Kapitel 40 - H.A.Y.E.S

286 13 0
                                    

Abby

"Hey, alles okay?", fragte ich Alycia, da sie mir nicht wirklich eine Antwort gab und schluckte stark, als sie aufseufzend nickte und sich von meinem Ohr entfernte:

"Schon. Ich vermisse dich nur."

"Ach Schatz", ich seufzte auf: "ich bin doch hier?" Leicht lächelnd drehte ich mich zu ihr um und legte meine Hände auf ihre Brust.

"Ich meine ja auch zu Hause." Sie schien genervt: "In unserem Haus."

"Alycia, ich habe meine Schwester und meine Mutter eine sehr lange Zeit nicht gesehen und möchte gerne bei ihnen sein."

"Ist mir klar", Alycia nickte wissend "aber du kannst sie doch auch ab und zu mal besuchen und wieder bei mir einziehen, oder?"

"Nein." Energisch schüttelte ich den Kopf: "Kannst du mich denn kein bisschen verstehen?"

"Ehrlich gesagt nicht", schnaubte sie sauer und trat einen Schritt zurück, sodass meine Hände an die Seiten meines Körpers fielen: "Wir haben unser eigenes Leben, Abby!" Ihre Augen waren fast schwarz: "Du gehörst mir. Du gehörst zu mir und meiner Familie. Den Hayes."

"DEN HAYES?" Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich meine Mutter hinter uns auf, die eigentlich gleich nach ihrer Ankunft in die Küche verschwunden war und sah uns entgeistert an.

"Miss Conway, ich-"

"Schweig still!" Die Stimme meiner Mutter war erstaunlich ruhig, doch ihre Augen sprachen eine deutliche Sprache: "Bist du tatsächlich die Tochter von Angelina und Brad Hayes?" Sie schluckte hart.

"Ja, leider." Alycia warf mir einen hilfesuchenden Blick zu und griff nach meiner Hand.

"Und da wagst du es, einfach so mein Haus zu betreten und mit meiner Tochter anzubendeln?" Meine Mom kochte vor Wut.

"Was ist denn bitte dein Problem?", mischte nun ich mich ein und drückte seine Hand etwas fester, um unseren Zusammenhalt zu stärken.

"Was mein Problem ist?" Sie schnappte entgeistert nach Luft: "Ihre Eltern haben uns das Leben zur Hölle gemacht! Wegen Ihnen hat sich-" Ihre Stimme brach ab und sie war plötzlich in ihren Gedanken versunken.

"Bitte, Miss Conway-"

"VERLASS SOFORT MEIN HAUS!"

Aufgebracht trat sie einen Schritt nach vorne und ich stellte mich ihr, Alycia beschützend, in den Weg:

"SAG MAL SPINNST DU?", fuhr ich sie an: "Du kannst sie doch nicht einfach so rauswerfen?"

"Und ob ich das kann, Fräulein!" Meine Mom baute sich drohend vor uns auf, schubste mich ein kleines Stück zur Seite, packte sie am Hemdkragen und schob sie dann zur Tür hinaus: "VERSCHWINDE! HAU AB!"

Ohne noch etwas zu erwidern oder gar eine Schlägerei anzuzetteln, gab Alycia sich geschlagen und lief seufzend zu ihrem Auto hinüber. Ich war ihr dafür wirklich sehr dankbar, da sie klar im Vorteil gewesen wäre und ich echt keine Lust hatte, wegen so einem Scheiß nun doch noch meine Mutter zu verlieren.

"Kannst du mir erklären, was das soll?" Irgendwann fand ich tatsächlich meine Sprache wieder und folgte meiner Mom zurück in die Küche, in welche sie soeben verschwunden war: "Ich weiß ja dass du und ihre Eltern euch hassen, aber das ist noch lange kein Grund-"

"Halt den Mund!" Sie rührte in einem großen Topf die Gulasch-Suppe um und ignorierte meine Frage einfach.

Dann lass es eben bleiben. Du kannst mich mal, gab ich ihr gedanklich zu verstehen, schüttelte über ihr trotziges Verhalten wütend den Kopf und rannte hoch in mein Zimmer.

🏳️‍🌈 Hinter der Wahrheit (DIRTY)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt