Kapitel 5 - Mach weiter, Babe

3K 58 3
                                    


Noch eine ganze Weile sah sie mir tief in die Augen und ich begann mich mehr und mehr unter ihrem stechenden Blick zu winden. "Was wollten Sie mich denn fragen?", versuchte ich das Gespräch weiter fortzusetzen und sie gab ein widerliches, fast schon selbstgefälliges Grinsen zum Besten.

"Geduld, Miss Conway." Ihre Stimme hallte durch das riesige Zimmer und ich spürte, wie eine Gänsehaut über meinen kompletten Körper huschte.

"Möchten Sie in meiner Firma schnell vorankommen und möglichst zeitnah eine wichtige Position bekleiden?", unterbrach sie meine fortführenden Gedanken und ich sah sie irritiert an. Wollte das nicht jeder?

"Ehem, natürlich." Meine Antwort klang eher wie eine Frage und sie lehnte sich provozierend schmunzelnd in ihrem Stuhl zurück.

"Gut", Alycia nickte zufrieden und ließ mich keine Sekunde aus den Augen "dann gibt es nur eine einzige Sache, die Sie tun müssen, Miss Conway." Letzteres ließ sie hauchend aus ihren Lippen gleiten und ich schluckte stark, da es sich so wunderschön und erregend zugleich anhörte.

"Wie meinen Sie das?", hakte ich nervös werdend nach und sie zuckte emotionslos mit den Schultern.

"Wie ich es sagte." Meine Arbeitgeberin griff neben ihren Stuhl und schob mir bald darauf ein fein bedrucktes Blatt Papier hin.

"Was soll ich damit?"

"Ihn lesen und dann unterschreiben." Alycia tippte auf den schwarzen Strich, auf welchem ich scheinbar meine Unterschrift verewigen sollte und fuhr schließlich fort: "Wissen Sie Miss Conway, ich bin eine reiche, wohlhabende Frau und so habe ich über die Jahre gelernt alles zu meinem Vorteil zu nutzen." Sie lächelte breit.

"Manchmal habe ich Kunden bei mir, die mir einfach nur meine Zeit stehlen wollen und dafür ist sie mir zu Schade, verstehen Sie Miss Conway?", fragte sie mich und ich nickte bestätigend, obwohl ich wirklich gar nichts verstand, was sie da von sich gab.

"Genau aus diesem Grund habe ich mir so genannte Rescuer angelegt, die mich aus solchen Gesprächen oder auch Situationen befreien." Ihr Blick lag noch immer auf mir.

"Ich biete diesen Job nur wenigen an und als ich Sie gesehen habe und Sie sich meiner Anweisung, den Blickkontakt zu meiden widersetzt haben, wusste ich dass ich mit Ihnen die richtige Wahl getroffen hatte."

"Die richtige Wahl getroffen?" Meine Stimme klang verunsichert und brachte das zum Vorschein, was sich innerlich in mir abspielte.

"Ja." Sie lehnte sich wieder ein Stück nach vorne.

"Lesen Sie sich diesen Vertrag gut durch und wenn Sie eine Frage haben, dürfen Sie sie jederzeit stellen." Mit diesen Worten erhob sie sich von ihrem Stuhl und verschwand hinter einer Milchglas-Tür.

Irritiert und noch immer nicht wissend, was ich davon halten sollte, begann ich die ersten Zeilen zu lesen und geriet schon bald darauf ins Stocken. Meinte sie das Ernst?

 Meinte sie das Ernst?

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
🏳️‍🌈 Hinter der Wahrheit (DIRTY)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt