Jungkook POV:
Mein Herz raste als ich aus dem Raum trat und die Tür hinter mich schloss.
Ich lehnte mich leicht mit dem Rücken gegen die Tür und versuchte zu realisieren was zur Hölle gerade passiert war.
Es war fast so als hätte dieser junge Mann da drin eine Art Zauber auf mich gelegt als ich ihm in die Augen gesehen hatte, oder so, warum sonst hätte ich mit ihm gesprochen?
Klar, ich hatte nichts über mich preisgegeben, aber er machte mich irgendwie neugierig, weil er mich irgendwie an mich selbst erinnerte, warum auch immer.
Ich selbst schützte mich immer indem ich jeden anschwieg und meine Probleme in mich hinein fraß, vielleicht schützte er sich ja indem er mit Leuten über ihre Probleme redete.
Irgendetwas bedrückte ihn, das hatte ich in seinen Augen gesehen und anscheinend damit Recht gehabt, da er das Thema schön ausgewichen war.
Ich hatte etwas beschlossen: Ich würde mit ihm reden, damit ich herausfinden konnte was mit ihm los war.
Denn irgendwie wollte ich nicht dass ihn etwas bedrückte, ich wollte dass er glücklich war.
Es reichte ja schon dass mein Leben am Arsch war, da konnte ich sein Leben zumindest etwas besser machen.
Zum ersten Mal seit ich denken konnte war mir eine Person plötzlich wieder irgendwie wichtig.
Dabei kannte ich ihn nicht mal.
Doch seinen Namen würde ich wohl nie wieder vergessen.
Kim Taehyung, wie hast du es nur geschafft dass du mir einfach nicht wie alle anderen egal sein kannst?
Er hatte es völlig unwissentlich geschafft meinem Leben wieder einen Sinn zu geben, nämlich herauszufinden was ihm auf der Seele lag.
Es fühlte sich irgendwie gut an wieder etwas zu haben an dem ich festhalten konnte.
Auch wenn meine eigenen Probleme dadurch auch nicht verschwinden würde
Da kam plötzlich die Pflegerin wieder und sah mich etwas komisch an.
„Was machen Sie denn da, Herr Jeon? Folgen Sie mir, es gibt jetzt Abendessen." sagte sie schroff, woraufhin ich resigniert aufseufzte.
Konnte man hier nicht mal fünf Minuten Zeit für sich haben?
Doch ich folgte ihr trotzdem schweigend, da mir nun mal nichts anderes übrig blieb.
Hier wurde man 24/7 bewacht, selbst wenn wir nachts schlafen sollten kontrollierten sie alle zwei Stunden oder so ob wir dies auch taten oder ob wir noch in unseren Zimmern waren.
Wir waren hier wortwörtlich eingesperrt.
Doch mir war das herzlichst egal, ich hatte sowieso nirgendwo wo ich hingehen konnte.
So ging ich wieder mal neben der Pflegerin die Gänge der Klinik entlang, bis wir beim Essenssaal angekommen waren und ich mich an meinen mir zugewiesenen Platz setzte und ich nun endlich zum Essen wider allein gelassen wurde.
Ich bekam kurz darauf von der Köchin meinen Teller vor die Nase gestellt und ein Glas zutrinken und nahm gerade den ersten Bissen in den Mund, als sich plötzlich jemand mir gegenüber setzte, woraufhin ich von meinem Essen aufschaute, um zu sehen wer es war.
Normalerweise hatte ich zumindest für die zwanzig Minuten am Tag, an denen ich hier aß, meine Ruhe, doch nichtmal das schien mir heute gegönnt zu werden.
Dabei war mein Tag heute echt ungewöhnlich genug gewesen.
„Hey, ich bin es doch nur, Jeon."
Ne, oder?

DU LIEST GERADE
My therapist {Vkook<3}
Fiksi PenggemarIch war ja auch einfach nur niemand, ein Nichts in dieser grauen, trostlosen Welt ohne Licht und Liebe. Alles was mir blieb war auf den Tag zu warten, an dem ich mir endlich das Leben nehmen würde. {Triggerwarnung!!!}