PoV Becc
Eigentlich hätte ich zwar mit meinem Vater ausgemacht, dass er mich heute Abend wieder abholen sollte, aber als mich Bella anbettelte ich solle doch bitte bei ihr bleiben, beschloss ich heute hier zu bleiben. Schließlich war bisher niemand nachts bei ihr, da sie immer auf der Intensivstation lag und es somit nicht erlaubt war.
Aber seitdem sie wieder auf ein normales Zimmer verlegt wurde, war es auch anderen Personen erlaubt dort zu schlafen.
Also wurde mir aufgrund meiner Nachfrage ein zusätzliches Bett in ihr Zimmer gestellt. Nachdem die Personen die das Bett aufgestellt hatten wieder gingen, grinste mich Isabella an. Schließlich war es sowieso klar, dass ich neben ihr schlafen wollte.Da Isabella heute nichts Abendessen durfte aß ich aus reiner fairness nur einen Schokoriegel. Vor ihr. Okay vielleicht war es doch etwas fies, da ich wusste, wie sehr sie Schokolade doch liebte.
Kurz darauf kam Bellas Mutter nochmal ins Zimmer und verabschiedete sich von uns. Nachdem sie weg war betrat Jack noch kurz das Zimmer, da er zur Zeit bei Isabellas Mutter wohnte und keinen Zug nach Hause nehmen musste."Hey Turteltäubchen, ich wünsch euch eine gute Nacht. Wir sehen uns morgen.", und mit einem Grinsen fügte er hinzu :"Macht nicht zu lange heute, Bella wird morgen operiert." und schloss die Tür. Ich und Isabella sahen und verdutzt an und lachten. Nein, eigentlich hatten wir wirklich gar nicht auf dem Schirm irgendjemand könnte denken, dass wir sofort miteinander schlafen würden. Leider musste ich mich wirklich zusammenreißen sie angezogen zu lassen, aber es wäre unverantwortlich, da sie morgen eine doch einigermaßen aufwendige Op hatte.
Einige Minuten lagen wir nur Arm in Arm da. Auf einmal stand sie aber auf und sagte sie müsse sich umbedingt ihren Pyjama holen. Ehrlich gesagt war ich noch nie der Pyjama-Typ, da mir es lieber war einfach in einem oversize Shirt zu schlafen.
"Willst du dir nichts anderes anziehen?", rief sie mir aus dem Bad zu und ich sah an mir herunter. Ich bemerkte nun, dass ich immernoch eine Jeans trug und irgendeinen Pulli. Als ich mich endlich aufraffte, um mich umzuziehen, kam sie auch schon mit ihrem Eisköniginen Pyjama auf mich zu stolziert. Ich musste mich wirklich zusammenreißen, um nicht zu lachen. "Ich liebe Disneyfilme, ist das ein Problem?", fragte sie gespielt aufgebracht.
Ich verschwand mit einem nein nein im Bad, um weiteren Diskussionen einfach aus dem Weg zu gehen.
Als ich fertig war sah ich sie schon schlafend im Bett liegen. Ich schlüpfte ebenfalls unter die Decke und kuschelte mich an sie.Sie sah wirklich perfekt aus, sogar wenn sie schlief, sah sie gut aus.
Ich flüsterte ihr ein :"Gute Nacht, ich liebe dich.", zu und schlief wenig später ebenfalls ein. Was auch kein Wunder nach mehreren schlaflosen Nächten war denn ich war wirklich todmüde.*Nächster Morgen*
Unfreundlich wurde ich von einem nervigen Weckerton aus dem Schlaf gerissen. "Ich hasse dieses Lied", grummelte ich vor mich hin und drehte mich auf die andere Seite.
Unbeirrt zog sie die Rolladen auf und öffnete das Fenster. Genervt drehte ich mich zu ihr und beschwerte mich sie sollte das Licht wieder ausmachen.
Lächeld kam sie auf mich zu und setzte sich zu mir aufs Bett."Du bist irgendwie ein ganz schöner Morgenmuffel.", kicherte sie mir zu.
Nach einigen Minuten schlürfte ich zum Bad um mich umzuziehen.
Als ich mich umdrehe um zu sehen, ob ich meine gesammten Klamotten dabei hatte, sah ich Bella mir hinterherstarren. Ich lächelte und ging wortlos ins Bad.
Als ich wieder rauskam, waren Bellas Ärzte schon da, um sie für die Op vorzubereiten. Ich stellte mich gähnend neben ihr Bett und ging bis kurz vor den Op mit ihrer Hand in meiner mit.
Ich verabschiedete mich relativ schnell mit einem kleinen Kuss von ihr, da Jack und ihre Mutter sie auch noch verabschieden und viel Glück wünschen wollten.Einige Zeit saßen wir wortlos auf den Bänken vor dem Opsaal. Ich betete, dass alles gut ging. Aber das Universum hat sie mir geschenkt, warum sollte es mir sie wieder nehmen?
Jack und Bellas Mutter, ich sollte sie inzwischen schon Karin nennen, gingen einen Kaffee trinken und ich blieb hier falls irgendetwas passierte.
Dann kam dieses eine Mädchen zu mir, die die mit mir die Ausbildung machte und die ich irgendwoher kannte und setzte sich neben mich.
"Hey, Becc.", begrüßte sie mich. Na super, ich wusste ihren Namen nicht mal mehr."Heyyyy...",fing ich an. "Jenny", vervollständigte sie meinen Satz. "Also Becc, das hättest du jetzt schon wissen können, wir kannten uns so lange.", entgegnete sie mit einem Lächeln auf ihren Lippen, aber einem traurigen Blick. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ja ich kannte sie. Sehr gut sogar.
Sie war früher eine meiner besten Freundinnen. In meinem alten Leben, in der Stadt meiner Mutter.
Nein. Ich will sie nicht hier haben. Ich will nicht mir ihr sprechen.
"Sorry ich muss schnell auf die Toilette.", gab ich ihr zu verstehen und flüchtete mich dorthin.
Ich begann zu zittern, die Ganzen Erinnerungen kamen in mir hoch: Wie sie mich fertig machten, genau die Menschen, die meine Freunde nannte.Ein bisschen war ich auch selbst daran Schuld, noch nie war ich ein großer Zuhörer, Einfühlsamkeit ist ebenfalls keine meiner Stärken und vielleicht verhielt ich mich ihnen gegenüber teilweise nicht wirklich fair.
Aber mich einfach abweisen? Mich dafür fertig machen?
Jenny, eine der Menschen, die ich wirklich in meinem engsten Freundeskreis sah veränderte über Nacht ihre Meinung zu mir und ließ mich einfach sitzen, nur weil die anderen sie sonst ebenfalls ausgeschlossen hätten.Warum ich sie nicht von Anfang an erkannte wüsste ich nicht. Aber man muss sagen, dass sie ihr Aussehen extrem verändert hat. Ziemlich viele Tattoos, einige Kilos abgenommen und ihre Haare in einen völlig anderen Stil geschnitten. Ich erkannte nur noch ihre Stimme, zumindest einigermaßen, konnte sie aber bisher nicht wirklich zuordnen.
Sie hat mich verlassen, über Nacht und ich wusste nicht einmal warum sie das tat. Ich wollte nicht mehr zu ihr gehen.Eigentlich war sie einer der einfühlsamsten Menschen, die ich kannte, aber seit dem Kontaktabbruch würde ich ihr definitiv nicht mehr über den Weg trauen. Seit dem Kindergarten kannte ich diesen Menschen. Ich wollte und konnte es nicht fassen, dass sie so plötzlich wieder in meinem Leben auftauchte, obwohl ich inzwischen völlig mit ihr abgeschlossen hatte.
DU LIEST GERADE
It's kind of crazy [girlxgirl] || ABGESCHLOSSEN
RomanceEigentlich ist Isabellas Leben ziemlich gewöhnlich, sie besucht die Oberstufe eines Gymnasiums, hat eine liebevolle Familie und ist in einer glücklichen Beziehung. Trotzdem fehlt ihr etwas, doch sie findet, bis zu dem Zeitpunkt zu dem Becc (Rebecca...