Kapitel 36 - ES IST AUS!

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"Nein. Leider haben wir darüber nicht gesprochen", gab ich wahrheitsgemäß von mir und Abby nickte verstehend.

Ihr Blick fiel auf Mr. Flausch, welcher aus seinen treuen Knopfaugen zu uns herüber sah und als sie gerade nach ihm greifen und ihn wieder an sich drücken wollte, krümmte sich mein Mädchen aufkeuchend nach vorne und presste sich die Hände auf den Bauch, welcher scheinbar höllisch schmerzte.

"Abby, was ist los?", fragte ich panisch und als sie mir keine Antwort gab, sondern ledeglich laut aufschrie, drückte ich schnell den Notfall-Knopf und versuchte beruhigend auf sie ein zu reden: "Hey, gleich kommt eine Schwester. Alles wird gut. Ich bin bei dir." Liebevoll drückte ich sie an mich und schluckte stark als sie sich immer wieder auf die Decke warf und sich krampfhaft an meinem T-Shirt festhielt, welches zwischen ihren Fingern förmlich zerschmolz.

"Miss Conway, was ist passiert?" Eine schwarzhaarige Krankenschwester eilte herbei und fühlte ihre Stirn, was sie mit einem erschrockenen Blick quittierte: "Oh Gott, Sie haben bestimmt über vierzig Grad Fieber", informierte sie meine völlig apathische Freundin und rief dann schnell nach einem Arzt, welcher sie nur kurz besah und dann nickte.

"Begeben Sie sich bitte auf den Gang." Eine weitere Schwester schob mich rücklings aus der Tür hinaus und schloss sie kurz darauf ab. Mein Herz hämmerte nur so gegen meine Brust und ich ließ mich ermattet auf einen der unbequemen Plastik-Stühle sinken, um nicht noch das Bewusstsein zu verlieren und den Vorgang unnötig aufzuhalten. Zu Gott betend stützte ich meinen Kopf auf meinen Händen ab und schloss die Augen, um die richtigen Worte zu finden. Dies allerdings erwies sich als äußerst schwierig, da ich immer mal wieder einen Schrei aus Abbys Zimmer vernahm und mitfühlend das Gesicht verzog. Sie musste unerträgliche Schmerzen haben und ich könnte wetten, dass es mal wieder meine Schuld war.

Keine Minute später öffnete sich mit einem Mal die Tür und Abby wurde mitsamt ihrem Bett in den Gang geschoben und letztlich in den Fahrstuhl verbracht

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Keine Minute später öffnete sich mit einem Mal die Tür und Abby wurde mitsamt ihrem Bett in den Gang geschoben und letztlich in den Fahrstuhl verbracht. Die Schwestern verzogen keine Mine und kurz bevor ich aufstehen und ihnen nacheilen wollte, trat auch schon der Arzt heraus und gestikulierte wild hin und her. Er schien am Telefon zu sein, da er sein Handy fest gegen das rechte Ohr presste und schrie wie ein Bekloppter herum: "HABEN SIE ES NOCH IMMER NICHT VERSTANDEN? SIE IST IN LEBENSGEFAHR!" Sein Blick fiel mit einem Mal auf mich und sofort dämpfte er die Stimme: "Wir brauchen den OP jetzt! Eine Verlegung kommt definitiv nicht in Frage! Die Patientin ist nicht stabil!" Schnaubend beendete er das Gespräch und verließ nun ebenfalls den Flur in Richtung Fahrstuhl.

Hatte er gerade von Abby gesprochen? Ging es bei dem Telefonat um sie? Musste sie tatsächlich schon wieder operiert werden? Stark schluckend schüttelte ich den Kopf und ließ diesen gegen die kalte Wand schnellen. Das schlechte Gewissen fraß mich innerlich auf und alles was mir blieb waren einige Erinnerungsfetzen, welche mich an Abby und ihr schmerzverzerrtes Gesicht erinnerten. Ich würde für dieses Mädchen sterben und sie war im Inbegriff genau dies zu tun, allerdings ohne es zu wissen.

🏳️‍🌈 Hinter der Wahrheit (DIRTY)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt