Kapitel 27 - Ich war das gar nicht

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Weiter kam mein Dad nicht, da meine Mom ihm einen Becher voller Wasser über den Kopf kippte und ihn somit stoppte.

"SAG MAL SPINNST DU JETZT TOTAL?", schrie er erschrocken, sprang von seinem Stuhl auf und schnaubte vor Wut. Das Wasser tropfte nur so von seinen Haaren und auch sein Platz, war klitschnass.

"Die Frage ist wohl eher, ob du spinnst!" Meine Mom schüttelte frustriert den Kopf, stellte den Becher wieder ab und sprach weiter: "Wie konnte ich nur glauben, dass du dich geändert hast und es wirklich gut mit unserer Tochter meinst!"

"ICH MEINE ES GUT", mein Dad warf erbost seine Hände in die Luft und schnappte sich seine Jacke "ABER DIESES THEATER MUSS ICH MIR ECHT NICHT LÄNGER GEBEN! ICH FAHRE JETZT NACH HAUSE!"

"Ja, aber dann mit einem Taxi!" Die Augen meiner Mom funkelten vor Wut: "Mit meinem Wagen, wirst du nie wieder fahren!"

"DAS IST AUCH MEIN AUTO!"

"IRRTUM!" Sie schüttelte verneinend den Kopf: "Ich habe den Rover schon vor unserer Ehe gekauft und somit gehört er mir!"

"Willst du damit andeuten, dass du dich trennen möchtest?", zischte mein Vater fassungslos und meine Mom grinste provozierend:

"Ich denk drüber nach."

"ACH LECK MICH ANGELINA!" Mit diesen Worten rauschte mein Dad wutentbrannt zur Tür hinaus und ehe er im Flur hinter der nächsten Ecke abbiegen konnte, gab ihm meine Mom noch den Rest:

"RÜCKEN GERADE, BRAD! WAS SOLLEN DENN DIE LEUTE DENKEN? KANNST DU DICH DENN GAR NICHT BENEHMEN?"

"LECK MICH!", brüllte mein Vater ein letztes Mal und war dann auch schon verschwunden.

Noch eine ganze Weile starrte meine Mom ihm nach, sah ihm dann noch mal dabei zu, wie er draußen vor dem Fenster gegen einen Mülleimer trat und ließ sich schließlich gegenüber von mir nieder: "Der hat sie doch nicht mehr alle!"

"Das kannst du laut sagen. Tut mit leid, dass Dad so ein Arschloch ist", murmelte ich noch immer schockiert, nahm dann die Hand meiner Mutter und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln: "Danke Mom. Ich weiß es zu schätzen, dass du das alles für mich tust."

"Das ist doch klar mein Liebling." Sie atmete tief ein und aus: "Und es gibt nichts, für dass du dich entschuldigen müsstest. Mir tut es leid, dass du nun auch noch deine alte Mutter trösten musst. Eigentlich sollte es umgekehrt sein." Ein tiefer Seufzer durchdrang ihre Lippen: "Schließlich liegt deine Zukünftige gerade im OP."

gerade im OP, hallten die Worte von ihr nach und ich schluckte stark, da ich einen dicken Kloß im Hals verspürte. Hoffentlich überstand Abby diese Operation. Ich könnte es mir nämlich niemals verzeihen, wenn sie sterben würde und das auch noch im Rahmen einer Lüge, welche sie in so viele Schwierigkeiten gebracht und ihr letztlich das Leben gekostet hatte. Es wäre einfach nicht fair, wenn sie den Preis für das zahlen müsste, was ich erhielt.

"Sie bedeutet dir sehr viel, stimmt's?", holte mich meine Mutter aus meinen Gedanken zurück und lächelte mich sanft an, was ich mit einem leichten Nicken quittierte:

"Ja, Abby ist die Frau, mit der ich mein Leben verbringen möchte." Auch, wenn dieses auf einem Haufen Lügen aufgebaut wird, ergänzte ich den Satz tonlos und meine Mom strich mir behutsam über den Arm:

"Dann wird sie es schaffen." Sie gab mir einen Kuss auf die Wange: "Abby ist eine sehr starke Person und eure Liebe gibt ihr zusätzlich Kraft." Ihre Hand strich über meinen Handrücken: "Ich finde es wirklich beeindruckend, dass du mit Sicherheit sagen kannst, dass du dich nun für ein Mädchen entschieden hast und ich glaube, mit Abby hast du tatsächlich die perfekte Wahl getroffen." Sie lächelte verzückt: "Sie wird bestimmt eine wundervolle Schwiegertochter und vielleicht macht ihr mich ja schon bald zur Oma und ich kann-"

🏳️‍🌈 Hinter der Wahrheit (DIRTY)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt