*Samstag*
Wir waren schon fleißig am aufbauen. Kevin, Betty und Veronica konnten kommen. Die Jungs schafften es leider nicht früher, da sie ins Football Training mussten. So schlimm war es aber nicht, weil wir eigentlich nicht viel machen mussten. Ich hatte aber Angst, dass wir das von der Zeit her nicht schaffen würden und, dass dann alle kamen, obwohl noch nichts fertig war. Ich glaube, ich machte mir zu viele Gedanken darüber. Kevin und Ander waren zuständig dafür die Snacks in Schüsseln zu machen und die Bar mit Alkohol zu füllen. Veronica hatte auch gute Ideen für Cocktails. Wir Mädchen schmückten die Wohnung und stellten die Möbel um, sodass Platz zum Tanzen da war. Betty und Kevin hatten für passende Musik gesorgt. Die Stimmung hier war recht angenehm und locker, auch wenn ich vielleicht angespannt war. "Warum spielst du eigentlich kein Football, Kevin?", fragte ich, um mich etwas abzulenken. Kevin antwortete: "Sorry, da muss ich echt passen. Ich bevorzuge eher Sport mit mehr Körperkontakt." Ich musste lachen. Ander schien kurz überrascht zu sein. Kevin fragte: "Wie läuft das Cheerleading?" "Eigentlich ganz gut. Charyl nimmt uns halt hart ran im Training", sagte ich."
Es war jetzt halb acht. Die meisten würden bald erscheinen, es gab ja immer welche, die zu früh oder zu spät kamen. Wir hatten uns alle schon fertig gemacht. Kevin und Betty hatten ihre Sachen hier her gebracht. Betty hatte mir auch Tipps zum Schminken gegeben. Veronica war zu ihrem Apartment gegangen, war aber wieder zurück gekommen. Archie und Reggie kamen auch schon rechtzeitig hier her. Gerade, als ich zu Veronica laufen wollte, um zu fragen, was wir noch tun könnten, wurde sie angerufen. Ich tat so, als würde ich die Snacks kontrollieren, obwohl ich nur heimlich zuhören wollte. "Was ist los? Wo bist du?... Wie du kannst nicht kommen?... Wegen deiner Mutter?... Na gut, ich komme." Sie legte auf.
Veronica konnte jetzt nicht gehen. Sie hatte die Idee mit dieser Party. Ich schaffte das ohne sie nicht. "Sorry Anni, aber ich muss los." "Hat Cheryl wieder ein Problem?", fragte ich genervt. "Woher weißt... du davon?", wollte sie wissen. "Glaubst du man checkt das nicht. Ich weiß das von euch beiden." Veronica schob mich in das Badezimmer neben uns und schloss die Tür ab. "Was weißt du?" "Ich weiß von deiner Affäre mit Cheryl. Ich hab euch zwei im Musikraum gesehen." "Wir sind nur gute Freunde", leugnete Veronica. "Weiß Reggie von euch beiden?" "Nein, warum sollte er?" Jetzt, wo ich sie verwirrt ansah, verstand sie es anscheinend. "Okay, ich habs verstanden. Ich gehe nicht zu Cheryl." "Was ist überhaupt ihr Problem?" "Sie darf nicht auf die Party. Ihre Mutter erlaubt es ihr nicht." "Und wie hättest du das ändern können?" Veronica zuckte mit ihren Schultern. Wow, sie hatte ja einen sicheren Plan. "Wir sollten rausgehen. Es sind bestimmt schon Gäste da", erinnerte Veronica mich. Und sie hatte Recht. Es waren schon Gäste da. Die meisten von ihnen kannte ich nicht. Ich erkannte aber Josie und die Pussycats. Darauf musste ich erst klar kommen. Vielleicht sollte ich einfach noch etwas im Bad bleiben. Zu spät. Veronica zog mich schon zu Josie rüber und stellte mich ihnen vor.
Eine Stunde später war unser Apartment prall gefüllt mit tanzenden, lachenden und trinkenden Jugendlichen. Betty, Veronica und ich saßen in der Küche und mixten uns ein paar Cocktails. Hin und wieder kam jemand rüber und holte sich ein Cocktail ab. Ander und Kevin saßen auf dem Sofa und unterhielten sich, wie immer. Jughead war bis jetzt nicht aufgetaucht, dann würde er wahrscheinlich auch nicht mehr kommen. Doch als ich auf einmal Jason durch die Tür kommen sah, dachte ich, dass ich träumte. "Dank mir später", zwinkerte Veronica mir zu. Ich schaute sie überrascht an. "Aber... er ist doch mit Polly zusammen." Betty schüttelte den Kopf: "Nope, sie haben Schluss gemacht. Die Trennung hat Polly echt mitgenommen." "Das tut mir Leid für sie." Ehrlich gesagt konnte ich mein Glück gerade kaum fassen. "Geh zu ihm", zwang Veronica mich. "Was? Nein, ich kann nicht." Ich war gerade kurz davor in mein Zimmer zu verschwinden. Betty merkte an: "Ich glaube, dass Jason schon von selbst hier her kommt." Die beiden mussten lachen, aber ich war so krass nervös, dass ich gar nicht merkte, wie rot ich im Gesicht wurde. Überfordert mit der ganzen Lage drehte ich mich weg.
Ich war so fokussiert darauf nichts Dummes zu machen, dass ich nicht gemerkt hatte, wie Betty und Veronica mich alleine gelassen hatten. Als ich mich umdrehte, stand Jason auch schon lächelnd vor mir. Aus Angst drehte ich mich wieder schüchtern um. "Hi, wie gehts dir?", fragte er mich. Ich sprach, ohne mich dabei umzudrehen. "Gut und dir?" "Auch gut. Ich hab nur das Gefühl, dass du mich gar nicht sehen willst." Jetzt verstand ich erst, wie das für ihn wohl rüber kommen musste, wenn ich mit dem Rücken zu ihm gedreht sprach. Schnell drehte ich mich um. "Nein, das Gegenteil ist der Fall." Jason wirkte jetzt wieder sicherer. "Willst du was trinken?", fragte ich ihn. "Okay." Ich nahm mir den Cocktailshaker und füllte ihn zur Hälfte mit Eiswürfeln. Dann gab ich Whiskey, Orangenlikör, Zitronensaft, Orangensaft, Ananassaft, Kokoswasser und Kokosmilch dazu. Das alles stand schon auf der Theke bereit zum Einfüllen. Als nächstes schüttelte ich kräftig, goß den Inhalt in ein Cocktailglas und dekorierte ihn mit einer Minzstange und einer Orangenscheibe. Gespannt auf Jasons Reaktion schob ich das Glas zu ihm und gab ihm ein Strohalm aus Glas. Jason probierte und zeigte ein überraschendes Gesicht. "Das schmeckt wirklich gut." Ich strahlte vor Freude. Auf einmal wurde Jason vom Wohnzimmer aus gerufen. Er schaute genervt nach hinten. "Sorry, bin gleich zurück." Ich nickte.
Warum musste denn immer was dazwischen kommen? Lang konnte ich nicht trauern, denn ein Junge, denn ich irgendwo schon mal gesehen hatte, setzte sich auf Jasons Platz. "Hi, ich bin Moose." "Annissa", sagte ich kurz und auch nicht wirklich interessiert. Ich hatte eigentlich keine Lust mit ihm zu reden. "Du wohnst hier oder?" "Ja." Moose überlegte. "Kannst du mir vielleicht zwei Gläser mit Whiskey Cola geben?" Konnte er das nicht selbst machen? Naja, ich wollte aber mal nicht so sein. Ich erfüllte ihm seinen Wunsch und reichte ihm die zwei Gläser. "Danke... kann ich vielleicht noch Eiswürfel dazu haben?" Was für ein fauler Sack. Ich nahm sein Glas, lief zum Kühlschrank und füllte es mit drei Eiswürfeln. "Danke, nochmal. Willst du mit mir trinken?" Mir fiel auf, dass ich noch gar nichts getrunken hatte und stimmte deshalb einverstanden zu. "Na gut." Ich nahm das andere Glas, das ich ihm davor gegeben hatte und nahm einen großen Schluck davon. Moose schaute mich so an, als würde ich gleich explodieren. Ich wollte aufstehen, doch bei dem Versuch fiel ich fast hin. "Alles okay?", fragte Moose mich. "Ja, mir gehts super." Das war eine Lüge. Mir war richtig schwindelig und es fühlte sich so an, als würde mir mein Essen gleich wieder hochkommen. Ich begab mich zum Badezimmer. Wohl eher schleifend, aber ich hatte es geschafft. Ich versuchte mein Gesicht anzufeuchten, ohne meine Schminke dabei groß zu ruinieren. Warum war mir nur so schlecht? Ich hörte, wie jemand den Raum betritt. Ich rief: "Hier ist besetzt." "Das sehe ich." Als ich diese Stimme hörte, schaute ich geschockt hinter mich.

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Lost in You
RomanceEine goldene Regel, die nicht nur unter den Schülern der Riverdale High bekannt ist: Man sollte sich nicht mit den Blossoms anlegen, insbesondere sollte man um ihre Tochter Cheryl einen großen Bogen machen. Diese Familie war bekannt dafür nicht imme...