*2 Tage später*
Morgen würden James und ich zusammen mit Gustavo unseren gemeinsamen Song aufnehmen. Dieser würde ein Liebeslied werden und auch etwas mehr Konzentration und Zeit in Anspruch nehmen. Heute mussten wir, jedoch zuerst das Lied lernen und proben. Zu diesem Song würde auch ein Musikvideo produziert werden, weswegen alles nochmal länger dauerte. Gustavo und Kelly wollten auch mit uns noch darüber reden. Deshalb mussten wir etwas früher ins Studio kommen. Es gab wirklich viel zu tun.
James und ich fuhren zusammen vom Palwoods mit dem Taxi zu Rocque Records. Im Studio angekommen, erwarteten Gustavo und Kelly uns auch schon. "Kommt in mein Büro", sagte Gustavo, diesmal wieder etwas schlechter gelaunt. In seinem Büro waren noch andere Leute. Sie sahen aus wie Make-Up Artisten oder so. "Wir müssen reden. Setzt euch." Das taten James und ich auch. Irgendwie hatte ich ein mulmiges Gefühl im Bauch, als ich diese Worte hörte. Stimmte irgend etwas nicht? Bevor ich etwas Falsches dachte, sollte ich vielleicht erstmal zu hören. Kelly erklärte: "Also... es ist eigentlich schon eine Tradition, dass Stars ein Umstyling bekommen und jetzt ist deine Zeit dafür gekommen Anni." "Ich werde umgestylt, also Haare und das alles?" "Ja, eine komplette Änderung. Dann musst du auch noch zu einem Fotoshooting." "Heute noch?" "Ja, wir mussten alles kurzfristig planen. Genau deswegen solltet ihr früher kommen. Bist du bereit dafür?", fragte Kelly. Ich nickte. Sofort sprangen alle auf und liefen an ihre Plätze. Ehe ich mich versah, wurde ich auch schon in ein anderes Zimmer geschleppt. James musste bei Gustavo bleiben, warum auch immer.
Nach gefühlt einer Stunde durfte ich endlich in den Spiegel schauen. Ich konnte mich selbst gar nicht wieder erkennen. Meine Haare wurden geglättet, der Ansatz wurde dunkler gemacht und der Rest war hellblond. Es gefiel mir aber. War mal was anderes. Ich selbst hätte mich niemals für so einen Look entschieden. Doch traurigerweise konnte ich mich gar nicht von meinem alten Aussehen verabschieden. Noch selbstsicherer als zuvor, lief ich zurück zu James, Gustavo und Kelly, die mich auch schon überrascht musterten. "Du siehst wundervoll aus", sagte James erstaunt. "Dankeschön", sagte ich geschmeichelt. Gustavo meinte nur trocken: "Ja, das passt so. Weiter gehts zum Fotoshooting. Viel Zeit bleibt uns nicht mehr, denn der Fotograf muss bald wieder los." Wir hatten heute einen wirklich straffen Zeitplan und ich musste mich auch noch umziehen. Ich war noch nie bei einem richtigen und professionellen Fotoshooting. Bevor der Fotograf kam, erklärte James mir noch die wichtigsten und nennenswerten Dinge, die man bei Fotoshootings wissen sollte. "Du darfst nicht langweilig wirken, das ist das Wichtigste." "Na toll, ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll. Hast du dir mein Gesicht mal angeschaut?" Unbewusst ließ ich mein Gesicht locker und sah empört zu James. "Natürlich, jeden Tag, aber das ist jetzt unwichtig. Du hast schon Schlimmeres überstanden. Das sind doch nur blöde Fotos." James hatte Recht. Ich durfte mich da nicht so reinsteigern. Was war denn einem Fotoshooting so schwer? Einfach in die Kamera lächeln und fertig ist es.
Nach ein paar Minuten kam auch schon der Fotograf und stellte mich auf meine Position. Der Typ rief: "Du bist wie gemacht für die Kamera. Zeig mir dein schönes Gesicht." Ich versuchte alle Anweisungen zu folgen und so wie James es mir riet, mit der Kamera zu spielen. Der Kameramann schien auch beeindruckt von mir zu sein, denn er schrie andauernd begeistert auf und fuchtelte erfreut mit seiner freien Hand rum.
Und als das Fotoshooting endlich vorbei war, durfte ich Pause machen. James brachte mir was zu Essen und Trinken. "Ich hab mir schon die Lyrics durchgelesen und die klingen wirklich gut." Ich antwortete ihm mit vollem Mund: "Echt? Ist es viel Text?" "Es geht. Im Musikvideo sind wir in irgendeinem Zimmer und müssen uns einfach nur verliebt anschauen, während wir singen." "Na das kannst du ja", lachte ich. "Ach hör doch auf. Ich schaue dich nie verliebt an." Ich sah James mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Na gut, vielleicht manchmal", gab James zu. Ich lachte daraufhin nur.
Danach konnten James und ich uns mit Gustavo zurückziehen und den Text lernen. In dem Lied fing ich an zu singen und dann wechselten wir uns von Vers zu Vers ab, bis der Refrain kam, den wir dann zusammen sangen. Der Song hieß "Seventeen".
Nach diesem anstrengenden Tag im Studio wollte ich einfach nur noch ins Bett. James und ich waren gut auf morgen vorbereitet, um das Musikvideo zu drehen und Seventeen aufzunehmen. Mit müden Beinen lief ich zusammen mit James zum Taxi. Die Fahrt dauert ja etwas, deswegen war ich auf seiner Schulter eingeschlafen. Das hatte ihn ganz bestimmt nicht gestört. Ich wurde durch ein hektisches Gespräch aufgeweckt. James telefonierte anscheinend mit Jemanden. Ich war so müde, dass ich nicht verstehen konnte, was er sagte. Als ich mich langsam richtig aufsetzte, legte James schnell auf. "Wer war das?", fragte ich verschlafen. "Ach das war nur Carlos. Er hatte mal wieder seinen Helm verloren." "Achso."
Eine weitere Lüge, die ich nicht bemerkte. War ich wirklich so müde, dass ich gar nicht begriffen hatte, dass James von meinem Handy aus telefoniert hatte? Konnte ich mir nicht denken, warum James so plötzlich aufgelegt hatte, als ich aufwachte?
James begleitete mich noch zu meinem Apartment, bevor er selbst zu Apartment 2J ging. Als ich mein Zimmer betrat, warf mich eine Sekunde später aufs Bett und schlief direkt ein. Mitten in der Nacht wachte ich erschrocken auf. Ich hatte anscheinend einen Albtraum gehabt, doch ich konnte ihn nicht deuten. So wirklich erinnerte ich mich auch nicht an ihn. Es gibt verschiedene Dinge in meinem Kopf, die herum spukten. Jetzt sah ich auch, dass ich mich gar nicht umgezogen hatte. Ich ging ins Bad und spritzte mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht. Dann zog ich doch noch meinen Schlafanzug an und legte mich müde ins Bett. Ich sah kurz auf mein Handy. Es war vier Uhr morgens. Mir fiel auf, dass ich schon lange nicht mehr mit Jason telefonieren hatte. Die letzte Zeit war wirklich sehr stressig. Ich musste mir mehr Zeit für ihn nehmen. Aber komischerweise schrieb er mir auch gar nicht mehr.
Leider war mir nicht bewusst, dass es schon zu spät dafür war.
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Lost in You
Любовные романыEine goldene Regel, die nicht nur unter den Schülern der Riverdale High bekannt ist: Man sollte sich nicht mit den Blossoms anlegen, insbesondere sollte man um ihre Tochter Cheryl einen großen Bogen machen. Diese Familie war bekannt dafür nicht imme...