Paralyzed

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*Eine Woche später*

Mir wurde klar, dass ich diese letzten Tage hier in LA nicht mit Trauer verschwenden durfte. Seitdem Kendall und ich uns geküsst hatten, waren meine ganzen Gedanken an Jason verschwunden und lagen nur noch bei ihm. Kendall. Es war, als hätte ich realisiert, dass das zwischen mir und Jason vorbei war und, dass ich eigentlich nicht traurig darüber sein sollte. Eine Beziehung zwischen ihm und mir hätte sowieso nicht geklappt. Wir waren zu verschieden und jetzt musste ich mir keine Drohungen von Cheryl mehr anhören, bezüglich der Beziehung zwischen mir und ihrem Bruder. Ich hatte keinen Blossom mehr am Hals. Vielleicht war es auch besser so. 

Ich musste auch zugeben, dass Kendall und ich uns dank der einen Nacht noch näher gekommen waren. Wir hatten die ganze letzte Woche zusammen verbracht. Es fühlte sich so an, als wären wir ein Paar, was jedoch unmöglich wäre, da ich schon bald nach Hause fliegen und ihn wahrscheinlich nie wieder sehen würde. Trotzdem liebte ich ihn, wenigstens noch für diese paar Tage. Deswegen sollte ich sie auch mit Kendall genießen. 

Gerade liefen wir beide Hand in Hand den Strand entlang. Hin und wieder merkte ich, dass wir fotografiert wurden, aber das war mir egal. Von mir aus können ruhig alle wissen, dass wir uns gern haben. "Weißt du Kendall, du hast mir schon gefallen, als wir meinen ersten Song hier zusammen gesungen haben, aber da ich ja einen Freund hatte, dachte ich gar nicht daran mit dir zusammen zu kommen." "Nun, wenn ich ehrlich bin, war ich wirklich froh darüber mit dir singen zu dürfen, doch da du ja einen Freund hattest, musste ich mich eben zusammen reißen, um nicht so anhänglich wie James zu sein." "Das hast du auch gut hinbekommen. Vielleicht habe ich mich ja genau deswegen in dich verliebt, wenn man das so sagen kann." "Warum musst du nur so weit weg wohnen? Ich möchte mich nicht von dir trennen." "Glaubst du ich will das? Wir haben gerade erst angefangen, uns auf diese Art zu lieben und dann müssen wir schon bald damit aufhören." "Ich komm dich einfach besuchen." "Das wird für eine richtige Beziehung nicht ausreichen." "Auch wenn wir kein Paar mehr sein werden, werde ich dich trotzdem besuchen." "Gut, dann werde ich auch versuchen so oft wie möglich zu euch nach LA zu kommen." Kendall legte gelassen seinen Arm um mich. "Ich werde dafür sorgen, dass du mich nicht vergisst, bis du nach der Schule wieder hier hin ziehst." Ich blieb stehen. "Stop. Du wirst doch wohl nicht auf mich warten, Kendall?" "Äh... warum nicht." "Das wird noch Jahre dauern. In dieser Zeit solltest du dich mit Mädchen treffen, auf Dates gehen und garantiert nicht auf mich warten", sagte ich ernst. "Natürlich werde ich das machen. Beruhig dich mal", lachte er. "Okay gut." 

Naja, so genoss ich meine letzten Tage in LA. Mit Kendall und den Jungs an meiner Seite. Ich wollte wirklich nicht zurück, aber ich musste. An meinem letzten Tag schmissen die Jungs noch eine Party in ihrem Apartment. Es waren recht viele eingeladen worden und abends waren dann auch fast alle schon eingetroffen. Carlos und James nannten sich die "Party-Könige". Ich tanzte gerade mit Jo und Camille, als Kendall meine Hand nahm und mich aus der Menge raus zog. "Ich habe etwas vorbereitet. Vertrau mir einfach." "Äh okay." Kendall stellte sich auf einen Tisch und James warf ihm ein Mikrofon zu. "Entschuldigung für die Unterbrechung, aber Logan, James, Carlos und ich haben etwas vorbereitet, das wir euch jetzt zeigen wollen", sagte Kendall zu der ganzen Menge. Die anderen Jungs kamen nach vorne und stellten sich zu ihm. Dann wurde Musik abgespielt und die Jungs fingen an zu singen. Ich erkannte das Lied. Sie sangen "Paralyzed". Kendall sah mich dabei so an, als würde er es für mich singen. Das war einfach so atemberaubend. Ich wusste gar nicht, was ich dazu sagen sollte. Ich hörte zu und tanzte mit den anderen mit. Als das Lied vorbei war, kamen Carlos und Logan zu mir und trugen mich nach vorn. James drückte mir ein Mikrofon in die Hand. Ich sollte mich neben Kendall setzen. "Bist du bereit?", fragte er mich. "Ich weiß doch gar nicht was ich tun soll", sagte ich lachend. Kendall sagte dazu nichts. Dann hörte ich es. Logan startete "Seventeen". Das Lied, das ich eigentlich mit James gesungen hatte, sollte ich jetzt zusammen mit Kendall singen. Ich fing an zu singen und die anderen jubelten. Es fühlte sich gut an dieses Lied zusammen mit Kendall zu singen. Jetzt konnte ich dieses Lied erst richtig fühlen. Ich sang es mit jemanden, den ich wirklich liebte. Nach dem Lied fielen Kendall und ich uns in die Arme. Dann stand ich auf und umarmte Carlos, Logan und sogar James. Bei der Umarmung von James flüsterte ich: "Ich verzeih dir." Daraufhin sah er mich zuerst verwundert an, doch dann nahm er mich noch kräftiger in den Arm. "Danke." 

Nach der Party saßen die Jungs und ich noch auf dem Sofa. Eigentlich sollte ich schlafen gehen, da ich morgen früh raus musste, aber ich wollte noch Zeit mit meinen Jungs verbringen. "Wir kommen morgen mit dir zum Flughafen", meinte Kendall. "Gut, ich möchte mich nicht schon hier von euch verabschieden." Logan erklärte: "Nicht ganz... Gustavo wollte, dass ich morgen ins Studio kommen, deswegen kann ich leider nicht mit." "Na gut, dann muss ich mich halt hier von dir verabschieden." Wir saßen noch bis 4 Uhr morgens und redeten. Dann umarmte ich Logan ein letztes Mal und machte mich bereit auf mein Zimmer zugehen. "Ich werde dich vermissen Logan." "Ich dich auch. War echt cool mit dir." "Na dann, gute Nacht." Ich wollte gerade gehen, als Kendall meine Hand nahm. "Warte, ich komme mit dir. Die letzte Nacht will ich noch bei dir verbringen", meinte Kendall. Überrascht schaute ich ihn an. Dann sah ich zu den Jungs und flüsterte: "Ist er nicht süß?" Sie nickten und lachten dabei.

In meinem Apartment machten wir uns Bett fertig und legten uns in hin. Ich kuschelte mich an Kendall und sah in an. "Wie soll ich nur ohne deine Unterstützung überleben?" "Falls du bei etwas Hilfe brauchst, ruf mich an. Ich werde immer für dich da sein." "Danke." Kendall küsste mich kurz auf meinen Scheitel und dann legte er seine Arm um mich. Ich schloss meine Augen und dachte nochmal an alles, was hier in LA passiert war. Es war auf jeden Fall ein aufregendes Erlebnis, das ich nicht vergessen werde. 

Lost in YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt