Kapitel 45 - Vergiss mich nicht

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Abby


Liam starrte gebannt auf meinen Knöchel und ich sah nun ebenfalls hinunter, nur um danach gleich wieder aufzusehen und seufzend zu nicken: "Ja, ich weiß. Ich hab das Muttermal schon seit meiner Geburt. Es ist nicht besonders hübsch aber-"

"Nein! Das kann nicht sein! Das darf nicht sein!", unterbrach er mich lautstark und ich zuckte erschrocken zusammen.

"Liam, ist-"

"Wie heißen deine Eltern?"

"Ehm, musst du das echt wissen?", fragte ich Augen verdrehend und war über mein plötzliches Selbstvertrauen, schon ein wenig erstaunt "ich bin gerade nicht wirklich gut auf sie zu sprechen und-"

"WIE. HEIßEN. DEINE. ELTERN?" Liam betonte jedes einzelne Wort, fuhr sich aufgebracht durch die wuscheligen Haare und lief panisch auf und ab: "SAG ES MIR! SOFORT!"

"Amanda Conway und Ricardo Conway." So schnell ich konnte ratterte ich die Namen meiner Eltern hinunter und zog mir schnell meine Socken an, um seinen Blick von meinem Fuß zu nehmen. Er benahm sich wirklich eigenartig und wenn er mir nicht gerade das Leben gerettet und Zayn hochkant raus geworfen hätte, würde er mir sogar größere Angst machen als sein widerlicher Kumpel.

"Nein", murmelte er mit einem Mal, verlor weitere Tränen und schlug so fest er konnte gegen eine Wand. Ich hörte seine Knochen nur so knacken und schluckte hart.

"FUCK! DAS KANN DOCH NICHT WAHR SEIN!" Von seinen Gefühlen übermannt ließ er sich an seinem Rücken die Wand hinuntergleiten, vergrub sein Gesicht in seinen Händen und begann lautstark zu schluchzen und zu fluchen.

"Liam, ist alles okay?" Nervös kaute ich auf meiner Lippe herum, da ich keine Ahnung hatte wie ich mich gegenüber ihm verhalten sollte und blieb mit meinem Blick an ihm hängen. Er wirkte gerade wie ein kleiner, ängstlicher Junge, dem man erklärt hatte, dass sein Hund tot war und nie wieder zurückkommen würde.

"Geht es dir gut?", setzte ich erneut an und verfluchte mich innerlich. Wieso zum Teufel war ich besorgt? Machte ich mir hier gerade ernsthaft Gedanken um meinen Kidnapper? Gut, er hatte mir zwar das Leben gerettet, aber ohne ihn wäre ich erst gar nicht hier. Scheiß Muttergefühle!

"Abby." Liam hob kaum merklich den Kopf: "Es tut mir so leid, so unfassbar leid." Seine Stimme war ein einziges Schluchzen und ich verstand weiterhin nur Bahnhof. Was zur Hölle war mit ihm los?

"Hab ich was falsch gemacht?"

"Was?" Mein Entführer schüttelte hastig den Kopf, erhob sich laut seufzend und wischte sich über die feuchten Wangen. Ein amüsiertes Lächeln stahl sich auf seine Lippen: "Ich hab dich entführt, zugelassen dass du beinahe vergewaltigt wirst und du fragst mich ernsthaft, ob du was falsch gemacht hast?"

"Ehm, schein so", meinte ich verunsichert und sah ihn fragend an: "Kannst du mir jetzt bitte verraten, was in dir vorgeht, Liam?" Sein Name klang mit einem Mal viel schöner als sonst und ich spürte eine ungewohnte Vertrautheit und irgendwie, Liebe.

Oh Gott, jetzt war es soweit! Ich verlor den Verstand! Definitiv!

"Nein, kann ich nicht." Er schüttelte verzweifelt den Kopf, lief ein Stück auf mich zu und reichte mir meinen Socken sowie den Gürtel, welchen Zayn achtlos in die Ecke geschmissen hatte.

Nur ganz kurz berührten sich unsere Hände und er zuckte erschrocken zurück, als ich die Augen aufriss und mir mit einem Mal ein verschwommenes Bild in den Kopf schoss.

Nur ganz kurz berührten sich unsere Hände und er zuckte erschrocken zurück, als ich die Augen aufriss und mir mit einem Mal ein verschwommenes Bild in den Kopf schoss

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🏳️‍🌈 Hinter der Wahrheit (DIRTY)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt