Lost in You

Wahre Freunde

*Nächster Tag*

Freitag. Ein Tag, der davor ein Zeichen für das kommende Wochenende war. Jetzt, wenn ich an Freitage denke, dringen mir nur die Stimmen von Kendall und den anderen Jungs in den Kopf. Das war die erste Nacht zu Hause, seitdem ich für drei Monate weg war und ich fühlte mich irgendwie... leer. Die Jungs fehlten mir sehr. Selbst Gustavo und Kelly fehlten mir. Hier in Riverdale war alles anders. Das Wetter, die Menschen, die Landschaft. Alles einfach. Ich mochte auch gar nicht daran denken, dass ich in drei Tagen wieder in die Schule musste. Wie sollte ich mich verhalten, wenn Jason mir über den Weg laufen würde?

Jemand klopfte an meiner Tür. "Ja", sagte ich emotionslos. "Schatz? Möchtest du nicht aufstehen? Du verpasst doch das Frühstück." Eigentlich liebte ich es zu frühstücken, aber jetzt irgendwie fehlte mir der Appetit danach. "Ich möchte noch im Bett bleiben. Wartet nicht auf mich." "Na gut." Die Stimme meiner Mutter klang besorgt. Sehnsüchtig sah ich auf mein Handy und wartete auf eine Nachricht. Eine Nachricht von Kendall. Ich sagte ihm zwar, er solle sich mit anderen treffen, aber ich hatte trotzdem Angst, dass er mich vergaß. Ein Klingeln riss mich aus meinen Gedanken. Ich strahlte auf, als ich sah, wer mir geschrieben hatte. Natürlich war es Kendall. Er hatte mich also noch nicht vergessen. Er schrieb: "Hi, bist du schon wach? Wie geht es dir?" Ich antwortete: "Hi, konnte nicht viel schlafen, aber sonst geht es mir gut. Und dir?" Während ich auf Kendalls Antwort wartete, zog ich mich dann doch um. Er schrieb auch recht schnell zurück: "Du fehlst mir." Er ist einfach so süß. "Ja du mir auch. Es ist wirklich merkwürdig euch nicht in meiner Nähe zu haben. Ich hatte mich schon so an euch Jungs gewöhnt." Seine Antwort da drauf: "Bei uns ist auch nicht mehr so viel los. Die Jungs vermissen dich auch richtig." "Oh man, sag ihnen, dass ich sie auch ultra vermisse und sehr lieb hab." "Hast du mich auch lieb?" "Also wirklich Kendall... wie könnte ich insbesondere dich nicht lieb haben?" "Aww, wie süß von dir." 

Wir schrieben noch eine Weile, bis ich dann endlich mein Zimmer verließ, um etwas zu essen. Ich ging in die Küche. Meine Mum saß an der Theke und las irgendeine Zeitschrift. "Auch endlich mal wach", sagte sie ohne von der Zeitschrift abzusehen. "Eigentlich habe ich ja schon lang nicht mehr geschlafen. Ich wollte nur nicht aufstehen." "Willst du jetzt was essen?" Ich nickte. Meine Mum stand auf und brat mir Eier. "Wo ist Ander?", fragte ich sie. "Der ist zu Kevin gefahren." "Konnte er nicht auf mich warten? Ich will auch gerne zu Kevin." "Du wolltest doch nicht aufstehen. Und du sagtest wir sollen nicht auf dich warten." Stimmt, da war ja was. Dann mach ich halt was alleine. Ich könnte mit dem Fahrrad zu Betty rüber. Oder wir könnten uns zusammen mit Veronica im Pops treffen. Ich schrieb Veronica mal an: "Heyyy. Lust auf Milkshakes?" Sie antwortete mir schnell: "Ja klar!!! Ich frag noch Betty XOXO" "Dann bis gleich. Sehen uns im Pops <3"

"Mum, ich treffe mich mit Betty und Veronica im Pops." "Alles klar, Schatz. Bis später." Ich ging durch die Garage, um mein Fahrrad zu holen. Die Fahrt zum Pops war sehr angenehm, da die Straßen im Gegensatz zu LA sehr leer waren. Als ich im Pops ankam, waren Veronica und Betty noch nicht da. Deswegen setzte ich mich noch zu Pop an die Theke. "Du bist wieder da?", fragte er mich. "Ja. Seit gestern. Hab ich viel verpasst?" "Nur das Übliche. Tag ein, Tag aus." "Na dann ist ja gut." Ich hörte die Glocke an der Tür klingeln und dachte es wären Betty und Veronica, jedoch waren sie es nicht. Bei meinem Glück war es Cheryl, die das Pops betrat. Ich wollte aufstehen und unbemerkt zur Toilette schleichen, doch sie hatte mich schon gesehen und kam auf mich zu. "Wieder da?" Genervt drehte ich mich zu ihr um. "Sieht man das denn nicht?" "Sei doch nicht direkt so eingeschnappt. Ich möchte mich nur nett mit dir unterhalten", sagte sie ungewöhnlich fröhlich. "Haben wir das jemals? Du willst mir doch nur unter die Nase reiben, dass Jason und ich Schluss gemacht haben." "Genau genommen hat er mit dir Schluss gemacht. Daran bist du doch selbst schuld, Süße. Du bist doch diejenige, die mit 10 verschieden Jungs rum gemacht hat." Ich schlug auf die Theke und baute mich vor ihr auf. "Du hast keine verdammte Ahnung, was in LA passiert ist, also halt dich da raus Cheryl." Anscheinend hatte sie so eine Reaktion von mir nicht erwartet, denn sie sah mich etwas entsetzt an und ging. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich Cheryl zum Gehen gebracht hatte oder Veronica und Betty, die gerade zur Tür rein kamen." Betty rannte auf mich zu, als sie mich sah. "Endlich bist du wieder da!" Ich umarmte sie. Danach nahm ich auch Veronica in den Arm. "Wie war der Flug?" Während wir uns an einen Tisch setzten, erzählte ich von meiner Heimreise. Betty wusste noch nichts von der Trennung von Jason. Ich sollte ihr am besten schon davon erzählen. "Ist sonst noch was Besonderes passiert?", fragte Betty. Veronica sah mich auffordern an. Ich atmete tief ein. "Jason hat sich von mir getrennt." Betty wirkte verwirrt. "Warum? Er war doch so verliebt in dich?" "Es sind ein paar Dinge passiert, die zur Trennung beigetragen haben." "Das tut mir echt Leid für dich." "Ich konnte mich, aber gut ablenken?" Veronica hob eine Augenbraue. "Was hast du gemacht?" "Hast du gesehen mit wem ich auf der Premiere war?" "Ja, mit Kendall..." Veronica schien schnell zu verstehen auf was ich anspielte. "Du und Kendall?" Sie war erschrocken. "Süß ist er, aber warst du denn wirklich in ihn verliebt?" "Ja, ich denke schon. Ich denke andauernd an ihn und es fiel mir wirklich schwer ihn los zulassen am Flughafen." "Leute ich kapiere gar nichts mehr. Was hat Anni gemacht?" Veronica und ich erklärten Betty die ganze Situation. Danach bestellten wir uns auch endlich was. "Also bist du von Jason hinweg?", fragte Betty mich. "Ich empfinde wahrscheinlich noch etwas für ihn, aber ich hab mich damit abgefunden, dass diese Beziehung nicht funktioniert hätte." "Schade, ihr wart ein süßes Pärchen." "So lang waren wir nun auch nicht zusammen." "Na und?" "Lasst uns jetzt mal über was anderes reden", schlug ich vor. "Ihr beide könnt mir ja jetzt erzählen was alles an unserer Schule passiert ist." "Ach stimmt. Die süßen Southsider, die an unsere Schule gekommen sind", merkte Veronica an. "Genau, ich möchte alles erfahren. Alles von Anfang an", machte ich klar.