PoV Isabella
Kurz bevor ich zu Sophia ging, führte ich meinen Hund noch Gassi. Irgendwie hoffte ich, dass ich Becc traf. Ehrlich gesagt würde ich mich liebend gerne wieder mit ihr vertragen. Ich wollte das Alles doch nie. Alles sollte wieder normal sein.
"Hey, Schöne.", unterbrach mich eine Stimme. Es war Sophia. "Hey.", entgegnete ich langsam. "Bekomme ich heute gar keine Umarmung?", fragte sie mich etwas enttäuscht. Ich lächelte und umarmte sie. Irgendwie war die Atmosphäre zwischen uns heute äußerst seltsam.
"Sonst alles gut bei dir?", fragte sie mich, wahrscheinlich, weil ich einen nachdenklichen Blick aufgesetzt hatte. "Ja alles gut, bei dir?", fragte ich sie zurück."Na klar, ich bin ja schließlich bei dir, also ist alles super!", entgegnete sie und presste ihre Lippen gegen meine. Irgendwie war diese Aktion wirklich extrem süß von ihr, aber musste dieser Kuss wirklich sein? Warum denk ich auf einmal wieder so?! Mag ich sie etwa vielleicht doch nicht?
Dennoch weiß ich nicht was oder ob ich etwas von ihr wollte beziehungsweise will. Ich sollte es ihr wirklich sagen, aber ich kann nicht. Ich will ihr nicht wehtun. Auf keinen Fall, aber je länger ich warte desto schlimmer wird es für sie.
Wir brachten meinen Hund zurück zu meinem Haus und machten uns auf den Weg zu Ihrem, welches auch in der Nachbarschaft, nur wenige Minuten von mir entfernt, stand. "Ich hab heute Sturmfrei, Bock auf ein bisschen Netflix und Chill?", fragte sie mich. Ich willigte ein und wir diskutieren erstmal, was wir ansehen sollten. Da wir was Filme anging extrem unterschiedliche Geschmäcker hatten, brauchten wir wirklich extrem lange einen zu finden, der uns beiden gefiel.Leider hatte ich die dumme Angewohnheit ständig bei Filmen zu sprechen und immer alles kommentieren zu müssen. "Kannst du mal leise sein?", fragte sie mich etwas genervt.
"Bring mich halt dazu.", entgegnete ich ihr frech, was eigentlich gar nicht meine Art war. Sie setzte sich etwas näher zu mir, unsere Gesichter näherten sich und sie presste ihre Lippen auf meine. Nachdem wir uns eine Zeit küssten und sie halb auf mir lag glitten ihre Hände an meinem Körper entlang. Sie küsste mich am Hals und meiner Kehle entfuhr ein leichtes Stöhnen. Dann zog sie mir mein Shirt aus und öffnete meinem Bh langsam. Ich musste zugeben, dass es sich wirklich sehr gut anfühlte. Ihr Hand glitt nun als nächstes weiter nach unten."Ich... ich kann nicht.", entgegnete ich ihr, als sie sich an meinem Slip zu schaffen machte. Jetzt verstand ich auch einmal was alle immer mit Netflix und Chill verbanden.
Schnell setzte ich mich auf. "Warum nicht?", fragte sie mich :"Doch nicht wegen dieser einen Komischen?" Als sie meinen Blick dazu sah konnte sie es sich anscheinend selbst beantworten. "Tut mir Leid.", versuchte ich ihr zu erklären. "Warum? Warum!? Warum liebt mich niemand? Immer bleibe ich allein!", fing sie an und Tränen stiegen in ihre Augen.
Ich fiel ihr um den Hals. "Es tut mir so unendlich Leid, Sophia, aber ich kann dir nicht sagen, warum ich nicht so viel für dich empfinde wie ich es gerne würde." Ich habe sie verletzt. Ich habe sie verletzt! Das wollte ich nicht. Gar nicht. Aber wie hätte ich es ihr anders beibringen sollen?Ich machte mir solche Vorwürfe. Sie lag nun in meinen Armen und hörte das Weinen einfach nicht mehr auf, ich konnte sie verstehen, ähnlich ging es mir wegen Becc, aber es wäre wirklich unfair gewesen Sophia gegenüber ihr nichts zu sagen. Außerst unfair.
Ich wiederholte es wahrscheinlich inzwischen zum tausendsten Mal :"Es tut mir Leid, ich wollte das nicht!"
Schließlich wollte ich ihr wirklich klar machen, dass es definitiv nicht meine Absicht war sie zu verletzen.
Hätte ich vielleicht doch einfach mit ihr schlafen sollen? Hätte das die ganze Sache vielleicht noch schlimmer gemacht? Wahrscheinlich.
Als sie endlich aufhörte zu weinen und die Fassung wenigstens einigermaßen wieder hatte, verließ ich ihr Haus und ging wieder zu mir Nachhause. Dort wartetete meine Mutter schon auf mich, mit etlichen Fragen."Hey, Schatz.", begann sie, "Darf ich fragen mit wem du dich getroffen hast?" Ich erzählte ihr, dass ich mich mit Sophia traf.
"Schön, ist sie deine Freundin? Also Freundin Freundin? Feste Freundin? ", fragte sie gespannt. "Ne, ich hab ihr heute klar machen müssen, dass das zwischen uns nicht funktioniert."
"Also liebst du doch Becc? Ich wusste es!", freute sich meine Mutter. So lieb ich meine Mutter auch habe manchmal ist ihre Neugier auch etwas Nervtötend. Vor allem dieses Mal wusste ich überhaupt nicht, was ich ihr antworten sollte, da ich mir selbst sehr unsicher bin, was ich fühle. Vielleicht sind Frauen doch nichts für mich? Vielleicht habe ich mir nur getäuscht? Vielleicht sollte ich aufhören mir etwas vorzumachen?
Naja, ich musste zugeben, dass ich wahrscheinlich nichts von Sophia will, da ich mich etwas in Becc verguckt habe. Ich weiß es einfach nicht, irgendwie will ich mich so langsam auch nicht mehr die ganze Zeit mit diesem Gedanken beschäftigen müssen. Dieser Gedanke lenkt mich ständig ab, ich kann teilweise nicht einmal mehr klar denken.
Dennoch hat mir der heute Tag wirklich weitergeholfen, ich bin mir endlich im Klaren darüber, dass ich nichts von Sophia will. Trotzdem wollte ich sie wirklich nicht verletzen, es war niemals meine Absicht. So ein Mensch bin ich nicht.Irgendwie sollte ich Becc wirklich wieder kontaktieren. Ich kann irgendwie nicht ohne sie und ich will sie nicht auch noch verlieren. Außerdem will ich nicht, dass sie sauer auf mich ist oder sogar denkt ich würde sie jetzt nicht mehr mögen.
Dieser Tag heute war schon etwas krass, dachte ich mir, während ich mir meine Kopfhörer in die Ohren stöpselte. Ja, ich bin einer dieser Menschen, die abends sehr gerne in irgendeiner Musik versinken, meist nach Stimmungslage. Sprich heute hörte ich eher melancholische Lieder.*Nächster Tag*
Heute war eigentlich ein ganz normaler Tag. Ich stand auf machte mich für die Schule fertig, ging kurz mit meinem Hund raus und frühstückte. Da ich sowieso schon etwas später dran war nahm ich heute mein Fahrrad anstatt zu gehen.
Doch ich hatte irgendwie immer noch das Gefühl nicht ganz da zu sein, ich schwamm immernoch irgendwo in meinen Gedanken. Heute bekommen wir endlich die Matheklausur, die wahrscheinlich nicht wirklich gut für mich ausfallen wird. Normalerweise bin ich, zumindest was meine Noten anging extrem ehrgeizig, aber zurzeit war irgendwie alles anders. Mit ist so einiges ziemlich egal.
Gerade bog ich mit meinem Fahrrad um eine Ecke, als ich einen rießigen Schatten auf mich zurauschen sah. Das letzte was ich mitbekam war ein lauter Knall, dann wurde alles schwarz.
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It's kind of crazy [girlxgirl] || ABGESCHLOSSEN
RomanceEigentlich ist Isabellas Leben ziemlich gewöhnlich, sie besucht die Oberstufe eines Gymnasiums, hat eine liebevolle Familie und ist in einer glücklichen Beziehung. Trotzdem fehlt ihr etwas, doch sie findet, bis zu dem Zeitpunkt zu dem Becc (Rebecca...