*Nächster Tag*
Heute war der Tag meiner Abreise. Ich war früh aufgestanden, damit ich genug Zeit hatte mich fertig zu machen und, um mich nicht hetzen zu müssen. Ich hatte Ander gestern Abend noch das mit Jason erzählt. Er hatte sich richtig für mich gefreut. Wie immer. So wirklich wahrgenommen hatte ich die Tatsache noch nicht, dass Jason jetzt mein Freund war. Genauso konnte ich auch noch immer nicht glauben, dass ich alleine nach LA fliegen würde. Ich würde mit Gustavo Demo-Tracks aufnehmen und meine Zeit in Los Angeles genießen. Okay, nicht ganz. Mr Strange hatte mir ein Berg mit Aufgaben mitgegeben, die ich in dieser Zeit erledigen musste.
"Mum! Ich werde schon gleich abgeholt." "Keine Sorge Schatz. Wir gehen gleich raus." Hektisch sammelte ich alle meine Sachen zusammen und schaute nach, ob ich nichts vergessen hatte. Eigentlich hatte ich alles schon mindestens fünf mal kontrolliert, aber ich wollte mir einfach sicher sein. Gleich kam der Moment, in dem ich mich von Ander und meiner Mutter verabschieden musste und das zerrieß mir fast mein Herz. Noch nie war ich so eine lange Zeit ohne meine Familie weg.
Ander rief: "Ich glaub dein Fahrer ist da, Anni." "Dann müssen wir raus." Ander nahm meinen Koffer und ging schon mal raus. Ich nahm meine Tasche, mein Handy, meinen Pass und das Ticket und folgte Ander nach draußen. Mein Fahrer war tatsächlich schon da. Er stieg direkt aus, als er uns erblickte und verstaute meine Sachen im Kofferraum. "Tja, dann muss ich mich jetzt wohl verabschieden", sagte ich mit halber Stimme. Ander umarmte mich kräftig. "Ich werde dich so sehr vermissen." "Wie soll ich das nur ohne dich schaffen?", fragte ich ihn. Ich konnte ihm gar nicht ins Gesicht schauen, da ich so oder so schon kurz vorm heulen war. Obwohl ich es nicht wollte, ließ ich ihn los und sagte: "Pass auf Jason auf. Nicht, dass er mir noch geklaut wird." Ander nickte. "Werde ich machen." Dann widmete ich mich meiner Mutter, die mich mit ihren wärmenden Küssen beglückte. "Du schaffst das. Vergiss nicht uns zu schreiben." "Werde ich schon nicht." Langsam stieg ich ins Auto und winkte den beiden noch zu. Der Fahrer startete den Motor und fuhr los. So lang es ging, sah ich zu ihnen nach hinten. Als sie nicht mehr in Sichtweite waren, setzte ich mich richtig hin und weinte leise vor mich hin. Ich vermisste sie jetzt schon so stark. Wie sollte ich diese lange Zeit nur ohne sie aushalten?
Mein Fahrer ließ mich am Flughafen raus und half mir noch meine Sachen in die große Halle zubringen. Kelly hatte mir geschrieben, dass sie mich in LA am Flughafen abholen würden. Jetzt konnte ich erstmal durch die ganzen Kontrollen durch laufen. Als ich mit allem durch war, setzte ich mich in ein Cafe und bestellte mir einen Kakao. Während ich auf meinen Flug wartete, schrieb ich Ander und Veronica, dass ich gut durch die Kontrollen gekommen bin. Die beiden antworteten mir auch direkt mit aufmunterten Worten, als hätten sie sehnsüchtig auf meine Nachricht gewartet. Und das Beste war, dass Jason mir auch geschrieben hatte. Er hatte gefragt wie es mir ging und, ob ich bereit für den Flug wäre. Ich schrieb ihm, dass ich ihn sehr vermisste und nervös war. Er antwortete mit: Ich vermisse dich auch sehr. Denk einfach dran, dass wir uns schon bald wieder sehen. " 'Bald', ist zwar etwas übertrieben, aber ich werde es versuchen" , schrieb ich ihm zurück.
Kurz darauf hörte ich eine Durchsage, dass ich einchecken konnte. Ich als Businessclass-Passagier konnte zuerst einchecken. Ich musste zugeben, dass es sich außerordentlich gut anfühlt in einer Businessclass zu sitzen. Doch auch wenn ich dort saß und fast immer was zu tun hatte, fühlte sich der Flug wie eine gefühlte Ewigkeit an. Aber jetzt war ich angekommen und musste erstmal Kelly aufsuchen. Das war nicht besonders schwer, denn sie wartete schon hinter der Kontrolle auf mich. "Hi. Wie war der Flug?", fragte sie. "Gut, war nur ein bisschen langweilig." "Naja, da kann man nichts dagegen machen." Als wir zum Auto liefen, nahm mir ein Mann meine Sachen ab und legte sie dann auch direkt in den Kofferraum. Während wir die Straßen von Los Angeles entlang fuhren, schaute ich mit Staunen aus dem Fenster. Überall waren Palmen und andere interessante Dinge, die wir in Riverdale nicht hatten. Nach einer halben Stunde waren wir an unserem Ziel angekommen. Meine Koffer wurden direkt zu meinem Zimmer gebracht und ich folgte Kelly. "Willkommen im Palmwoods, Zuhause zukünftiger Berühmtheiten. Jedes Jahr kommen Eltern und Kinder von aller Welt hier her, auf der Suche nach Ruhm in der Fernseh-, Film- und Musikbranche", erklärte Kelly mir. "Wow, es ist richtig schön hier." "Hier lebst du jetzt die drei Monate lang." Gerade, als ich Kelly antworten wollte, wurden wir von einem Krach unterbrochen, der aus der Lobby des Palmwoods kam. Als wir in der Lobby ankamen und Kelly erblickte was die Ursache für diese ohrenbetäubenden Geräusche war, rollte sie genervt mit ihren Augen. Ich sah vier Jungs, die in der Lobby anscheinend Hockey gespielt hatten und eine Vase kaputt gemacht hatten. Alle vier schauten Kelly mit einem unschuldigen Grinsen an. "Jungs! Warum müsst ihr denn immer was zerstören?" Der Besitzer des Palmwoods kam auch schon Entsetzt angelaufen. "Was ist denn hier passiert? Nicht ihr schon wieder?!" Kelly holte einen Scheck raus, unterzeichnete ihn und gab ihm den Besitzer. Der schien direkt wieder glücklich zu sein. Nachdem er den Jungs einen bösen Blick zugeworfen hatte, ging er auch wieder. "Danke Kelly", sagte ein Junge, der einen schwarzen Helm auf hat. "Wie oft muss ich noch für euch Schecks ausstellen?" "Das war das letzte Mal, versprochen", versicherte der Blonde von den Vieren." Jetzt erst schien einer von den Jungs mich bemerkt zu haben. Er hatte etwas längere Haare und kam zu mir, gefolgt von den anderen. "Hi. Wer bist du denn?", fragte er charmant. Ich antwortete: "Ich bin Anni." "Ich heiße James", sagte er, "James Diamond." Er lächelte mich an. Kelly unterbrach uns. "Ihr könnt Anni später noch alle kennen lernen. Sie muss jetzt erstmal einchecken." Bevor sie noch was sagen konnten, schob Kelly mich an allen vorbei. Schade, ich würde sie gerne kenne lernen. Ich könnte hier ein paar Leute gebrauchen, mit denen ich meine freie Zeit verbringen kann.
Nach dem Einchecken, hatte Kelly mich zu meinem Apartment gebracht und dann allein gelassen, damit ich meine Sachen auspacken konnte. Das Apartment war nicht besonders groß, aber es reichte mir. Das Palmwoods gefiel mir. Die Umgebung war schön, die Leute waren nett und es gab einen Pool. Vielleicht würde es hier ja doch ganz lustig werden, auch wenn ich noch fast niemanden von hier kannte.
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Lost in You
RomanceEine goldene Regel, die nicht nur unter den Schülern der Riverdale High bekannt ist: Man sollte sich nicht mit den Blossoms anlegen, insbesondere sollte man um ihre Tochter Cheryl einen großen Bogen machen. Diese Familie war bekannt dafür nicht imme...