Jungkook POV:
Ich hatte noch ungefähr fünfzehn Minuten Zeit bis meine Therapiestunde mit Taehyung anfing, die ich nun in meinem Zimmer verbrachte und mich fragte warum ich in seiner Gegenwart nur so anders war.
All die Jahre die ich bisher hier verbracht hatte hatte ich mit niemanden außer Jimin und manchmal Yoongi geredet und da taucht plötzlich dieser Typ mit seinem Kastenlächeln auf und bringt alles durcheinander.
Ich hatte vorher ja nicht mal gewusst dass ich auf Männer stand, doch seit ich ihn gesehen hatte wusste ich dass es eindeutig so war.
Warum sonst war mir sein unverschämt gut aussehendes Gesicht und sein nervöses Lachen die ganze Nacht lang nicht aus dem Kopf gegangen?
Ich seufzte und fuhr mir einmal durchs Haar, was jetzt garantiert total durcheinander geraten war, doch das war mir in dem Moment gerade vollkommen egal.
Vielleicht würde ich ja gleich eine Gelegenheit haben herauszufinden was mit ihm los war.
Draußen waren wir ja meistens sowieso ungestört, da niemand ohne Aufsicht raus gehen durfte und nicht alle Patienten miteinander Kontakt haben durften
Ich schüttelte den Kopf.
Das war doch verrückt.
Warum zur Hölle wollte ich Taehyung nur so sehr helfen?
Erinnerte er mich etwa in einer gewissen Weise an mich selbst, weil ich auch so verschwiegen war, wenn es um meine Probleme gab, oder lag etwas komplett anderes dahinter?
Ich verstand es immer noch nicht, ich wusste nur dass mir sein echtes Lächeln viel besser als sein aufgesetztes gefiel.
Außerdem hatte er eine unbeschwerte Art mit Leuten umzugehen und zu reden, weshalb ich mich eigentlich sogar ganz wohl in seiner Gegenwart fühlte, was sonst nur bei Jimin, den ich schon ewig kannte, der Fall war.
Bei Fremden war dies echt vorher nie so gewesen.
Seltsamerweise holte die Pflegerin mich heute nicht ab, also beschloss ich einfach selbst zu Taehyung zu gehen.
So ging ich nachdenklich zu seinem Büro und stellte fest dass Taehyung bereits vor der Tür auf mich wartete.
Er sah gerade so in Gedanken versunken aus, wie er nachdenklich geradeaus sah und ich merkte wie ich plötzlich aus irgendeinem Grund total nervös wurde.
Als ich ihn dann schließlich erreicht hatte, räusperte ich mich kurz, um auf mich aufmerksam zu machen und brachte irgendwie ein „Hey, hier bin ich." heraus, was seine Aufmerksamkeit erlangte.
Hey hier bin ich? Mein Ernst?!
Wieder schenkte er mir heute ein echtes Lächeln, was mein Herz zum millionsten Mal schneller schlagen ließ.
„Du bist wirklich hier." sagte er leise, was mich irritierte.
Wo sollte ich auch sonst sein?
„Warum sollte ich nicht hier sein?" fragte ich ihn und legte fragend den Kopf etwas schief.
„Ich muss dir etwas beichten, Jungkook." fing er an, als wir uns auf dem Weg in den kleinen Garten hinter der Klinik machten.
„Das hier ist eigentlich keine Therapiestunde, deshalb dachte ich dass du gar nicht erst herkommen würdest."
Als ob er nicht wusste dass mir das schon längst klar war.
Seit die Pflegerin nicht aufgetaucht war, wusste ich dass keine Therapiestunde für diese Uhrzeit geplant war, doch das hielt mich nicht davon ab zu Taehyung zu gehen, im Gegenteil.
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My therapist {Vkook<3}
FanfictionIch war ja auch einfach nur niemand, ein Nichts in dieser grauen, trostlosen Welt ohne Licht und Liebe. Alles was mir blieb war auf den Tag zu warten, an dem ich mir endlich das Leben nehmen würde. {Triggerwarnung!!!}