Kapitel 21 - Ich liebe dich

746 27 0
                                    

Abby

Eine Weile lang wagte ich kaum zu Atmen und da ich noch immer auf Alycias Brust ruhte wusste ich, dass es ihr ähnlich ging.

"Alycia, was ziehst du mit mir ab?", fragte ich sie erneut und meine Stimme wurde mit jedem Wort brüchiger. Auf einmal machte sich in mir eine unbändige Angst breit und ich hatte keine Ahnung, woher sie kam.

Ehe ich noch ein drittes Mal nachhaken konnte, drückte mir Alycia auch schon ihre vollen Lippen auf meine eigenen auf und begann mich voller Leidenschaft und total hingebungsvoll zu küssen. Ihren Körper stützte sie über meinem ab und tausende Schmetterlinge flogen mir durch die Magengrube und das Herz. Diese Frau schaffte es tatsächlich meine Sinne zu benebeln und wenn nicht diese schreckliche Angst dazwischen gefunkt hätte, hätte es auch dieses Mal funktioniert.

"Alycia, was meintest du damit?", entkam es mir nuschelnd und ich löste mich von ihren traumhaften Lippen.

"Babe", meine Verlobte lächelte gequält und seufzte entnervt auf "können wir das nicht einfach vergess-"

"Nein Alycia, können wir nicht." Ich schüttelte kaum merklich den Kopf und bekam immer mehr das Gefühl, dass der Kuss tatsächlich als Ablenkung dienen sollte.

"Okay." Sie leckte sich flüchtig über die Lippen: "Ich meinte damit, dass ich dich wirklich schlimmen Situationen aussetze und dass mir das unheimlich Leid tut. Nichts weiter."

"Zum Beispiel?"

"Naja, zum Beispiel die Sache mit meinen Eltern." Alycia sah mir wahrheitsgemäß in die Augen: "Hätte ich sie nicht bei uns einziehen lassen, ginge es dir jetzt nicht so schlecht und es ist einfach nicht fair, dich in eine solche Bedrängnis zu bringen." Sie gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze und lächelte gequält: "Ich liebe dich und nur wegen mir hast du geweint."

"Hey, ist schon okay." Ich zwang mich ebenfalls zu einem Lächeln und fuhr mit meinen Fingern die Konturen ihres Gesichtes nach: "Ich bin bei dir und das ist alles was ich will."

"Wirklich?" Ein hoffnungsvolles Glitzern durchströmte ihre Augen und ich nickte bejahend:

"Wirklich."

"Ich liebe dich Abby." Alycia küsste mich erneut, löste sich dann wieder von mir und schluckte geräuschvoll: "Sag mal, kann ich dich was fragen?"

"Alles."

"An was hast du gedacht als ich meinte, dass ich etwas Bestimmtes mit dir abziehen würde?"

"Oh", entkam es mir stockend und ich schluckte stark. Mist. Wenn ich ihr nun sage, dass ich dachte, dass meine Träume der Realität entsprechen und sie in Wirklichkeit meine Chefin mit dem komischen Sexpakt ist, dann wird sie mich sicher für Verrückt erklären.

"Ehem, du darfst aber wirklich nicht böse sein, versprochen?"

"Versprochen Babe." Alycia nickte lächelnd und rollte sich dann wieder von mir herunter, um ein wenig mehr Abstand zwischen unsere Körper zu bringen und mich gespannt zu mustern.

"Naja, ich kenne dich ja erst seit meinem Aufenthalt in der Klink und im letzten Traum, also vorhin, habe ich von dir geträumt, Alycia." Ich schluckte stark.

"Ich habe geträumt, dass du meine Chefin warst und ich dein Sex-Mäuschen, was auch immer das sein soll", ich holte tief Luft ehe ich weiter sprach und meine Verlobte irritiert ansah, da sie immer blasser um die Nase wurde: "Wir haben uns den einen Tag bei dir zu Hause geküsst und dann bin ich vor dir weggelaufen und habe mir den Kopf aufgeschlagen." Ich rieb mir über meinen Schädel, der mit einem Mal wie verrückt brummte: "Und dann bin ich aufgewacht." Ein Seufzer entkam meinen Lippen: "Vor Schock bin ich dann aus dem Bett gefallen und das Schlimme war, dass sich das alles so real angefühlt hat und als du dann eben meintest, dass es dir Leid tut, was du mit mir abziehst, dachte ich-"

🏳️‍🌈 Hinter der Wahrheit (DIRTY)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt