Taehyung
"Hattest du wirklich das Gefühl... Dass ich so bin, wie er? Dass ich dich benutzen wollte, erpressen wollte und dich nur für meine Befriedigung benutzen wollte?" hörte ich es auf einmal etwas nachdenklich von dem Dämon, der mit mir in meinem Bett lag. Er hatte einen Arm um meinen Körper gelegt, damit ich mich noch enger an ihn schmiegen konnte. Heute war definitiv zu viel passiert, weshalb ich das hier gerade brauchte.
Und trotzdem verwirrte mich seine Frage wieder. Da ich nicht wirklich damit gerechnet hatte, dass er mich das überhaupt jemals fragen würde.
"Nein... Ich... Du bist anders als er, Taehyung. Vielleicht hast du beim ersten Mal auch etwas... Nachgeholfen, aber ich wollte es. Jedes Mal wollte ich es auch, selbst wenn es mir am Anfang noch gar nicht wirklich bewusst war. Du hast mir nie weh getan... Und ich denke, das würdest du auch nie... Auch wenn es mich wundert. Genau so wie es mich wundert, dass du hier, mit mir in meinem Bett liegst." erklärte ich ihm und hob meinen Kopf ein wenig, um direkt in seine Augen sehen zu können.
Zwar war ich wieder etwas verwirrt, dass er das ganze hier überhaupt mit mir tat, aber ich war froh, dass er es tat. Da er mir wichtig geworden war, auch wenn das unglaublich dumm war. Weil Taehyung mich am Ende verlassen müsste. Ich konnte nicht mein ganzes Leben mit jemandem verbringen, der nicht wirklich hier war. Außerdem wollte er das sicher sowieso nicht. Da er nicht dasselbe spürte, wie ich.
"Taehyung ich... Eigentlich wollte ich es nicht sagen aber du weißt es wahrscheinlich sowieso schon. Aber ich... Ich bin wirklich froh, dass ich dich... Zumindest teilweise bei dir habe. Nach dem Autounfall meiner Eltern, auch wenn Seokjin mir unglaublich geholfen hat, war ich nie so glücklich wie jetzt. Weil ich..." doch weiter kam ich nicht, da hatte mich der Dämon mit einem Mal an meiner Taille gepackt, unter sich geworfen und seine Lippen auf meine gelegt. Er tat es ziemlich schnell, so schnell, sodass ich fast etwas verwirrt in den Kuss keuchte und meine Arme dennoch zufrieden um seinen Hals schlang.
Zwar wusste ich nicht genau, was dieser Kuss bedeutete, aber es war unglaublich schön. Es war beruhigend, nach dem was heute passiert war den älteren wieder so an mir zu spüren, auch wenn ich ihn irgend wann nicht mehr spüren würde. Da er nicht die ganze Zeit bleiben konnte. Und diesen Fakt hasste ich. Ich wollte doch einfach nur eine normale Beziehung mit dem Dämon. Auch wenn das völlig bescheuert gedacht war, da er, wie ich sagte, ein Dämon war.
Und schneller als ich wollte war der Kuss auch vorbei. Denn der ältere hatte sich von mir gelöst, lag weiterhin über mir und hatte seine Hände direkt neben meinem Kopf gestützt. Nur, um mir so unendlich intensiv in die Augen zusehen, sodass es sofort überall in meinem Körper kribbelte.
"Ich weiß, Jungkook. Aber wenn du es sagst, machst du es für dich nur noch schwerer. Und wenn ich es sage, dann binde ich dich an mich und das kann ich nicht. Ich mag egoistisch sein, aber ich will... Ich will, dass es dir gut geht. Und mit mir geht es dir nicht gut, das wissen wir beide. Vielleicht tut es das, wenn ich hier bin, mit dir in deinem Bett liege und dich verwöhne, aber dein Freund hatte recht. Wenn ich dich irgend wann wieder verlassen muss, wird dich das zerbrechen. Und ich muss dich verlassen, Jungkook. Ich kann nicht dein ganzes Leben bei dir bleiben" hauchte Er auf einmal, am Ende dennoch so liebevoll gegen meine Stirn, platzierte noch einen leichten Kuss auf dieser, doch ich hasste es, dass er recht hatte.
Dabei wollte ich es ihm so gerne sagen. Ich wollte ihm sagen, dass ich ihn über alles liebte. Dass ich mich so unendlich sehr in ihn verliebt hatte und nichts mehr wollte, als ihn. Aber ich konnte ihn nicht haben. Ich konnte nicht, weil er, anders als ich, nicht 'normal' war. Er war ein Dämon, der nicht auf dieser Welt lebte. Und diesen Fakt hasste ich. Da ich einfach nur an seiner Seite sein wollte.
"Tae... Taehyung... Ich weiß, dass du recht hast aber ich hasse es, dass du recht hast. Weil ich dich... Man Tae, ich liebe dich verdammt nochmal" kam es dann doch ungewollt laut aus mir. Ich hatte meine Hände gegen die Brust des Dämons gestemmt, drückte ihn leicht von mir weg und zwar so, sodass wir beide, direkt voreinander in dem Bett saßen und ich tief in Taes Augen sehen konnte. Der es schon gewusst hatte. Immerhin konnte er meine Gedanken sehen und dieser Gedanke musste besonders laut sein.
Doch er sagte nichts. Er schluckte nur schwer, hatte seinen Blick tatsächlich ein wenig gesenkt und seufzte leise. Anders als ich. Ich spürte sofort wieder, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten.
Ich hatte es gesagt. Ich hatte nach so langer Zeit endlich die Wahrheit gesagt und trotzdem fühlte es sich nicht gut an. Weil ich wusste, dass Tae recht hatte. Dass es alles nur noch schlimmer machte aber ich wollte und konnte es nicht für mich behalten. Ich wollte es ihm sagen und ich wollte, dass er dasselbe wie ich fühlte. Und das wir zusammen leben könnten... Ohne, dass nur ich oder Jin ihn sehen konnte.
Alles was ich wollte, war eine normale, überaus gewöhnliche Zukunft mit ihm. Aber auch dieses Mal bekam ich wohl nicht, was ich wollte. Nur dieses eine Mal wollte ich etwas so sehr, doch ich würde es nicht bekommen. Ich bekam es nie.
"Es tut mir leid, Jungkook. Ich hätte niemals so ein Egoist sein sollen. Ich hätte niemals wieder kommen sollen, nur weil du mich so sehr anziehst. Weil ich dich so sehr begehre und nicht nur deinen Körper. Aber ich kann nicht... Und es tut mir so sehr leid, dass ich dir doch weh getan habe. Mehr, als ich es jemals wollte. Ich will dich beschützen, aber ich kann es nicht. Ich kann dich nicht vor diesem Kerl beschützen und das macht mich zum Falschen."
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Dumb Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓
Fanfiction𝑊𝑒𝑛𝑛 Jungkook mit einem am wenigsten gerechnet hatte, als er seine Hausaufgaben für den Geschichtsunterricht zuende machen wollte, dann damit, dass er am Ende wimmernd und stöhnend unter einem Dämon liegen würde, der ihm nicht mehr aus dem Kopf...