Diese Nacht will nicht meine Nacht sein.

42.

„Hörst du mir überhaupt zu?" riss mich Philipp plötzlich aus meinen Gedanken. „Sorry, hab grad ehrlich gesagt nicht so wirklich zugehört. Was hast du gesagt?" fragte ich Phillipp und versuchte ihn so entschuldigend wie möglich anzusehen. „Wie immer" sagte er und fing an zu lachen. Er hatte recht. Ich bin wirklich oft in Gedanken und höre ihm nicht zu. Also nicht nur ihm, sondern generell Menschen. Das liegt nicht daran, dass mir das Gerede auf die nerven geht, sondern das mir dann plötzlich etwas in den Kopf kommt und ich dann gar nicht merke, dass ich total in meine eigene Gedankenwelt abdrifte. Aber dieses Mal war es anders als sonst. Dieses Mal weiß ich, dass ich definitiv noch öfter in genau diese Gedankenwelt abdriften werde, denn in meinem Kopf schwirrt durchgehend nur ein Name umher. Christina. Wer genau ist diese Christina? Wo kommt diese Christina her? Wie haben Philipp und Christina sich kennengelernt? Wie sieht Christina aus? Und die wohl wichtigste Frage. Was will Christina von Philipp und vor allem was will Philipp von Christina? Ich weiß selber nicht, wieso ich so welche Fragen im Kopf habe, ich weiß nur, dass sie meine ganzen Gedanken durcheinanderbringen und ich momentan an nichts anderes mehr denken kann. Selbst der Streit mit Matze ist grade total aus meinem Gedächtnis gedrängt worden. Das ist doch nicht mehr normal. „Ich habe dich gefragt, was du jetzt wegen Matze machen möchtest" hörte ich plötzlich Philipp seine Stimme. Stimmt, da sollte ich mir vielleicht auch noch was einfallen lassen. „Ich habe ehrlich gesagt wirklich keine Ahnung. Wollen wir nicht einfach unsere Sachen packen und einfach auswandern?" fragte ich hoffnungsvoll Philipp Ich hätte Matze als Problem weniger und Christina wäre ich auch los. „Du kannst ja deine Sachen packen und mit nach Südtirol kommen. Dann zeig ich dir da ein bisschen was, du lernst meine Freunde kennen, siehst wie ich lebe, könntest Christina kennenlernen und ich wäre immer in deiner Nähe, falls etwas ist." Sagte er und sah mich schon fast hoffnungsvoll an. Boom. Seine Aussage fing ja so toll an. Und dann kam wieder ihr Name. Christina. Was will er von ihr? Wie kann sie ihm scheinbar so wichtig sein und dabei habe ich vor so kurze Zeit grade das erste Mal ihren Namen gehört. Eins steht fest. Ich teile Philipp mit keiner Frau. Und erst recht nicht mit Christina. Ich stand von meinem Stuhl auf, sah Sarah noch einmal an und verließ mit gesenktem Kopf und den Worten „Diese Christina muss dir ja wirklich unfassbar wichtig sein. Dann geh zu ihr und mach das alles mit ihr und nicht mit mir. Ich würde dich nur nerven" den Raum.