Chapter 36.

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Jungkook

Schwer atmend und wieder mit Tränen in den Augen war ich sofort in mein Zimmer gerannt, als Jimin, Hoseok und sein Freund, sowie Joonyoung, den ich am meisten loswerden wollte. Den ganzen Abend musste ich so tun, als wäre alles in Ordnung. Ich musste seine Begrabschereien aushalten, hatte keine andere Wahl und wollte jedes Mal einfach nur in meinem Zimmer verschwinden.

Aber natürlich war ich nicht lange alleine. Ich hatte damit gerechnet, dass Taehyung in meinem Zimmer stehen und auf mich warten würde. Während ich heulend gegen meine Tür gelehnt war, während er inmitten des Zimmers stand und mich aufmerksam musterte. Seinen Blick konnte ich dennoch nicht deuten.

"Willst du mir jetzt sagen, dass du es mir gleich gesagt hast? Dass aus die aber genau so die Eifersucht gesprochen hat? Dass der scheiss meine Schuld ist? Bitte. Tu dir keinen Zwang an, mach mich fertig. Ich hab es verdient." meinte ich und senkte meinen Blick sofort, hatte meine Hände aber zu Fäusten geballt und war unglaublich wütend auf mich selbst, auf Taehyung und auf den Kerl, der mir alles nehmen würde. Der mich zerbrechen würde, ein weiteres Mal.

"Du lässt das doch nicht einfach mit Dir machen, Jungkook. Hast Du eine Ahnung, was er alles mit Dir anstellen will?" hörte ich es nur aus dem Dämon, doch er klang fast schon besorgt. Zwar sah ich nicht zu ihm auf, aber ich konnte hören, dass es ihm nicht egal war. Und, dass er nicht nur eifersüchtig war. Er machte sich tatsächlich Sorgen um mich. Der Mensch, der mir gerade am meisten half, machte sich Sorgen um mich...

Und doch war ich unglaublich wütend. Ich war so wütend, sodass ich es nicht einmal mehr zurück halten konnte.

"Nein, Taehyung. Nein, ich habe keine Ahnung denn anders als du, kann ich seine Gedanken nicht sehen. Aber was soll ich daran ändern, was bitte, soll ich daran ändern?" fragte ich rhetorisch und sah erst dann zu Taehyung auf, mit Tränen in den Augen und spürte, wie mein Herz immer schneller schlug, als er mich ansah. Und doch machte ich einen Schritt zurück, als er mir näher kommen wollte. Weshalb er erst einmal einfach nur dort stehen blieb und leise seufzte.

"Ist dir nicht klar, was du machen solltest? Dieser Kerl will Sachen mit dir anstellen, die dich zerbrechen werden. Und er will es gegen deinen Willen machen." Meinte er und kam dann auf mich zu, doch ich ließ ihn einfach. Ich ging selbst ein paar Schritte vor und ballte meine Hände zu Fäusten, doch schubste ihn leicht zurück, als er fast direkt vor mir stand. Er glaubte doch nicht ernsthaft, dass ich dumm bin.

"Denkst du, dass weiß ich nicht! Aber sag mir mal Taehyung, ist er denn so viel anders, als du? Du hast... Dir auch einfach genommen, was du wolltest. Und ja, vielleicht ist es etwas anders, weil ich es genieße, aber ich kann es niemals sagen! Ich kann Jins Leben nicht zerstören, selbst wenn ich meins dadurch zerstöre, weil ich ihn Schütze. Anders als du, bin ich kein Egoist und nehme mir nicht, was ich will." fing ich an, denn er hatte es verdient. Er hatte es verdient, die Wahrheit zu wissen, wie ich mich wirklich fühlte denn genau so war es.

Das fühlte ich. Genau das fühlte ich. Und er sollte es genaustens wissen. Jetzt war mir auch egal, was danach passieren würde. Ob er mich alleine lassen würde, wenn ich ihm die Wahrheit sagen würde. Es war mir egal. Es war mir gerade alles so verdammt egal.

Also ging ich wieder ein wenig auf ihn zu, blieb direkt vor ihm stehen und sah zu ihm auf. Völlig fertig und mit Tränen in den Augen. Denn ich war am Ende. So war es einfach. Ich konnte gerade erst wieder gesund werden, nach dem Tod meiner Eltern und jetzt wollte mich jemand einfach wieder in dieses Loch werfen. Und hatte auch noch Spaß dabei.

Aber sobald ich Tae ansah, fühlte ich mich gut und beschissen zugleich. Da ich nicht haben konnte, was ich wollte.

"Denn ich will, dass du hier bist! Ich will, dass du mich vor diesem Typ beschützen kannst, der mir mir Sachen tun will, die ich niemals möchte! Ich will, dass ich dich bei mir haben kann, dass ich mich auch in der Nähe solcher Kerle sicher fühle weil ich weiß, dass du hier bist und mich beschützt, dass das alles hier niemals passieren muss." schluchzte ich und sah tief in Taes Augen, der selbst seinen Blick ein wenig gesenkt hatte und niemals mit dem gerechnet hatte, was ich gesagt hatte. Auch, wenn er meine Gedanken sehen konnte.

Ich erkannte, dass er damit nicht gerechnet hatte.

"Ich brauche dich hier, Tae! Hier bei mir, in dieser Welt. Ich... Ich brauche dich bei mir..." wimmerte ich leise und dann konnte ich auch nicht mehr anders. Ich ließ mich nach vorne, gegen den starken Körper des Dämons fallen und schlang meine Arme sofort um ihn. Presste meinen Kopf gehen seine Brust und weinte gegen diese, doch anders als ich dachte spürte ich sofort seine Arme um meinen Körper und wie er mich nahe an sich zog. Er versuchte mir tatsächlich das Gefühl zu geben, dass ich mich geborgen fühlen konnte. Und das tat ich auch.

Ich hatte keine Angst, wenn ich bei ihm war. Ich hatte nur Angst, wenn ich nicht bei ihm war. Und wenn er nicht bei mir war.

Also drückte ich mich nur noch enger an den Dämon, der mir so viel bedeutete und ich nicht einmal mehr sagen konnte, wie viel er mir bedeutete. Ich wollte nichts mehr, als Taehyung. Auch wenn es so vollkommen bescheuert war und ich niemals damit gerechnet hatte.

Aber lange waren wir natürlich nicht alleine. Denn Jin hatte uns gehört, besorgt das Zimmer betreten und sah uns gerade wahrscheinlich mit großen Augen an, weil er damit rechnete, so wie ich geschrien hatte, dass mir Taehyung etwas getan hätte. Aber das hatte er nicht... Und würde er auch niemals.

Auch, wenn er am Anfang nur kam, um mit mir zu schlafen. Taehyung hatte tatsächlich niemals etwas getan, dass ich nicht wollte.


Dumb Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt