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Jungkook POV:

Taehyung würde morgen erst wieder kommen, also musste ich mir bis dahin irgendwie was einfallen lassen wie ich ihn davon überzeugen konnte dass es mir gar nicht so schlecht ging wie es mir eigentlich ging.

Wenn er wüsste dass ich nichts lieber wollte als diese Welt zu verlassen, würde er mich bestimmt weiß Gott wo einweisen.

Er hätte dann buchstäblich keine andere Wahl und ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung warum die Pfleger mich noch hier behielten.

Anscheinend konnte ich echt gut verstecken wie schlecht es mir ging.

Nur nicht vor Jimin, da er es immer sofort merkte.

Als hätte er einen Instinkt dafür oder so.

Ich hoffte dass Taehyung nicht auch so war, denn dann hätte ich schon längst verloren.

Wenn ich vor ihm zusammen brechen würde, wüsste er wie verletzlich ich war und das würde ich nicht aushalten.

Er durfte nicht wissen wie schwach ich eigentlich war.

Niemand außer Jimin durfte dies wissen, das hatte ich mir geschworen.

Klar hatte Taehyung auch seine Probleme, doch er würde es nicht verstehen.

Er war zumindest nicht einsam.

Bestimmt hatte er viele Freunde, sein niedliches Lächeln war bestimmt bei allen beliebt.

Warum hatte ich mich nur in ihn verliebt?

Wahrscheinlich war er nichtmal schwul oder bi und ich bildete mir sonst noch was ein, nur weil er anscheinend mit mir befreundet sein wollte.

Er hätte das auch nur sagen können damit ich ihm vertraute, doch das glaubte ich irgendwie nicht.

Irgendetwas in mir sagte mir dass er sich um mich sorgte.

Das war ein ganz schön ungewohntes Gefühl.

Doch gleichzeitig beruhigte es mich auch und ich merkte kaum wie ich in einen für meine Verhältnisse recht angenehmen Schlaf fiel...

„Jeon, wach gefälligst auf!"

Jimins panische Stimme riss mich aus meinem Schlaf, woraufhin ich erschrocken zusammen zuckte und die Augen langsam aufschlug.

„Was ist denn los, Jiminie?" fragte ich verwirrt und stellte fest dass es wohl noch sehr früh morgens war, da es noch ziemlich dunkel im Zimmer war.

„Sie wollen Yoongi wieder hier weg bringen..." hauchte er mit Tränen in den Augen und ich brauchte etwas um zu verstehen was gerade vor sich ging.

„Was...? Nein, das kann ich sein... Du hast nur schlecht geträumt. Er ist noch hier, da bin ich mir ganz sicher."

Mein bester Freund sah nicht sonderlich überzeugt aus.

„Können wir trotzdem nachsehen?" fragte er dann, woraufhin ich leise seufzte.

„Na gut." willigte ich dann ein und stand auf.

Es wäre ja schließlich nicht das erste Mal...

„Du weißt den Weg noch, den wir immer nehmen?"

„Natürlich."

Mit diesen Worten schlich sich Jimin auch schon aus dem Zimmer und ich hinterher.

Wir hatten echt Glück dass uns keine Pflegerin entgegenkam, die nachts immer die Gänge kontrollierte, doch wir wussten halt wo man hier lang gehen musste, um möglichst ungesehen zu bleiben

Wir mussten in das unterste Stockwerk der Klinik, wo eigentlich niemand hin durfte.

Kaum jemand wusste dass hier ebenfalls Patienten waren, die „eine etwas strengere Therapie", wie die Pfleger es immer nannten, brauchten.

Ich wollte gar nicht erst wissen was man hier schon alles für furchtbare Dinge getan hatte...

Hier unten war es wie in einem Gefängnis.

Die Patienten wurden wie Tiere in einem Käfig in Zellen eingesperrt und sogenannte „Ärzte" verabreichten ihnen wer weiß was für Medikamente, was ganz sicher nicht legal war.

Doch wir konnten sowieso nichts dagegen ausrichten...

Wir fanden Yoongi in seiner kleinen Zelle sitzend und ich fragte mich warum sie sich nichtmal die Mühe machten Wachen oder so hier aufzustellen.

Wahrscheinlich wollte sich keiner länger hier aufhalten als es nötig war...

„Yoongi?" Jimin hockte sich sofort vors Gitter und sah ihn besorgt an.

„Was macht ihr denn hier? Ich hab dir doch gesagt dass du nicht herkommen sollst."

Anscheinend war er gerade er selbst.

„Du bist es!" lächelte Jimin erleichtert und steckte seine kleinen Finger so weit es ging durchs Gitter, woraufhin sein Freund zu ihm ans Gitter kam und seine Finger mit Jimins verschränkte.

„Ja, ich bin es. Sie wollen mich aber trotzdem nicht gehen lassen.."

Yoongi schluckte und man konnte ihm ansehen dass er Angst hatte.

Und wenn Min Yoongi Angst hatte, war das kein gutes Zeichen.

„Sie können Yoongi doch nicht ewig hier einsperren, oder Jeon?"

Jimin sah mich kurz unsicher an, woraufhin ich den Kopf schüttelte.

„Auf keinen Fall. Jetzt wo er wieder er selbst ist, haben sie auch keinen Grund mehr dazu..." murmelte ich nachdenklich.

„Können wir dich nicht irgendwie hier raus holen?" fragte Jimin Yoongi traurig, der daraufhin leise seufzte.

„Ich weiß nichtmal wer die Schlüssel für meine Zelle hat. Mach dir mal um mich keine Sorgen. Ich überleb hier schon noch etwas länger."

„Ich aber nicht ohne dich, Yoongi! Ich... vermisse dich." flüsterte Jimin leise und ich konnte diesen Anblick echt nicht ertragen.

Am liebsten hätte ich Yoongi jetzt tatsächlich aus der Zelle hier befreit und wäre mit ihm abgehauen, damit er wieder bei Jimin sein konnte, doch das ging nicht.

„Ich dich doch auch, Jiminie... Warte noch etwas auf mich. Ich weiß dass du das kannst, okay?" sagte Yoongi sanft, woraufhin Jimin eine kleine Träne die Wange herunter lief.

„Versprich mir dass du mich nicht mehr allzu lange warten lässt."

„Versprochen."

Yoongi strich vorsichtig mit dem Daumen über Jimins Handrücken und ließ seine Hände dann schweren Herzens wieder los.

„Ihr solltet jetzt gehen."

Ich nickte.

„Komm, Jiminie."

Ich nahm ihn sanft an die Hand und sah nochmal kurz zu Yoongi rüber.

„Lass nicht zu dass sie dir irgendeine Scheiße hier antun." war alles was ich noch sagte, bevor wir dann wieder gingen, auch wenn ich Jimin ansah dass er nicht von Yoongi getrennt sein wollte.

Warum war hier alles nur so grausam und ungerecht?

Ich konnte gar nicht mehr zählen wie oft ich mit Jimin zu Yoongi in der Zelle gegangen war und mit ansehen musste wie beide darunter litten.

Als wir wieder in meinem Zimmer waren, konnte ich meinen restlichen Schlaf vergessen, da mich Jimin gerade brauchte.

„Ich will nicht dass sie Yoongi immer da einsperren, Jeon." sagte er traurig und ich strich ihm sanft durchs Haar.

„Ich doch auch nicht. Aber wir können im Moment nichts dagegen tun." seufzte ich leise.

Es tat echt weh mal wieder festzustellen wie nutzlos ich doch war...

Well, was soll ich sagen?
Es ist ganz schon depri, I guess oof ;-;
See ya!:33
Emi~

My therapist {Vkook<3}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt