Alltägliches Problem?

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Mir gefiel mein Zimmer ja, aber irgendwie war es creepy so ganz alleine hier. Vielleicht brauchte ich nur etwas mehr Gemütlichkeit. Ich suchte einen Pyjama aus meinem Koffer und fand einen ganz oben aus Fleece mit Katzenmuster. Schnell zog ich ihn mir an und legte mich ins Bett. Irgendwie war ich nicht mehr wirklich müde, deshalb schaute ich mir das Zimmer nochmal genau an. Ich hatte einen Schminktisch, auf dem auch genug Platz für alle meine Schminksachen waren, einen Ganzkörperspiegel und einen riesigen Schrank.

Ich fragte mich, ob Ander wohl schon schlief? Lautlos stand ich auf und öffnete die Tür. Niemand da, alles war dunkel. Lol, hatte ich wirklich vergessen welches Zimmer Ander hatte? Langsam öffnete ich die Tür neben meinem Zimmer.

"Anni?" "Ja, ich bin es." Ander lag in seinem Bett und war am Handy. "Ich kann nicht einschlafen", beschwerte ich mich und legte mich neben Ander, der mir auch direkt Platz machte. "Ich vermisse unser Haus". Ander beruhigte mich:"Das wird hier auch schon gut laufen". "Es ist aber alles so neu". "Ein neuer Anfang ist manchmal äußerst hilfreich". "Für dich vielleicht".

Als Ander durch Insta durch scrollte, sah ich ein Bild. Zwei mir gut bekannte Gesichter. Auf dem Bild waren Carla, meine beste Freundin und Samuel, mein Exfreund zu sehen. Sie saßen an einem Brunnen und küssten sich. Lang haben sie anscheinend nicht um mich getrauert. Aber warum sollten sie an mich denken? Ist ja nicht so, dass meine beste Freundin meinen Ex-Freund küsst, den ich verlassen musste, obwohl ich ihn noch liebte. Ich war doch erst zwei Tage weg. Wie konnten sie mir das an tun?Aus Wut drückte ich meine Nägel in meine Handflächen bis Blut raus trat. Als Ander meine Schmerzen sah, griff er nach meinen Hände. "Anni! Beruhig dich!" Er nahm mich in den Arm, sodass ich in seine Schulter hinein weinte. "Es wird alles gut. Ich bin bei dir." Sowas hatte ich hin und wieder. Ander ist jedes Mal eine gute Hilfe, wenn dieser Anfall bei mir auftrat. Als ich mich wieder beruhigt hatte, nahm ich ein Taschentuch und wischte das Blut von meinen Händen weg. Ebenfalls bemerkte ich, dass etwas auf Anders Decke getropft war. "Sorry, ich hab deine Decke ein bisschen mit Blut beschmiert." "Das ist egal. Mir ist wichtig, dass es dir wieder gut geht." "Jaja mir gehts gut, es ist vorbei." "Okay, wir sollten schlafen gehen." Anders Bett war so groß, dass wir beide hier liegen konnten und es nicht an Platzmangel litt. Ich drehte mich von ihm weg und schloss meine Augen. "Bin schon dabei." So schnell schlief ich aber noch nicht ein. Ich sollte Carla und Samuel vergessen. Ich werde sie wahrscheinlich sowieso nicht mehr sehen.


Lost in YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt