Kapitel 15 - Schöne Mädchen sollten nicht weinen

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Abby

Eine eigene Firma? Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte und auch Alycia schien über ihre Worte schockiert zu sein, da sie nach einer passenden Antwort suchte:

"Ehem ja, also-"

"Und was macht man so in einer Firma?", unterbrach ich sie neugierig und sie lachte kurz auf:

"Na, arbeiten." Sie zuckte mit den Schultern, so als ob es das Logischste der Welt wäre und ich nippte schnell an meiner Tasse Kaffee um das eklige Gefühl von Dummheit aus meinem Körper zu spülen.

"Na, schmeckt's?" fragte Alycia mich nach einer Weile und gab ein Grinsen zum Besten, da mein Blick wirklich komisch aussehen musste. Dieser Kaffee, oder auch dieses Gebräu schmeckte einfach nur widerlich und ich konnte meine Abneigung nur schwer verbergen.

"Hmh, ganz köstlich." Die braune Suppe rann meine Speiseröhre hinunter und Alycia prustete laut los. Sie hatte mich also durchschaut.

"Du kannst ruhig sagen wenn er dir nicht schmeckt."

"Wirklich?", fragte ich sie kleinlaut und spuckte die schwarze Brühe angeekelt wieder in die Tasse zurück. Ich hätte sie keinen Moment länger im Mund behalten können.

"Kaffee ist echt eklig und das habe ich wirklich gerne getrunken?"

"Ja, klar, ehm." Alycia nickte zustimmend und nahm einen weiteren Schluck von ihrem. Igitt!

"Du mochtest ihn wirklich gerne, aber scheinbar haben sich deine Geschmäcker inzwischen geändert", meinte sie amüsiert und ich verzog noch immer das Gesicht:

"Ja, scheinbar."

"Magst du was anderes trinken?" Meine Verlobte deutete auf die Kanne mit dem Tee und ich schüttelte mich kurz, da ich nicht erneut so einen widerlichen Geschmack in meinem Mund haben wollte.

"Nein, ist schon gut. Ich denke ich bleib bei Wasser. Da kann ich nichts falsch machen." So schnell ich die Worte ausgesprochen hatte, hatte ich mir auch schon welches eingeschüttet und wurde dabei kichernd von Alycia beobachtet, die das Ganze mehr als amüsant zu finden schien:

"Wenn du ausgetrunken und fertig gegessen hast, machen wir uns einen schönen Tag, okay?", fragte sie mich lächelnd und ich nickte begeistert:

"Und was machen wir?"

"Lass dich überraschen, Schatz." Alycia grinste verschwiegen und ich verschränkte trotzig meine Arme vor der Brust:

"Das ist aber gemein."

"Tja, aber notwendig." Meine Verlobte zwinkerte mir vielsagend zu und deutete dann auf meinen leeren Teller: "Nun nimm dir was zu Essen und beeil dich ein wenig. Meine Überraschung wartet bereits auf uns."



"Geht's so?", wollte Alycia eine Stunde später wissen und stopfte die Decke etwas fester unter meine Beine, damit ich ja nicht zu frieren anfing.

"Ja, alles gut." Beruhigend sah ich sie an, gurtete mich dann selbstständig fest und wartete, bis sie den Motor aufheulen ließ. Auch wenn ich keine Ahnung hatte, was an diesem Auto so toll war, mochte ich es, wenn es leise zu knurren begann und mit der Zeit immer schneller und lauter wurde.

"Abby?" Alycia wedelte lachend vor meinem Gesicht herum und ich sah verschreckt in ihre Richtung, da ich völlig in Gedanken war:

"Hmh?"

"Ich habe dich gefragt, ob du Radio hören möchtest oder irgendwas brauchst?", meinte sie nun schon etwas genervt und konzentrierte sich auf die Straße, welche unheimlich schnell an uns vorbei brauste. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass wir schon so lange unterwegs waren.

🏳️‍🌈 Hinter der Wahrheit (DIRTY)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt