Lost in You

Veronicas Ausstieg

*Nächster Tag*

Es war ein gutes Gefühl, wenn alle dich feierten. Das klang jetzt abgehoben, aber so hatte ich das nicht gemeint. Früher wäre mir so etwas unangenehm gewesen, aber seit ich auf dieser Schule bin, liefen die Dinge ganz anders. Vielleicht hatte Jughead das gemeint. Aber ich sah nicht wirklich etwas Schlimmes daran. Wenn ich so mit Veronica und Betty durch die Flure lief, lächelten mich alle an und grüßten mich. Allein, dass sie meinen Namen kannten, war schon besonders für mich. Ich hatte auch von ein Paar gesagt bekommen, dass meine Stimme richtig schön sei. Das war auch noch ein Grund, weswegen ich Veronica überhaupt zu gestimmt hatte.

Wir hatten Pause und Veronica, Archie und ich trafen uns jetzt im Musikraum. Doch davor musste ich noch kurz auf die Toilette. Als ich gerade aus der Kabine gehen wollte, hörte ich mal wieder zwei Leute reinstürmen. Warum passierte, denn immer mir so etwas? War das wieder Polly? Nein, ich hörte Jason Stimme. Was machte der hier? Polly war doch dabei. Ihr hörte sie erneut schluchzen... Hatten die nicht  Schluss gemacht? Ich verhielt mich ruhig, um nicht aufzufallen. "Jason, ich dachte, das zwischen uns wäre was Besonderes." "Dann hast du wohl falsch gedacht. Polly... ich hab mit dir Schluss gemacht." "Ach ja, damit du dich beruhigt mit dieser Anni treffen kannst?!" "Nein, so ist das nicht. Es hat nichts mit Anni zu tun." "Lüg mich nicht an!" Ich fuhr zusammen vor Schreck. Ein lautes Geräusch ertönte, als wäre Glas zerbrochen. "Du bist doch irre. Ich geh jetzt." "NEIN! Warte Jason!" Ich hörte nur noch, wie die zwei aus dem Raum liefen. Was war gerade passiert? Als alles leise war, verließ ich die Kabine. Mir offenbarte sich ein zerbrochener Spiegel. Wie hatte Polly den kaputt gemacht? Ich sollte lieber schnell hier raus, sonst würde noch jemand denken, ich hätte das gemacht. Ich lief zum Musikraum und öffnete langsam die Tür. Veronica sagte: "Da bist du ja. Wollen wir anfangen?" "Jap. Bin bereit." 

Ich musste  zugeben, dass Archie wirklich gut im Liedtexte schreiben war. Ich konnte noch einiges von ihm lernen. Aber dafür waren wir ja hier. Zum Einsingen nutzten wir jetzt bevor mal das Lied "thank u, next". "Das klingt ja gar nicht so schlecht. Ich bin überrascht. Ihr braucht, aber auch Kreativität. Wenn ihr einen Liedtext schreiben wollt, muss da eine Geschichte dahinter stecken. Über was wollt ihr schreiben?", fragte Archie. "Ich möchte allen zeigen, dass ich stark bin und mich nichts unterkriegen lässt, nicht mal Chuck oder Cheryl", sagte ich. "Das ist... schon mal ein Anfang." Vielleicht hatte ich gerade zu viele Emotionen gezeigt... Ich summte etwas vor mich hin. Es entwickelte sich zu einem richtigen Text: "The Union of the Snake is on the climb..." "Das klingt gut. Wie ist dir das eingefallen?", fragte Veronica fasziniert. "Ich weiß es selbst nicht." Archie erklärte: "Das ist bei mir auch so. Es passiert halt einfach." 

So ging es weiter bis wir einen richtig guten Refrain Zustande bekommen hatten. Ich war wirklich stolz drauf, ich hatte auch das meiste vom Text zusammen gedichtet und ausgedacht. "Wenn wir weiter so proben, dann habt ihr bald einen richtig guten Song", sagte Archie begeistert. Cheryl unterbrach unsere ruhige Atmosphäre. "Ich glaube da wird nichts draus." Veronica stand auf: "Was ist los Cheryl?" "Ich muss mit dir reden." Es überraschte mich kein bisschen, dass Veronica ohne weitere Fragen mit Cheryl vor die Tür ging. Archie fragte mich: "Seit wann singst du eigentlich?" "Ich singe seit ich 16 bin, also eigentlich noch nicht so lang." "Dafür singst du aber schon wirklich gut." "Danke." Während Veronica mit Cheryl redete, versuchten Archie und ich die Melodie nochmal auszubauen. Wir hatten ja mit dem Refrain angefangen. Lange blieben wir nicht alleine, denn Veronica kam enttäuscht zu uns zurück. "Es tut mir Leid Leute, aber ich kann hier nicht mehr mitmachen." Ich stand verwirrt auf. "Was? Willst du aussteigen oder möchte Cheryl, dass du das tust?" Veronica sagte nichts dazu. "Ich hab gedacht, dass du tough bist, aber nein. Du lässt dich von irgend so einer Zicke alles befehlen." Das war schon die ganze Zeit so. "Es fuckt langsam echt ab." Alles, was sich aufgestaut hatte, kam gerade raus. Ich konnte einfach nicht mehr zuschauen, wie Cheryl Veronica unter ihrer Kontrolle hatte.  "Ja du hast recht, aber ich werde trotzdem nicht mehr mitmachen. Du schaffst das, da bin ich mir sicher. Du hast den ganzen Text selbst ausgedacht. Mit Archie werdet ihr den ganzen Song fertig machen. Ich werde dir helfen Auftritte klar zu machen." Ich verstand Veronica einfach nicht. Cheryl war anscheinend zu allem bereit, um mich zu stürzen. Ich werde ihr beweisen, dass ich das auch alleine schaffe. "Gut, ich mach allein weiter." Veronica umarmte mich: "Ich hoffe, du bist nicht sauer." "Nun, eigentlich war ich sauer, aber ich kann dich nicht an deiner Entscheidung hindern." Veronica ließ mich los. "Danke." Veronica hakte sich bei mir ein. "Sollen wir zusammen zum Unterricht?" Ich stimmte ihr zu. Archie stellte seine Gitarre ab und kam mit uns.