Jungkook POV:
Ich saß wie versteinert auf der Bank und sah neben mich, wo gerade noch Taehyung gesessen hatte.
Hatte ich jemandem gerade wirklich freiwillig etwas von mir erzählt?
Es war echt nicht gut sich in jemanden zu verlieben, ich wurde langsam unvorsichtig.
Ich wollte Taehyung immer noch helfen, aber ich durfte dabei nicht schwach werden.
Hoffnung war etwas gefährliches, woran ich nicht denken sollte, egal was er sagte.
Für einen kleinen Moment hatte ich gedacht dass ich mit Taehyungs Hilfe wieder stark sein konnte, doch dafür war es zu spät.
Denn jetzt wo ich wieder allein war, merkte ich dass alles was er mir gerade gesagt hatte nur eine dumme Illusion war, ein Traum aus dem ich nicht irgendwann aufwachen wollte, nur um den Schmerz doppelt so stark zu spüren.
Da ließ ich mich lieber gar nicht erst darauf ein.
Es war genug wenn Taehyung wieder glücklich war, dann hatte ich mein Ziel erreicht.
Mehr sollte ich nicht wollen.
Am Ende würde er sowieso nur verletzt werden, was ich mir niemals verzeihen würde.
Es war schon schwer genug mit jemanden so verletzliches wie Jimin befreundet zu sein, auch wenn ich ihn unheimlich lieb hatte.
Da war mir Yoongis direkte, manchmal sogar etwas kühle Art lieber.
Wenigstens konnte ich damit umgehen
Ich seufzte frustriert.
Manchmal wünschte ich ich könnte meine negativen Gedanken einfach ausschalten, aber dafür müsste ich sterben.
Es lief ja doch schließlich immer darauf hinaus...
„Kookie?"
Jimins leise Stimme riss mich aus meinen Gedanken, woraufhin ich zu ihm aufsah, da er auf einmal vor mir stand.
Wo war der denn jetzt hergekommen?
Doch als ich ihn ansah, wusste ich sofort dass etwas nicht stimmte.
Man sah ihm an dass er geweint hatte und das Yoongi nicht bei ihm war, war auch kein gutes Zeichen
„Was ist passiert, Jiminie?" fragte ich ihn dann und versuchte dabei nicht allzu besorgt zu klingen.
„Yoongi... Es war dieses Mal noch nie so schlimm. Sie haben gesagt sie müssen seine Behandlung intensiver durchführen, wobei ein höheres Risiko besteht dass er... Ich werde ihn vielleicht nie wieder..."
Er brauchte nichtmal weiter reden, ich verstand schon was los war.
Davor hatte ich immer am meisten Angst gehabt.
„Aish, verdammte Scheiße, das hat man dir einfach so gesagt?"
„K-Keine Ahnung. Ich hab halt nicht aufgehört zu fragen." hauchte er und konnte seine Tränen nicht mehr länger zurück halten.
Warum zur Hölle beunruhigten die Pfleger ihn denn damit?
Jetzt machte er sich tausend Gedanken und hatte die größte Angst seines Lebens.
Manchmal fragte ich mich ob die Pfleger hier überhaupt eine Seele besaßen, so wie sie mit Jimin umgingen.
Es war ihnen schon immer egal gewesen wie er sich wegen dem was sie Yoongi antaten gefühlt hatte, da er für sie wie ein Experiment war.
Ich sagte Jimin dies zwar nicht, aber ich ahnte dass sie Yoongis Grenzen testeten und dieses Mal wohl einen Fehler gemacht hatten.
Hoffentlich würden sie den wieder beheben können...
Ich schloss ihn zum zweiten Mal heute schon in meine Arme und zog ihn auf meinen Schoß.
„Ich kann das alles nicht ohne ihn, Jeon."
In Jimins Blick lag so viel Trauer und Schmerz und ich fühlte mit ihm.
Wenn es Taehyung wäre...
Was wäre dann?
Da ich nicht mehr darüber nachdenken wollte, strich ich Jimin beruhigend durchs Haar, was ich immer tat wenn es ihm schlecht ging und fragte mich wie dieser Tag nur so verdammt scheiße werden konnte.
Doch wundern tat es mich nicht, da es hier meistens sowieso traurig, einsam und trostlos war.
Hier waren nur kaputte Seelen, die endlich ihren Frieden schließen wollten.
„Warum tun sie ihm das an? Das ist nicht irgendwer, das ist mein Yoongi. Er ist doch alles was ich habe."
Jimin lehnte seinen Kopf erschöpft an meiner Schulter und schluckte einen Kloß im Hals hinunter, um die restlichen Tränen zurück zu halten.
„Ich weiß, Jiminie. Ich weiß..."
Ich fand nichtmal die richtigen Worte hierfür, also sagte ich einfach nichts und drückte meinem besten Freund einen kleinen Kuss auf den Haarschopf.
„Gib nicht auf, okay? Verlier nicht die Hoffnung."
Wie ich es bereits getan hatte.
Ich hoffte dass es für Jimin noch nicht zu spät war.
„Was bleibt mir denn noch ohne ihn?"
Worin sollte er auch seine Hoffnung legen?
Meine Worte konnten die Lage auch nicht besser machen.
„Ich bin doch noch da, hörst du?"
Das war alles was mir gerade einfiel.
„Das hoffe ich doch." murmelte Jimin leise und ich merkte dass ich ihn so nicht allein lassen konnte.
„Hey, lasst uns in mein Zimmer gehen." sagte ich dann, auch wenn ich wusste dass wir das eigentlich nicht tun sollten, aber mir waren die Regeln hier schon immer ziemlich egal gewesen.
Wenigstens hatten wir dort unsere Ruhe, da hier draußen hin und wieder eine Pflegerin vorbei kam, um uns wieder rein zu schicken, besonders wenn sie rausfand dass wir allein ohne Aufsicht waren.
So brachte ich Jimin ungesehen in mein Zimmer und setzte mich mit ihm auf meine Bett.
Da ihm nach und nach die Augen zufielen, schlief er irgendwann mit dem Kopf auf meinem Schoß erschöpft ein und ich starrte mal wieder die weiße Wand vor mir an.
„Ich werde auf dich aufpassen, Jiminie. Und auf Yoongi auch. Wir holen ihn da wieder raus, versprochen." flüsterte ich leise, auch wenn er es nicht hörte.
Ich würde wohl auch irgendwie auf Taehyung aufpassen.
Alle sollten wieder glücklich sein, auch wenn ich es nie wieder sein konnte.
Wenn ich schon kein schönes Leben haben konnte, konnte ich wenigstens dafür sorgen dass es bei meinen Freunden nicht mehr so war.
Auch wenn ich irgendwann völlig allein hier in meinem Zimmer zurück bleiben würde und wohl für immer diese weiße, kahle Wand anstarren würde...
Ja, diese ff ist sad.
Ich glaube auch nicht dass sie ein gutes Ende haben wird, doch bis dahin wird es noch eine Weile dauern...
See ya!:33
Emi~
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My therapist {Vkook<3}
FanfictionIch war ja auch einfach nur niemand, ein Nichts in dieser grauen, trostlosen Welt ohne Licht und Liebe. Alles was mir blieb war auf den Tag zu warten, an dem ich mir endlich das Leben nehmen würde. {Triggerwarnung!!!}