▪︎Kapitel 31▪︎ Unbeliveable

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PoV Isabella

Ich konnte es immer noch nicht fassen. Heute habe ich dieses Krankenhaus endlich verlassen und bin mit dem allerbesten Menschen zusammen, den ich mir vorstellen konnte. Lächelnd lag ich in meinem eigenen Bett, bei mir Zuhause mit meiner Freundin auf meinem Bauch. Wenn jemand mir vor einiger Zeit gesagt hätte, dass mein Leben so verlaufen würde hätte ich diese Person ausgelacht. Ich mit einem anderen Mädchen in einer Beziehung? Nie im Leben.
Naja so schnell können sich Lebensumstände ändern. Noch nie war ich so glücklich mit irgendwem.
Jack ist inzwischen schon mit dem Zug zurückgefahren, zu Lars. Aber er versprach mir bald wieder zu Besuch zu kommen.

"Bella?", fragte mich Becc schlaftrunken und sah zu mir auf. "Ja?", antwortete ich gelassen. "Ich würde dich gerne mal ausführen. Auf ein Date." Ich küsste sie und freute mich wie ein kleines Kind, das gerade erlaubt bekam den ganzen Süßigkeitenvorrat zu plündern.
Niemals hätte ich gedacht, dass dieses Mädchen, das ich im Supermarkt traf meine große Liebe werden könnte. Niemals.
Dann setzte sich Becc auf. Sie lächelte mich an und zog mich näher zu ihr.
Sie drückte ihre Lippen auf meine und ganz langsam führte sie ihre Zunge in meinen Mund. Eigentlich fand ich Zungenküsse immer komisch, aber vom heutigen Tage an wusste ich, dass sie sich auch schön anfühlen konnten.
Sie stieß mich nun langsam nach hinten um und lag auf mir. Ein eiskalter aber gleichzeitig wohliger Schauder durchfuhr meinen Körper.
Sie küsste mich weiter und wanderte etwas weiter nach unten, bis zu meinem Hals. Meiner Kehle entfuhr ein leichtes Stöhnen.

Dann zog sie mir langsam mein Shirt auf und öffnete genauso behutsam meinen Bh. Geflasht wie ich von dieser Situation war zog ich ihr ihr Shirt erst nach einer kurzen Pause ebenfalls aus. Noch nie habe ich so einen schönen Menschen gesehen. Sie war einfach perfekt. Trotz all ihren Narben und Unregelmäßigkeiten. So perfekt.
Ich hielt den Atem an als ihre Hände etwas weiter nach unten glitten. Zuerst über meine Brust, dann meine Taille, bis sie an meiner Hüfte ankamen. Sie lächelte mich an und...
Plötzlich klopfte es. "Isabella? Kann ich reinkommen?", rief meine Mutter durch die Tür. Verdammt, was mach ich jetzt?! Ganz perplex sprang Becc von mir herunter und zog sich rasch wieder an, ich tat es ihr gleich.
Vom einen Moment auf den anderen öffnete meine Mutter die Tür. Und sie stand im Raum. Weder ich noch Becc waren annähernd angezogen, also drehte sie sich wortlos wieder um und ging raus.

"So hab ich mir das jetzt aber nicht vorgestellt.", erklärte mir Becc enttäuscht. "Wer denkt auch daran, dass meine Mutter reinkommt. Nächstes Mal sperren wir lieber die Tür zu.", kicherte ich und wurde rot wie eine Tomate. Ich konnte es nicht fassen: Meine Mutter ist gerade ernsthaft reingeplatzt.
Mit einem extrem enttäuschten Gesichtsausdruck kuschelte sich Becc an mich und erwähnte sie hätte sich sowieso schon so lange dazu gezwungen mich angezogen zu lassen. Dann sagte sie nichts mehr und ich spürte nur noch ihre Atmung und ihren Duft. Irgendwie herrschte trotz des Vorfalls gerade eine nahezu magische Stimmung zwischen uns.
Leise hörte ich es schnarchen, sie ist nun definitiv eingeschafen.
Also machte ich das Licht aus und schlief kurz darauf ebenfalls ein. Plötzlich wurde ich von einem Schrei geweckt. Es war Becc. Sie hat aufgeschrien. Panisch knipste ich das Licht an und sah Becc zitternd und schweißgebadet vor mir sitzen.
"Was ist los, Schatz?", fragte ich sie, während ich sie in meinen Arm nahm. "Nur ein Albtraum, tut mir Leid."

"Ist doch nicht schlimm, jeder träumt mal schlecht, oder?", versuchte ich sie zu ermutigen. "Ja schon.", gab sie mir knapp zurück und kuschelte sich an meinen Körper. "Du kannst mit mir reden wenn du willst.", versuchte ich ihr zu erklären.
"Okay. Aber ich bin nicht wirklich der Typ Mensch, der gern über seine Probleme spricht.", antwortete sie mir ängstlich. "Bist du wegen einer anderen Person in letzter Zeit so niedergeschlagen?", fragte ich sie behutsam. "W... Woher weißt du das?", fragte sie mich zögerlich.
"So ne Vermutung.", gab ich ihr zurück.

"Ja, es geht um eine ehemalige Freundin von mir: Sie ist mit mir aufgewachsen und wir haben beide die Freundschaft irgendwann verdorben und ich bin abgehauen. Reicht das als Kurzfassung?", fragte sie mich gähnend.
Neugierig fragte ich weiter :"Woher kennst du sie? Und warum seid ihr nicht mehr befreundet?"
"Ist eine lange Geschichte und ich will eigentlich nicht wirklich drüber reden.", antwortete sie mir knapp und drehte sich um, um weiterzuschlafen, zumindest um so zu tun, als ob sie schlafen würde.

                  *Nächster Morgen*

Mal wieder weckte uns ein nervtötendes Lied, welches sowohl ich als auch Becc hassten. Sofort machte ich es aus und drehte mich zu Becc, sodass ich dicht an ihrem Rücken lag. Langsam zog ich mich etwas hoch, küsste sie auf die Wange und flüsterte ihr ein Guten Morgen ins Ohr. Ächzend drehte sie sich zu mir und küsste mich auf die Stirn.
Irgendwie war mein Leben gerade wirklich perfekt. Zumindest in diesem Augenblick.

Nach einigen Minuten gingen wir ins Bad und schleiften wenig später die Treppen runter. Meine Mutter saß am Tisch und las ihre Zeitung, während sie ein Nutellabrot verspeiste. Wir betraten die Küche, um ebenfalls frühstücken zu können. Irgendwie war es nach einem Guten Morgen seltsam still: Lag wahrscheinlich daran, dass sie uns gestern im Bett erwischte.

Als wir uns mit zwei Schüsseln Cornflakes ebenfalls an den Tisch setzten, senkte sie ihre Zeitung und faltete sie säuberlich, um sie neben sich zu legen. Ihr Blick wanderte als nächstes zu uns, erst zu mir und dann zu Becc. Sie nahm ihre Lesebrille ab und hob fragend die Augenbraue.
"Nächstes Mal sperrt ihr bitte ab, danke.", war das einzige was sie genervt sagte. Ich und Becc aßen schnell auf und verließen mit meinem Hund das Haus, um ihr einfach aus dem Weg gehen zu können.
"Ich dacht grade sie will uns wirklich umbringen.", kicherte Becc, als die Haustür ins Schloss fiel.
Wir beide bekamen einen extremen Lachanfall, denn irgendwie konnte bei uns wirklich gar nichts gut verlaufen.

"Komm mal mit.", forderte ich Becc auf und wir bewegten uns in Richtung Wald. Ich wusste genau, wo ich hingehen wollte, dieser Ort hatte für mich etwas magisches.
Nach einiger Zeit kamen wir auf einer großen Lichtung an. "Darf ich vorstellen: Das ist mein absoluter Lieblingsplatz. Bisher kennt ihn eigentlich nur Jack, aber hier bin ich extrem gerne, um Tiere zu beobachten, den Vögeln beim zwitschern zu zuhören und nebenbei zu entspannen."
"Wow, sieht echt mega aus.", brachte Becc nach einer Zeit staunend heraus.
Natürlich hätte ich eine etwas freudigere Antwort von ihr erwartet, aber da es Becc war verzieh ich ihr relativ schnell. 

It's kind of crazy [girlxgirl] || ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt