Taehyung POV:
Die Stunde mit Jungkook ging viel zu schnell um und ich hätte am liebsten noch viel mehr Zeit mit ihm verbracht, doch die Pflegerin kam heute wieder, um ihn direkt in sein Zimmer zu bringen.
Etwas war zwischen uns, das spürte ich mehr und mehr und so langsam drang immer mehr das Gefühl in mir durch ihm zu sagen was ich fühlte.
Doch ich hatte auch unheimliche Angst davor.
Ich wusste nichtmal ob Jungkook auch schwul oder vielleicht bi war, ehrlich gesagt gab es so vieles das ich noch nicht über ihn wusste.
Mir war klar dass es ihm genauso ging und wir uns erstmal näher kennen lernen sollten bis ich etwas Unüberlegtes tun würde, aber mir fiel es ziemlich schwer zu warten.
Hobie sagte immer man sollte lieber nicht ewig warten bis man etwas tat, auch wenn es riskant war, sonst würde man am Ende sein ganzes Leben lang bereuen dass man diese Chance verpasst hatte.
Doch wollte ich die Konsequenzen dafür tragen?
Was würde passieren wenn es Jungkook nicht genauso ging und ich mich geirrt hatte?
Würde ich den Schmerz ertragen können?
Ich seufzte kurz auf und stellte fest dass ich dringend mal frische Luft brauchte, also stand ich auf und ging nach draußen zu der Bank unter dem Kirschblütenbaum, um einen klaren Kopf zu bekommen.
Dort sah ich jemanden sitzen, den ich kannte, da Jungkook ja nicht mein einziger Patient hier war.
Ich sprach gerne mit den Patienten hier wenn ich Zeit zwischen den Therapiestunden hatte oder jetzt gerade, kurz bevor ich nach Hause fahren würde, da ich heute nicht so lange arbeiten musste.
Ihr Name war Kim Hyuna und war erst vor kurzem in die Klinik gekommen.
Sie hatte den Tod ihres festen Freundes mit eigenen Augen mit ansehen müssen und hatte sich nie richtig davon erholen können.
Dabei ließ sie sich das nur sehr schwer anmerken und versuchte alles hinter ihrem Lachen und ihrer frechen Art zu verstecken, aber sie war kein kleines Kind mehr und ich wusste wie es hinter der Fassade wirklich aussah.
Als sie mich sah, winkte sie mir mit einem breiten Lächeln zu, das ich nur zu gern erwidere.
Irgendwie schaffte sie es immer dass ich gute Laune bekam wenn ich sie sah.
„Heyy, Taehyung-ah!"~ strahlte sie und ich setzte mich lächelnd neben sie.
„Hey, Hyuna. Wie geht es dir heute?" fragte ich die Rothaarige und versuchte mir nicht anmerken zu lassen wie besorgt ich um sie eigentlich war.
„Ich denke, ganz gut soweit." antwortete sie mir und ich sah ihr sofort an dass es nicht die Wahrheit war.
Ihre Augen glänzten wieder mal so traurig und sie begann nervös an ihren Fingernägeln zu kauen, was eine Angewohnheit von ihr war, wenn sie versuchte etwas vor mir zu verstecken.
Wem ging es hier schon „ganz gut soweit"?
Ich glaubte wenn es einem so ginge, wäre man nicht mehr an diesem Ort voller Schmerz und Leid...
„Taehyung-ah, hör auf dir ständig den Kopf darüber zu zerbrechen was ich dir sage. Du musst nicht auf mich aufpassen, da gibt es Leute die es echt nötiger haben. Sag mir lieber warum du gerade so nachdenklich diese Bank angestarrt hast, als ob hier etwas weltbewegendes passiert wäre..."
Sie machte eine kurze Pause, um wohl nachzudenken, bevor sie mich triumphierend ansah.
„Moment mal, es ist hier etwas weltbewegendes passiert, nicht wahr?"
Warum sollte ich Hyuna deshalb anlügen?
Also nickte ich, da ich es nicht schlimm fand wenn sie es wusste, da ich davon ausging dass sie Jungkook sowieso noch nicht kannte.
„Hier habe ich festgestellt dass ich mich in jemanden verliebt habe." gestand ich dann und ich wusste schon was sie mich als Nächstes fragen würde.
„Was, echt? Wer ist denn der Glückliche? Also, es ist doch ein er, oder?"
Sie kannte mich echt zu gut.
Ich hatte ihr nichtmal erzählt dass ich auf Typen stand und doch hatte sie es sofort vermutet.
„Er heißt Jeon Jungkook, aber wag es ja nicht jemanden davon zu erzählen, sonst werde ich noch gefeuert!"
Ein kleines Lächeln schlich sich auf Hyunas Lippen und sie kicherte kurz.
„Keine Sorge, ich wäre echt die letzte Person die dafür sorgen würde dass du nicht mehr hier wärst. Ich würde mich eher selbst vom Balkon stürzen, haha!" lachte sie, was mich seufzend den Kopf schütteln ließ.
Sie hatte einen echt seltsamen Humor...
„Also ist er ein Patient von dir?" stellte sie mehr oder weniger fest, woraufhin ich erneut bestätigend nickte.
„Das ist ja das Problem..." murmelte ich leise und fragte mich warum zur Hölle ich ihr gerade einfach so von meinem Liebesleben erzählte.
Da sah das rothaarige Mädchen verträumt zum Kirschblütenbaum, der gerade ein paar seiner schönen Blüten verlor, da ein leichter Windzug sie davon wehen ließ.
„Weißt du, du solltest es ihm lieber sagen, bevor es zu spät ist. Sonst bereust du es hinterher und dir geht es nur noch beschissen. Ich zum Beispiel bereue keine einzige Sekunde die ich mit Hyojong verbracht habe, auch wenn es für uns leider nicht gut ausgegangen ist... Ich werde sein Lachen niemals vergessen und in meinen Träumen sind wir immer noch miteinander vereint und das werden wir eines Tages auch wieder sein. Denn wenn du diese besondere Bindung zu einer Person einmal hast, dann bleibt sie auch ein Leben lang."
Schon wieder kam mir diese starke Bindung in den Sinn, die ich zu Jungkook hatte und die Hyuna wohl eben auch erwähnt hatte.
Hatte Jungkook wohl auch eine so starke Bindung zu mir?
Ich sah wie ernst Hyuna ihre Worte meinte und fasste einen Entschluss:
Ich würde Jungkook nun jeden Tag zeigen wie sehr ich ihn mochte, bis es eines Tages schließlich soweit sein würde und ich ihm meine Liebe gestehen konnte.
„Danke, Hyuna. Du hast ja Recht. Ich werde nicht ewig warten." sagte ich dann, fest entschlossen, was sie zufrieden vor sich hin lächeln ließ.
„Ich wünsche euch nur das beste dieser Welt. Mit dir hat er auf jeden Fall einen wundervollen Menschen gefunden." meinte sie daraufhin, was mich ebenfalls lächeln ließ.
Hoffentlich sah das Jungkook genauso, das würde ich wohl bald herausfinden...
Hallu, diese ff lebt noch, hehe^^
Ich bin so froh endlich dieses Kapitel fertig zu haben und ich muss sagen, ich finde es gar nicht mal so schlecht.
Ich hoffe euch gefällt es auch~
See ya!:33
Emi~
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My therapist {Vkook<3}
FanfictionIch war ja auch einfach nur niemand, ein Nichts in dieser grauen, trostlosen Welt ohne Licht und Liebe. Alles was mir blieb war auf den Tag zu warten, an dem ich mir endlich das Leben nehmen würde. {Triggerwarnung!!!}