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"I-ich soll bitte w-was?", Taehyung sah mich ziemlich überrascht an und verschränkte seine Arme unsicher vor der Brust. Ich hingegen bahnte mir meinen Weg zu dem bunten Sofa herüber, warf mich zufrieden in die Kissen und schenkte ihm dann erneut eines meiner süßesten Lächeln. "Na, du hast schon verstanden. Ich mache mich hier ganz bestimmt nicht zum Affen", bestimmte ich und beobachtete wie Taehyung meinem Blick auswich und sich etwas räusperte. Was war denn plötzlich los mit ihm? Mein Gott. Er sollte sich mal nicht so anstellen.

"Ehm... a-aber alleine ist es echt komisch", nuschelte er, hielt seinen Blick dabei weiterhin starr gen Boden gerichtet, "und ich mag es nicht... beobachtet zu werden." Ein belustigtes Kichern entwich meiner Kehle und ich vergrub mich ein bisschen mehr in den weichen Kissen. "Weißt du, Taehyung", mein Blick ruhte weiterhin auf diesem Spinner und plötzlich nahm auch er seinen Kopf wieder hoch und fixierte mich mit seinen dunklen Augen.

Für den Bruchteil einer Sekunde vergaß ich, was ich eigentlich sagen wollte und ein warmer Schauer lief meinen Rücken hinab. Was sollte das denn immer? Diese Augen nervten mich langsam echt... ich sollte mich nicht mehr so aus dem Konzept bringen lassen!

"Du hast dich doch selbst auf diesen Deal eingelassen, weißt du noch?", fand ich meine Stimme schließlich wieder, nachdem ich einmal aufgehustet hatte, um den aufkommenden Kloß in meinem Hals loszuwerden. "Aber-", wollte dieser Verrückte erneut zu einer Ausrede ansetzen, doch ich schnitt ihm augenblicklich das Wort ab "Kein Aber! Schwing endlich deinen hübschen Arsch im Takt der Musik!"

Fuck.

Erst nachdem mir die Worte über die Lippen gekommen waren und Taehyung mich aufeinmal noch geschockter und knallrot anstarrte, realisierte ich, was ich da eigentlich eben gesagt hatte. Alter, Jungkook, bist du eigentlich völlig dumm? Gerade hatte ich noch einen gelabert von 'anschwuchteln' und dann so was. Am liebsten hätte ich mir selbst in den Allerwertesten getreten, aber jetzt konnte ich es nicht mehr zurücknehmen - ich Vollpfosten.

Wie ein verschreckter Welpe stand Taehyung immer noch auf seinem Fleck und rührte sich keinen Millimeter. Ihn sollte mal jemand verstehen. Ein genervtes Seufzen entkam meiner Kehle und ich verdrehte meine Augen, während ich mich langsam aufsetzte und schließlich von der Couch erhob. Schleichend ging ich auf den Dunkelhaarigen zu, zuckte kurz zusammen, als ein verdächtiges Fauchen von links an mein Ohr drang, lief aber trotzdem zielstrebig zu Taehyung herüber.

Circa einen Meter vor ihm blieb ich stehen und musterte ihn grinsend. Er hatte seinen Blick erneut auf den Boden geworfen. Keine Ahnung, was dort so spektakuläres abging, aber gut. Die sanften Klänge des Plattenspielers drangen an mein Ohr und füllten den ganzen Raum aus. Durch die bodenhohen Fenster konnte man erkennen, dass die Sonne breits unterging und ihre Strahlen das Zimmer in ein warmes Licht tauchten. Plötzlich überkam mich eine kribbelnde Welle und beinahe im selben Moment wechselte das Lied.

Die Töne eines Saxophons drangen an meine Ohren und ließen mich lächeln. Ich wusste selbst nicht warum, aber das Lied gefiel mir irgendwie. Noch nie hatte mir Musik gefallen. Sie war immer gleich. An den Texten war nichts besonderes... immer der gleiche Liebe-, Weiber- und Party-Scheiß. Musik war für mich immer nur eine Art von Protest gewesen. Etwas, was ich hörte, um meine Ruhe vor meinem dämlichen Bruder zu haben. Wirklich gern hatte ich Musik noch nie gehört. Viel mehr war sie mir immer egal gewesen.

Aber jetzt gerade, genau in diesem Moment, flutete die sanfte Melodie meinen Körper, versetzte jeden Winkel in eine ganz andere Welt und ließ es gehörig in meiner Magengrube kribbeln. Die weiche Stimme der Frau umspielte meine Sinne, traf direkt in meine Seele und schneller als ich es überhaupt realisierte, hatte ich meine Hand schon auffordernd zu Taehyung ausggestreckt.

Forever blessed {VKOOK}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt