Taehyung POV:
Als ich an diesem Abend von der Klinik wieder nach Hause fuhr hatte ich ein komisches Kribbeln im Bauch, das einfach nicht weggehen wollte.
Jungkooks Freunde waren echt nett und auch ziemlich lustig٫ wie ich heute feststellen konnte und trotzdem war irgendetwas nicht richtig gewesen.
Ich meine, ich war schließlich Jungkooks Therapeut, was tat ich hier eigentlich?
Ich atmete einmal tief durch, um mich wieder zu beruhigen, da ich gerade auf keinen Fall einen Unfall bauen wollte.
Um diese Uhrzeit waren die Straßen von Seoul immer recht voll und man musste echt aufpassen.
Meine Gedanken schweiften jedoch dann sofort wieder zu Jungkook zurück.
Ich hatte gemerkt dass ihn den ganzen Tag etwas bedrückte und ich kam einfach nicht dazu ich ihn danach zu fragen.
Er tat zwar so als würde es ihm heute besonders gut gehen, doch ich hatte nach einiger Zeit gemerkt dass er dies nur tat, damit niemand merkte dass eigentlich das Gegenteil der Fall war.
Ich kannte diese Methode nur all zu gut, da ich sie selbst oft angewandt.
Und das sogar fast jeden Tag...
Hätte ich doch nur seine Handynummer, dann könnte ich ihm schreiben-
Ach, stimmt ja, die Patienten dürfen ja keins besitzen... fiel mir dann auch wieder ein und seufzte enttäuscht.
Warum bekam ich nur jedes Mal ein schlechtes Gefühl wenn ich die Klinik verließ?
Es war fast so als befürchtete ich dass ich eines Tages in meinem Büro warten würde und einfach kein schwarzhaariger Junge mit dem niedlichsten Hasenlächeln der Welt mehr zu mir kommen würde...
Bei dem Gedanken zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen und ich umgriff das Lenkrad etwas fester.
Das würde ich auf keinen Fall zulassen!
Ich würde Jungkook davor beschützen, koste es was es wolle...
Er durfte niemals aufgeben, denn er war der wichtigste Mensch in meinem Leben geworden.
Ich konnte mir eine Welt ohne ihn schon gar nicht mehr vorstellen und das wollte ich auch gar nicht...
Ich merkte wie sich die Sonne hinter den Wolken versteckte und dafür dicke, graue Schleier anfingen den Himmel zu bedecken.
Das sah wohl stark nach Gewitter aus.
Ich hatte Recht, denn kurze Zeit später fing es bereits an zu regnen und der erste Donnerschlag ertönte, als ich gerade in die Einfahrt meines Hauses einbog.
Ich beeilte mich schnell ins Haus zu kommen und atmete erleichtert auf, als ich die Haustür hinter mir zuschlug.
Warum war ich denn jetzt so erleichtert?
Irritiert schüttelte ich kurz den Kopf und bemerkte dann meinen knurrenden Magen.
Ich hatte echt Hunger...
Doch da ich gerade zu faul war um mir etwas Vernünftiges zu kochen, holte ich Kimchi aus der Dose in meinem Schrank in der Küche hervor und machte diese mir in der Mikrowelle warm.
In der Zwischenzeit zog ich mir schnell eine bequeme graue Jogginghose und ein etwas zu großes weißes T-Shirt über und war froh endlich aus meinen unbequemen Arbeitsklamotten raus zu kommen.
Mit dem nun fertigen Kimchi bewaffnet, schlurfte ich ins Wohnzimmer und ließ mich erschöpft auf die Couch fallen.
Ich liebte meinen Job zwar, doch er war ganz schön anstrengend, auch wenn ich ihn hauptsächlich mit der wundervollsten Person auf dieser Welt verbringen konnte...
Ich schaltete mir die Serie Itaewon Class auf Netflix an, die ich vor einiger Zeit mal zum Zeitvertreib angefangen hatte und stellte fest dass ich sie mittlerweile ziemlich mochte.
Konnte das echte Leben nicht wie ein K-Drama sein?
Dann wäre alles so viel einfacher...
Egal wie oft sich alle stritten, am Ende vertrugen sich alle wieder und diejenigen, die etwas Falsches getan hatten, bekamen entweder ihre gerechte Strafe oder erhielten durch ihre Erfahrungen, die sie dadurch sammelten, eine Lektion fürs Leben.
Auch wenn es schwierige Momente gab, immer hatte jemand Freunde, die ihm zur Seite standen und ihn wieder auf die Beine halfen.
Ich dachte kurz an meinen besten Freund Hoseok und versuchte mir vorzustellen wie er mir so zur Seite stehen würde, doch verwarf den Gedanken schnell wieder, da er mich wahrscheinlich nicht ernst genommen hätte.
Er verstand nie ernste Situationen, da er mir immer sagte ich soll nicht so negativ denken, dann ginge es mir gleich viel besser.
Ich fragte mich ernsthaft wie man nur so positiv wie Hoseok durch die Welt laufen konnte.
Ich war sogar etwas neidisch auf ihn, bis mir einfiel dass er ebenfalls eine gute Fassade aufbauen konnte.
Sein Ex hatte ihm eine ziemlich schwere Zeit gemacht, weshalb es ihm einige Wochen lang sehr dreckig gegangen war, doch inzwischen hatte er sich wieder aufgerappelt und allein das war unheimlich stark.
Ich konnte jedoch echt froh sein dass ich ihn hatte, denn er brachte mich immer zum Lachen wenn es mir nicht gut ging und machte sich auch Sorgen um mich, das wusste ich, er konnte es nur nicht so gut zeigen und das war okay.
Ich akzeptierte dies, da ich schon vor langer Zeit gelernt hatte allein mit meinen Problemen klar zu kommen.
Ich stopfte mir den letzten Bissen Kimchi mit den Stäbchen, die ich in der Hand hielt, in den Mund und trank noch einen Schluck Sprite hinterher.
Dank Hoseok hatte ich nämlich einen ordentlichen Vorrat davon, da er regelrecht süchtig danach war.
Ich seufzte resigniert als ich mich fragte warum zur Hölle ich überhaupt so viel Geld für Sprite ausgab und merkte dass zufällig die Sprite Werbung von Chung Ha gerade im Fernsehen lief.
Wie war das denn jetzt passiert, ich dachte ich würde immer noch Itaewon Class schauen?
Als ich dann auch noch ein müdes Gähnen unterdrücken musste, beschloss ich schlafen zu gehen und schaltete somit den Fernseher wieder aus.
Es fehlte wirklich jemanden in diesem Haus, der mich jetzt umarmen würde und mir somit das Gefühl geben würde dass ich nicht allein war...
Ich fühl mich momentan auch so lonely, oof, I really need some more friends ;;
Naja٫ wie auch immer...
See ya!:33
Emi~
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My therapist {Vkook<3}
Fiksi PenggemarIch war ja auch einfach nur niemand, ein Nichts in dieser grauen, trostlosen Welt ohne Licht und Liebe. Alles was mir blieb war auf den Tag zu warten, an dem ich mir endlich das Leben nehmen würde. {Triggerwarnung!!!}