*Tag der Abreise*
Ich wurde durch ein leichtes Kitzeln geweckt. Als ich meine Augen öffnete, erblickte ich Kendall, der sich über mich lehnte und meine Nase kitzelte. Leise sagte ich: "Eyy, was soll das denn?" "Du musst aufstehen. Du willst doch nicht zu spät kommen." "Eigentlich will ich genau das. So hätte ich einen Grund, warum ich noch länger hier bleiben musste." "Ich glaub so einfach ist das nicht", lachte Kendall. "Ich kuschelte mich noch kurz an ihn, bevor ich aufstand und mich fertig machte. Nachdem wir uns beide fertig gemacht hatte, kontrollierte ich noch einmal, ob ich alles eingepackt hatte. "Dann ist das jetzt der letzte Moment, den ich in diesem Zimmer habe." "Dann wollen wir ihn dir doch gleich mal verschönern." Bevor ich überhaupt nachdenken konnte, worüber Kendall redete, nahm er mich schon an der Hüfte und küsste mich. "Das werde ich bestimmt nicht mehr vermissen", sagte ich geschmeichelt, als wir uns wieder voneinander lösten. "Ich auch nicht."
Auf dem Weg zum Taxi trug Kendall meine Koffer. Carlos und James warteten schon in der Lobby. "Guten Morgen. Komm wir checken für dich aus", meinte Carlos und nahm mir die ganzen Papiere und den Schlüssel aus der Hand. "Wie nett von euch beiden." Als das fertig war, blickte ich noch ein letztes Mal zum Pool. Jetzt fiel mir erst auf wie viel ich hier eigentlich erlebt hatte. Dann nahm Kendall meine Hand und wir gingen zusammen nach draußen.
"Deine Koffer sind im Kofferraum. Bist du bereit zum Fahren?", fragte James mich. Ich atmete noch einmal tief ein, bevor ich nickte. James setzte sich nach vorne und ich saß zwischen Carlos und Kendall, der seinen Arm um mich gelegt hatte. Ich werde das Palmwoods und die Menschen dort auf jeden Fall vermissen. Der Weg zum Flughafen war viel zu kurz, um nochmal über alles nachzudenken. Die Jungs halfen mir noch meine Sachen rein zutragen und begleiteten mich bis zur Kontrolle. Ich konnte mich noch gut daran erinnern, als ich hier ankam und noch nichts wusste. Ich war auch noch mit Jason zusammen und kannte diese wunderbaren vier Jungs nicht. "Ich kann euch nicht verlassen." Meine Augen waren voller Tränen. Carlos, James und Kendall umarmten mich alle gleichzeitig. Dann ließ ich sie los, da mein Flug schon bald gehen würde.
Zuerst stellte ich mich vor James. "James... ich bin nicht mehr böse auf dich. Ich verzeihe dir." James lächelt mich an und umarmte mich noch einmal. "Ich bin dir dafür so unendlich dankbar, Anni." Dann stellte ich mich zu Carlos. "Du bist so ein guter Mensch Carlos. Ich werde deine positive Ausstrahlung vermissen." "Ich werde dich auch sehr vermissen." Carlos fiel mir in die Arme. Er klang, als würde er selbst gleich anfangen zu weinen. Seine Augen waren auch wässrig. Dann kam das schwierigste. Der Abschied von Kendall. Ich kam zu ihm, aber bekam keinen Ton aus mir raus. Also ergriff Kendall das Wort: "Anni, wir sind zwar erst seit zwei Wochen ein Paar, aber es fühlt sich an, als würde ich dich schon Jahre lang kennen. Deshalb fällt es mir umso schwerer dich gehen zu lassen." Ich sah ihn an und dann küssten wir uns noch ein letztes Mal. "Ich werde dich so sehr vermissen, Kendall." Wir verharrten noch kurz in einer Umarmung. Dann musste ich, aber wirklich los. Kendall ließ meine Hand los, damit ich gehen konnte. Ich nahm meine Taschen und lief zum Eingang. Ein letztes Mal sah ich noch zu den Jungs, bevor ich sie endgültig verlassen musste.
Als ich im Flugzeug meinen Platz eingenommen hatte, fing ich an zu weinen. Ich vermisste sie jetzt schon alles. Ich stellte mir vor, wie es wäre wenn ich nicht zurück nach Riverdale müsste. Ich wäre wahrscheinlich glücklich mit Kendall zusammen und würde mit Gustavo an meinen Songs weiter arbeiten. Doch das konnte ich jetzt vergessen. Wenn mein Plan aufginge, würde ich in ein paar Jahren hierher zurückkehren, aber da würde bestimmt schon alles anders sein. Während dem Flug hörte ich die Lieder von Big Time Rush. Das Lied "Worldwide" passte nur zu gut zu dieser ganzen Situation, was mich auch wieder zum Weinen brachte.
Mum und Ander kamen angerannt, als sie mich sahen. Ich war wirklich froh sie zu sehen. "Wie wir dich vermisst haben mein Schatz", sagte meine Mum und Ander stimmte ihr zu. "Ich hab euch natürlich auch vermisst." "Wow, du hast dich ja ganz schön verändert." "Ich hab euch doch von dem Umstyling erzählt." "Ja, aber so direkt vor mir sieht es doch nochmal anders aus", erklärte Ander. "Du siehst schön aus mein Schatz." "Danke Mama." "Gib mir deine Koffer". Ich gab sie Ander mit Vergnügen ab, denn diese ganzen Sachen nervten mich nur noch. Sie erinnerten mich zu sehr an LA. "Na dann mal ab nach Hause." Zusammen liefen wir zum Auto. Es war noch etwas ungewohnt hier in Riverdale zu sein, aber das würde sich ja bald schon ändern. Spätestens wenn ich wieder zur Schule musste. "Wie wars denn so in LA?" "Mum, ich hab dir doch jeden Tag geschrieben", sagte ich genervt. "Ja, aber vielleicht hast du irgendwas weg gelassen, denn ich merke, dass dich etwas bedrügt." Naja, vielleicht hatte ich noch nicht erwähnt, dass Jason mit mir Schluss gemacht hatte und, dass ich kurzzeitig mal einen anderen Freund hatte. Auch Ander wusste davon nichts. Früher oder später würde er es sowieso erfahren. "Ich bin einfach nur traurig, dass ich LA und meine Freunde dort verlassen musste." "Das legt sich bestimmt schon wieder. Vielleicht können sie uns ja mal besuchen, wenn ihr doch so gute Freunde seid", meinte Mum. "Ja... Vielleicht", entgegnete ich.
Zu Hause angekommen, ließ ich mich auf das Sofa fallen und genoss die ruhige Atmosphäre unseren Hauses. "Möchtest du etwas essen? Du hast bestimmt einen riesen Hunger", fragte Mum mich. "Ein bisschen könnte ich vertragen." Ander rief: "Ich will auch."
Nach dem Essen gingen Ander und ich in mein Zimmer, um meine Sachen auszuräumen. "Wie läufts so mit dir und Kevin?", fragte ich neugierig. "Sehr gut. Wir sind ein glückliches Paar, was man von dir und Jason nicht wirklich behaupten kann." Ander klang ernst. Ich wusste es. Gekränkt setzte ich mich auf mein Bett. Ander hörte mir gespannt zu. "Also... Was weißt du und woher?" "Veronica hat mir ein bisschen davon erzählt, nachdem sie zurück gekommen ist. Sie hat mir auch von eurem kleinen Ausflug in die Bar erzählt und wie es dir danach ging." "Diese kleine Schlange", flüsterte ich vor mich hin, "Na gut, das mit dem Trinken tut mir ja Leid." "Und was ist jetzt zwischen dir und Jason?" Traurig sah ich zu Ander. "Es gibt kein Jason und ich mehr. Er hat sich von mir getrennt." "Was für ein Arschloch! Ich wusste direkt, dass er nicht so ein toller Kerl ist, wie du behauptet hast." "Es hat sehr viel zu dieser Trennung beigetragen. Durch diese ganze Last ist unsere Beziehung zusammen gebrochen." "Also von ein paar Dingen hab ich ja gehört." "Welche?", fragte ich verwirrt. "Einmal das mit dem Kuss im Musikvideo und, dass du mit einem anderen Typen gesehen worden bist." "Dieser andere Typ heißt Kendall und... er war für zwei Wochen mein Freund." "WAS! So wolltest du also über Jason hinweg kommen?" "Wir waren wirklich in einander verliebt." "Natürlich, so wie Jason in dich verliebt war." "Hör auf so etwas zu sagen! Kendall ist ein guter Mensch und hör auf ihn andauernd mit Jason zu vergleichen!", rief ich. "Das werde ich erst sehen, wenn ich ihn kennen lerne und da das sowieso nicht passiert, ist die Sache ja geklärt." "Schön! Dann kannst du mich ja auch alleine lassen, wenn du mir nicht glauben möchtest!" "Dann gehe ich halt!" Wütend stapfte Ander aus meinem Zimmer. Wie konnte dieses Gespräch nur so schrecklich schnell eskalieren?
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Lost in You
RomanceEine goldene Regel, die nicht nur unter den Schülern der Riverdale High bekannt ist: Man sollte sich nicht mit den Blossoms anlegen, insbesondere sollte man um ihre Tochter Cheryl einen großen Bogen machen. Diese Familie war bekannt dafür nicht imme...