▪︎Kapitel 14▪︎ Changes

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PoV Isabella

Die letzten Tage war alles so abnormal verwirrend für mich. Eigentlich würde ich mich eher als einen Menschen, der alles gerne in bester Ordnung hat bezeichnen. Aber seitdem ich Becc kenne, ist das sowieso eher hinfällig. Und Sophia. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich fühle. Auf jeden Fall finde ich beide echt toll aber für wen ich mich auch entscheide, ich werde die andere Person definitiv verletzen. In der Regel musste ich mich nie zwischen zwei Personen entscheiden, aber das ist jetzt anders.

Ich mag beide, aber ich muss mich so langsam entscheiden, dennoch will ich keinen verletzen. Schließlich will ich nicht, dass jemand wegen mir unglücklich ist. So wird es aber warscheinlich kommen. Ich werde jemanden verletzen. Aber diese Entscheidung aufschieben bringt auch nichts.
"Isabella? Hallo? Könntest du die Aufgabe vorlesen?", fragte mich meine Englischlehrerin genervt.
"Em ja natürlich, tut mir Leid", antwortete ich, während ich mein Buch in windeseile aufschlug.
In letzter Zeit konnte ich mich gar nicht mehr wirklich konzentrieren, ich musste nur noch an die beiden denken. Eigentlich hat Becc mir ja gesagt sie könnte eigentlich nicht und ich finde Sophia schon auch irgendwie anziehend. Sber eben nur irgendwie.

Erstmal freute ich mich auf heute Nachmittag, da mich Jack besuchen kommen wollte. Ich hab ihn so vermisst. Nach der Schule ging ich nach Hause und aß schnell etwas. Um zwei Uhr ging ich dann auch schon Richtung Bahnhof, um ihn abzuholen.
Der Zug hatte, wie es auch sein musste, Verspätung.
Als er aus dem Zug ausstieg, trug er seine schulterlangen Haare das erste Mal offen und er war auch geschminkt, soweit ich das erkannte. Aber das wichtigste, er sah wirklich glücklich aus.
Ich lief auf ihn zu und umarmte ihn, es fühlte sich hervorragend an. Ich habe ihn so unendlich vermisst.
Als wir etwas durchs Dorf schlenderten sagte ich ihm ich müsse ihm etwas sagen und er erwiederte nur, er hätte mir auch etwas zu sagen. Nach einer kurzen Pause gestand ich ihm, dass ich auf Frauen stünde und er fing einfach an zu lachen.

Ich sah ihn mit einem verwirrten Blick an und er antwortete nachdem er sich einigermaßen beruhigt hatte:"Ja dann war unsere Beziehung wirklich nur dazu da uns beiden zu zeigen, dass wir nicht straight sind. Ich bin übrigens schwul."
Dies brachte uns beide zum lachen und als wir im Park ankamen und uns setzten erzählte er mir er hätte inzwischen einen festen Freund und sei in einer sehr glücklichen Beziehung mit ihm. Es gab nicht schöneres als ihn endlich glücklich zu sehen. Sofort fragte ich nach einem Foto und ob er ihn mal mitbringen wollte. Er stimmte zu und fragte mich was bei mir so los sei und daraufhin erklärte ich ihm das Problem mit Sophia und Becc.

"Naja, ich würde die nehmen, die auch etwas von mir will, wäre für mich das einzig logische.", erklärte er mir. Okay also Sophia. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob es eine gute oder schlechte Idee wäre mit ihr zusammen zu kommen. Sie ist echt süß und ich mag sie wirklich, aber sie kann auch verdammt anstrengend werden.
Mal sehen was daraus wird. Oder ob etwas daraus wird. Den restlichen Tag wollte ich eigentlich nur genießen und definitiv über kein Mädchen mehr nachdenken. "Also wenn ich das jetzt richtig erfasst habe, du bist verknallt in Becc und sie will nichts von dir, weil es schwierig ist und Sophia will etwas von dir, aber du weißt nicht ob du sie auch magst? Ganz schön kompliziert bei euch.", fügte er lachend dazu. Naja okay, das mit nicht mehr an Mädchen denken hat jetzt nicht so extrem lange angehalten. Vielleicht muss ich mich wirklich etwas mehr damit auseinandersetzen.

"Ehrlich gesagt weiß ich es nicht, also ich mag Sophia wirklich, aber bei Becc ist es irgendwie etwas anderes, ich empfinde einfach mehr für sie. Obwohl sie nicht wirklich etwas von mir will, ist das nicht komisch?", fragte ich leise.
"Nein, das ist es definitiv nicht. Isabella, wenn du dieses Mädchen wirklich magst, dann versuch dich wieder mit ihr zu vertragen. Tu es für dich, ich denke es ist nicht umbedingt gut für einen Menschen von der geliebten Person verachtet zu werden." Dieser Satz verwunderte mich nun aber wirklich, innerhalb von ein paar Wochen hat sich Jack komplett verändert, nie redete er mit irgendwem über psychische Probleme und jetzt spielt er auf einmal Hobbypsychologe und philosophiert ständig über Themen dieser Art.

"Also du hast dich irgendwie in diesen paar Wochen sehr verändert, muss ich sagen, natürlich zum Positiven.", lächelte ich und er entgegnete ein stolzes:"Jep, ich habe jetzt endlich die Möglichkeit ich selbst zu sein und genau das macht mich glaube ich glücklich. Und ich bin in Behandlung, da mein Freund zufälligerweise Psychologe ist und wir uns so auch kennengelernt haben."
Ich sah ihn verdutzt an, plötzlich meinte es das Universum und jeglicher Zufall gut mit ihm. Natürlich durchlöcherte ich ihn jetzt mit etlichen Fragen zu seinem Leben und seiner Beziehung, da es mich einfach extrem interessierte. Ich liebe es einfach ihn so zu sehen, so unbeschwert, einfach so extrem glücklich. Egal wie viele Kilometer uns trennen, er könnte in einem anderen Universum leben, aber er wäre immer noch mein bester Freund.
Da heute Freitag war konnte er bis Sonntag bei mir bleiben, da ich keine Klausuren in nächster Zeit hatte und es die einzige Möglichkeit für mich war nochmal vor dem Abitur mit ihm Zeit zu verbringen. Also bevor wir beide in diesen extremen Lernstress gerieten.

"Aber dieses Wochenende muss schon besonders werden. Ich habe Lars nämlich extra für dich sitzen lassen.", lachte er. Das hieß also wir stellten eine Art Plan auf, was wir dieses Wochenende machen wollten. Auf jeden Fall einen Filmeabend mit unseren Lieblingsfilmen, da wir beide extreme  Disneyfanatiker sind wahrscheinlich ausschließlich mit solchen Filmen.
Dann wollten wir auch nochmal so richtig feiern gehen, am besten mit meinen anderen Freunden. Und noch shoppen oder irgendetwas anderes, wie zum Beispiel ins Schwimmbad, welches letzte Woche endlich öffnete. Eigentlich ging ich gar nicht so gerne ins Schwimmbad, aber bei mir und Jack war das irgendwie auch eine Art Tradition, da wir beide eine relativ lange Zeit im Schwimmverein waren. Aber bei mir gab es in der Regel sowieso keine Freizeitaktivitäten, die ich noch nie ausprobierte. Vom Fußball spielen bis Ballett und Geige spielen war bei mir irgendwie auch schon alles dabei.

Trotzdem war das Schwimmen für mich nochmal etwas besonderes, da es einfach ein Hobby war, was man mit einer einem nahestehenden Person machte und es daduch noch viel schöner wurde.

It's kind of crazy [girlxgirl] || ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt