenn ich wusste, dass ich am Ende damit leben musste.

"Nicht... Bitte, lass uns einfach nicht darüber reden. Jin macht sich nur Sorgen um mich, okay? Aber ich kann einfach nicht darüber reden... Noch nicht." erklärte ich dem Dämon, der nur verstehend nickte doch bevor ich gehen konnte, hielt er mich noch an meinem Handgelenk fest und hielt mich somit davon ab, dass ich gehen konnte. Weshalb ich mich mit leicht geöffneten Lippen ein wenig zu ihm drehte und schwer schluckte, als ich seinen strengen Blick erkannte.

"Ich weiß, dass du dich heute auch um diesen neuen kümmern wirst, weil er neu ist und dein Freund ihn anscheinend mag. Aber... Ich will nicht, dass du ihn anfässt oder er dich anfässt, so wie ich es tue. Sonst... Muss ich dich heute Abend wieder bestrafen, Jungkook" meinte er, klang dabei so dominant und streng, sodass es sofort in meinem Bauch kribbelte und ich ein weiteres Mal schwer schluckte, mir dennoch angetan auf die Unterlippe biss.

Denn auch wenn ich ganz sicher nichts mit dem Neuen anfangen würde und es auch nicht provozieren würde, gefielen mir Taehyungs Bestrafungen weiterhin. Auch, wenn er natürlich nicht bestimmte, mit wem ich mich traf. Er müsste damit rechnen, dass ich mich irgend wann verlieben würde, in jemandem, mit dem ich eine Zukunft haben könnte. Auch wenn ich das nicht wollte.

Aber das war eine andere Sache. Über die ich jetzt nicht nachdenken wollte.

"Nein, ich werde mich nicht von ihm anfassen lassen, Taehyung. Sowieso nicht am ersten Tag, wo er überhaupt hier ist. Also, lässt du mich dann mal gehen, damit ich nicht zu spät komme?" meinte ich, mit einem leichten schmunzeln doch Tae ließ mich tatsächlich etwas widerwillig los und auch ich spürte ein leicht unwohles Gefühl in meinem Bauch, als ich gegangen war.

Aber ich wusste wieso. Während es mir bei Taehyung wunderte, dass er mich nicht einmal gehen lassen wollte. Denn er wollte ganz sicher nicht mehr, als den Sex den wir hatten. Das war Fakt, dafür war er hier. Mehr nicht. Und damit musste ich leben, ob ich wollte oder nicht. Ich war ja nicht dumm.

Naja, vielleicht war ich das doch. Immerhin hatte ich es so weit kommen lassen aber ich sollte jetzt zumindest nicht naiv sein und mir Hoffnungen machen. Hoffnungen, die total fehl am Platz waren.

"Da bist du ja. Du siehst müde aus" stellte Jin etwas besorgt fest, als ich aus den Schultoiletten gekommen war und mich auf den Weg zu unserem Klassenzimmer befand. Wo ich meinem besten Freund über den Weg gelaufen war, doch ich seufzte nur leise. Natürlich bedeutete es mir viel, dass ich ihm nicht egal war. Dass ich und mein Wohlbefinden ihm wichtig war. Aber dennoch konnte und wollte ich nichts dagegen tun, dass es mir am Ende scheisse gehen würde.

Am Ende. Wenn Taehyung mich irgendwann wieder verlassen würde. Wann auch immer das war. Ich war kein zerbrechlicher Mensch. Nicht mehr nach dem Tod meiner Eltern.

"Mir geht es gut Jin, wirklich. Und Taehyung tut mir nicht weh, okay?" meinte ich, leise seufzend, doch auch Jin wusste es besser. Weshalb er mich nur selbst seufzend musterte und sich anscheinend zurück halten musste, nichts zu sagen. "Okay. Du weißt schon, was du tust. Aber sobald du etwas brauchst, du kannst mit mir reden, über alles. Auch über... Diesen Dämon" meinte er und schmunzelte am Ende, weshalb auch ich leicht grinsen musste.

Denn es war bloß amüsant, weil wir beide niemals damit gerechnet hatten, dass es so etwas überhaupt gab. Aber, wie man sehen konnte, gab es Dämonen tatsächlich.

"Ja, mache ich. Versprochen"


Dumb Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt