Der Abend im Pop's

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Zusammen mit Bett und Veronica zu arbeiten, war wirklich angenehm. Wir verstanden uns super und waren alle auf einer gleichen Wellenlänge. Meine Folge wurde fertig gebaut und fast bereit, um sie morgen vorzutragen. Ich musste nur noch zu Hause ein bisschen daran feilen. "Cheryl kommt gleich", erwähnte Veronica. Och nö. Auf die hatte ich ja wirklich kein Bock. "Sollen wir dann los, Betty?", fragte ich. "Ja klar." Wir sammelten unsere Sachen zusammen, verabschiedeten uns von Veronica und liefen nach draußen, wo auch schon Ander und Kevin auf uns warteten. Doch gerade als wir loslaufen wollten, rollte ein Auto vorbei und hielt neben uns an. "Betty, steig sofort ein!" Verwirrt sagte Betty: "Sorry, meine Mutter. Lauft schon mal vor. Ich und Archie kommen dann zum Pops." "Steig jetzt sofort ein, Elizabeth!" Wortlos stieg Betty ins Auto und Sekunden später  rasten sie auch schon davon. Ich hatte ja gehört, dass Bettys Mutter streng war, aber so hatte ich sie mir nicht vorgestellt. "Manchmal habe ich Angst vor Mrs Cooper", sagte Kevin. Ander lachte: "Ich kann auch verstehen warum." Kevin erzählte: "Betty und ich kennen uns schon so lange und sie war auch früher schon so drauf. Ihr müsst aber auch wissen, dass sie nur das Beste von Polly und Betty ewartet, auch was Noten, Hobbys, ein guter Ruf oder generell die Interessen anging." "Das klingt schwierig für die beiden", stellte ich fest. Kevin sagte: "Oh ja, das ist es auch. Betty hat sich aber auch noch nie richtig mit ihr angelegt." Bei so einer Mutter würde ich mich da auch ungern beschweren. 

Der Weg zum Pops dauerte nicht lange, vielleicht fühlte es sich auch nur so an, weil wir so viel redeten. Es war auch schon dunkel geworden. Im Pops sah ich sogar ein bekanntes Gesicht. "Kommt wir setzen uns zu Jughead", sagte ich. "Wenn du so willst." Ich lief zu Jughead. Er war mal wieder zu vertieft in sein Laptop. Ich begrüßte ihn: "Hi, können wir uns zu dir setzen?" "Wenn ihr euch das antun wollt." Kevin meinte: "Jetzt hab dich doch nicht so." Ander reichte Jughead seine Hand. Jughead schüttelte sie auch. "Mein Name ist Ander." "Ich bin Jughead Jones." Ich setzte mich neben Jughead. Kevin und Ander vor uns. Archie und Betty waren noch nicht da. Wir bestellten uns schon mal was. Jughead wollte nur Kaffee. Ich hatte mir einen Burger mit einem Vanille-Milkshake bestellt, weil Jughead es mir empfohlen hatte. 

Nach einer Stunde waren wir fertig mit dem Essen, doch von Archie und Betty hatte ich weiterhin nichts gehört. Ich hatte Betty auch angeschrieben, keine Antwort. Kevin fragte: "Habt ihr Lust mit zu mir zu kommen?" Ich sagte ab: "Ich bleib hier und warte noch auf Betty." Ander wollte nochmal sicher gehen: "Sicher? Ich würde nämlich gerne gehen." "Ja klar, geh ruhig." Ich war auch so voll vom Essen, ich kann jetzt nicht los. Kevin und Ander standen auf. "Falls was ist, schreib mir." "Ich schaff das schon." "Na dann. Viel Spaß euch noch." 

Nachdem die Beiden weg waren, bestellte ich mir bei Pop noch einen heißen Kakao. "Was schreibst du da eigentlich die ganze Zeit?", fragte ich Jughead. "Ich bin ein riesiger Fan von den Baxton Brothers, deswegen schreibe ich jetzt meine eigene Fortsetzung." "Interessant. Also ich kenne die Geschichten, aber bin kein Fan." Jughead machte sich lustig über mich: "Schande über dich." Ich hob meine Hände hoch. "Tut mir Leid, wenn ich deine Gefühle verletzt habe." Ich hatte ihm zum Lachen gebracht. Pop kam zu mir und brachte mir meinen Kakao. Pop erzählte: "Du kannst dir wahrscheinlich gar nicht vorstellen, wie oft Jughead hier alleine rumhängt." "Nun, wenn ich ihn mir genau anschaue, dann denke ich drei Mal die Woche." Jughead sagte: "Falsch. Ich sitze hier naja, fast jeden Abend, wenn ich nicht gerade im Twilight Drive In arbeite. Hier kann ich auch am besten schreiben." Ich war überrascht. "Er ist einer von meinen Stammgästen". meinte Pop und ging zurück zu seinem Tresen. "Du arbeitest?" "Ja, im dem Auto-Kino. Ich hab da mal ne Zeit lang gewohnt, als mein Vater sich nicht im Griff hatte." "Oh, das tut mir Leid für dich." "Ich brauche kein Mitleid von dir." Ich stimmte ihm zu: "Ja, ich verstehe was du meinst. Ich habe öfters mal Panikattacken. Das wissen nicht viele, aber wenn es passiert, tue ich allen direkt leid. Das fuckt einfach ab." Ich zeigte Jughead meine Handflächen. "Ich weiß vielleicht, wer dir dabei helfen könnte, die Panikattacken zu minimieren." Ich erwähnte: "Ich war schon bei vielen Ärzten, aber hau raus." "Ich halt auch nicht viel davon, doch Mr Strange kann dir vielleicht helfen." Der kam mir eigentlich ganz sympathisch rüber. "Ich kann es ja mal versuchen."

Mit Jughead die Zeit lang zu sitzen, hatte wirklich gut getan. Wir waren uns in Vielem wirklich sehr ähnlich. Doch wir wurden von meinem Handy unterbrochen. Ich sagte: "Betty ruft an" und ging ran: "Hallo." "Hi sorry, aber wir haben eine Autopanne und können deshalb nicht mehr kommen." "Alles gut, wir sehen uns einfach morgen." "Alles klar, bis dann." Sie legte auf. "Danke für den schönen Abend, Jughead, aber ich muss jetzt langsam los." Ich stand auf und machte mich auf den Weg nach draußen. "Werde nicht angefahren", rief er noch. "Ich werde es versuchen." 

Naja, wenn ich nochmal darüber nachdachte, hatte ich doch Angst. Ich verließ das Pops mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Draußen war nichts los, alles leer. Doch hinter dem Parkplatz sah ich jemanden. Ich versuchte einen weiten Bogen um diese Person zu machen, doch sie kam direkt auf mich zu. Scheiße, das wars... "Annissa, bist du das?" Ich erkannte diese Stimme. "Hallo Chuck." Ich wollte weiter laufen, doch er stellte sich vor mich und fragte: "Was machst du hier ganz allein?" Verdächtig, dieser Typ, richtig verdächtig. "Ich war gerade mit Freunden im Pops." "Interessant." Er drückte mich langsam gegen die Wand hinter mir. Ich versuchte nett zu klingen: "Falls es dir nichts ausmacht, würde ich jetzt gehen." "Kannst du nicht noch etwas hier bleiben? Wir könnten natürlich auch zu mir." "Ich denke, dass das keine gute Idee ist." Ehe ich mich versah, versuchte Chuck mich zu küssen. Ich drückte ihn, so gut es ging von mir weg. "Lass mich los", sagte ich, doch er hörte mir gar nicht zu. "Lass mich verdammt nochmal los!" Diesmal wurde ich lauter.

"Hast du sie nicht gehört? Verpiss dich Chuck oder ich trete dir in deinen kleinen Arsch." Chuck blickte auf. Jason kam zu uns. Ich selbst war auch sehr überrascht, aber auch äußerst erleichtert. Chuck rief: "Du kannst mich mal, Jason." Und damit verließ er uns. Ich war immer noch am Zittern vor Aufregung. "Geht es dir gut?", fragte Jason mich. "Jetzt schon. Wenn du nicht gewesen wärst, wüsste ich nicht, was ich hätte tun sollen." Jason sah einfach so gut aus, selbst in diesem schwachem Licht. "Was für ein Arschloch. Soll ich dich nach Hause fahren?" "Äh... ich glaube ich kann auch..." "Du machst mir damit keine Umstände. Ich kann dich doch jetzt nicht alleine lassen. Was ist wenn dieser Perversling zurück kommt?" "Okay." Ich kann mein Glück kaum fassen. Ich folgte Jason zu seinem Auto. Er hatte einen BMW M5 Competition Performance. Woher ich das wusste? Durch Ander. Wenn wir im Auto saßen, erzählte er mich immer gerne, was da so für Autos an uns vorbei fahren und die Mehrheit davon merkte ich mir, warum auch immer. Jason öffnete mir meine Tür. Daraufhin stieg er selbst ein. Sein Fahrstil war ausgezeichnet. Ich genoss diesen Moment mit ihm alleine in seinem Auto zu sitzen. Während ich ihn navigierte, schaute ich ihm zu, wie er fuhr. Schade, äußerst schade, dass er eine Freundin hatte. Leider war der Weg viel zu kurz, denn wir waren schon da. Jason stoppte mit dem Auto direkt vor dem Pembrooke. Ich sagte: "Danke für die... Rettung und natürlich die Fahrt." "Kein Ding." Ich stieg aus, doch bevor ich die Tür schloss, schaute ich noch kurz zu Jason. "Komm gut nach Hause", sagte ich. "Danke." Er lächelte so süß. Daraufhin schloss ich die Tür und lief zum Eingang. Jason schaute mir noch kurz hinterher. Ich winkte ihm zu. Er tat es mir gleich, bevor er dann leider losfuhr. Ich ging mit schweren Beinen, aber Schmetterlingen im Bauch zum Aufzug. 

Als ich unsere Eingangstür öffnete, erblickte ich meine Mutter im Wohnzimmer auf dem Sofa sitzen. Sie nippte an einem Glas Wein, während sie irgendeinen Film guckte. "Guten Abend, Madame." "Hi Mum." Ich zog meine Jacke und meine Schuhe aus und gesellte mich zu ihr. Ich lachte: "Ander ist bei einem Freund, lustig oder? Direkt am ersten Tag." "Ja ich weiß. Dein Bruder schließt einfach schnell Freundschaften. Und wie wars?" "Ich hab auch Freunde gefunden. Und eine Tussi kennengelernt, die leider auch der Captain der Cheerleader ist. Um ihr zu beweisen, dass ich was kann, hab ich morgen ein Probetraining. Betty und Veronica, jetzt schon gute Freunde von mir, haben mir geholfen mich auf morgen vorzubereiten, weil sie selbst im Team sind. Danach sind Ander, Kevin und ich ins Pops. Dort hab ich einen weiteren neuen Freund getroffen. Er heißt Jughead. Als Ander und Kevin gingen, blieb ich noch mit Jughead im Pops. Dann ging ich auch, doch auf dem Parkplatz..." Ich stockte. Ich schaffte es nicht auszusprechen, was fast mit mir passiert war. Ich fühlte mich unwohl, jemanden davon zu erzählen. Meine Mutter hakte nach: "Was ist dann passiert, Schatz?" "Ich... ich- Ich hab einen Jungen aus der Schule getroffen. Er heißt Jason. Er hat mich nach Hause gefahren." Sie schaute mich kurz misstrauisch an, verfiel dann aber wieder in ihr liebevolles Lächeln. "Dein Tag klang aufregend." Ich nickte. Oh ja, das war er.


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