Junggesellenabschied

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'Ich bin nicht schwul. Ich bin nicht schwul. Ich bin nicht schwul. Wow Alec, vielleicht glaubst du es ja selbst, wenn du es dir nur weiter einredest' denkt er sich und schüttel verzweifelt den Kopf. Morgen soll er heiraten und zwar Lydia Branwell. Der Gedanke eine Frau zu heiraten schnürt ihm den Brustkorb zu und das Atmen fällt ihm schwerer.

Schon früher hatte er kein Interesse an Mädchen, aber nie wäre ihm der Gedanke gekommen, dass er schwul sein könnte. Nur jetzt, wo die Hochzeit kurz bevor stand wusste er, dass ihn alleine die Vorstellung mit ihr ein Bett teilen zu müssen und ihr körperlich näher zu kommen kalte Schauer über den Rücken laufen lässen.

Die Hochzeit ist arrangiert. Er hat Lydia nur einmal getroffen und sich nicht mal mit ihr unterhalten können. Dafür fiel ihm immer öfter auf, dass er auf den Hintern von vorbeilaufenden Männern blickte und auch nachts aus mehr als eindeutigen Träumen aufschreckte, die seinen Körper nicht kalt lassen. Trotzdem würde es nichts ändern. Seine Familie hatte sein Leben sowieso schon durchgeplant und das schloss auch zwei Enkelkinder ein, die er mit einem Mann wohl nicht zeugen kann.

Schlecht gelaunt und in einem Gedankenchaos über seine Gefühle, macht er sich auf den Weg zu seinem Junggesellenabschied. Seine Freunde gehen heute mit ihm in einen Strippclub und der Gedanke an nackte Frauen verfestigt den Knoten um seinen Oberkörper nur noch mehr. Er fühlt sich gefangen in seinem eigenen Leben und als Marionette, deren Fäden von seinen Eltern gezogen werden.

Seine Freunde warten schon ungeduldig und ziehen ihn dann begeistert in den Club. Noch ist nicht viel los, aber sie ziehen ihn direkt vor die große Bühne und bestellen ein Fass Bier. "Alter, ich hätte nie gedacht, dass du als erster von uns heiraten wirst" kommt es von Jace, seinem besten Freund. Keiner von ihnen wusste von der arrangierten Ehe, auch wenn sie sich wundern, dass er Lydia noch nicht vorgestellt hat. "Ja, das hätte ich mir auch nie zu träumen gewagt", murmel ich leise. Denn tatsächlich hatte ich davon nicht geträumt. Auch nicht in meinen schlimmsten Alpträumen. Aber jetzt wird wohl die Realität diese bösen Träume in den Schatten stellen.

Plötzlich wird es dunkel und ein Scheinwerfer erhellt eine Stelle auf der Bühne. Ein Mann im Anzug tritt in den Lichtkreis. "Guten Abend Ladies und auch Gentleman! Herzlich willkommen zu unserer legendären Ladiiiiesniiight!", brüllt er ins Mikro und erntet haufenweise Applaus und kreischen. Erst jetzt fällt seiner Gruppe auf, dass der Club größtenteils mit Frauen gefüllt ist und seine Freunde starren sich entsetzt an. "Oh scheiße! Das hat uns vorher keiner gesagt. Wir haben dir sogar extra einen Lapdance für später besorgt", sagt Jace mit blassem Gesicht. "Komm, lass uns einfach gehen und wir feiern im Pandemonium weiter" Ungläubig starrt Alec seinen besten Kumpel an. Er wusste genau, dass Alec Discos hasste, außerdem fand er diese plötzliche Wendung ja gar nicht so schlimm, auch wenn es keiner wissen durfte. "Ach quatsch Leute, wir haben ja noch das ganze Fass Bier, das wäre doch zu schade. Außerdem gibt es hier ja genug Weiber im Publikum", kommt es von ihm mit einem grinsen. Alle stimmen zu und in dem Moment startet die Musik.

Auf der Bühne sind an mehreren Stellen Stühle aufgestellt und sieben Männer treten auf die Bühne. Die Frauen im Puplikum fangen an zu kreischen und Pfeifen vor Begeisterung und auch Alec lässt der Anblick von den muskulösen Körpern nicht kalt. Angespannt lehnt er sich im Sessel zurück. Die Männer setzen sich auf einen Stuhl und ein neues Lied beginnt. Ihre Köpfe sind zur Decke gerichtet und passend zum Beat pressen sie rhythmisch ihre Beine auseinander und wieder zusammen. Währenddessen fahren sie sich über den Oberkörper und Knöpfen ihre Hemden auf, woraufhin man bei allen ein durchtrainiertes Sixpack sieht.

Mit offenem Hemd stehen sie auf und schauen lassiv in die Menge, wobei Alec direkt heiß wird. Sein Puls beschleunigt sich und als er dem Blick von dem Tänzer vor ihm begegnet muss er schlucken. Seine Augen sind direkt auf ihn gerichtet und Alec spürt, wie bei diesem Anblick ein Teil seines Blutes direkt in seine Wangen schießt und sie sich rosa färben, während der Großteil nach unten wandert und sich in seiner Mitte sammelt. Der Stripper tanzt weiter zur Musik und setzt sich gerade verkehrtherum auf den Stuhl. Seine Hüften kreisen und Alec wünscht sich auf dem Stuhl unter ihm zu sitzen.

Malec Oneshots 👬👨‍❤️‍💋‍👨❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt