3. Heilen...

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Vic

Es klingelte, na endlich...ich hastete aufgeregt zur Tür.....dort stand Gregor, leicht derangiert, .... weil von mir aus dem Schlaf gerissen, mit seiner Arzttasche und sah mich alarmiert von Kopf bis Fuß an...
Ungeduldig zog ich ihn ins Haus...
"Ähhh....Vic was ist los,....was fehlt dir?"
"Mir fehlt nichts,...komm mit...beeil dich....bitte...!"
Ich zerrte ihn förmlich ins Gästezimmer, wo die junge Frau, die mir im Club in die Arme gefallen war, auf dem Bett lag.
Alain hatte irgendwo eine Decke aufgetrieben und gemeinsam hatten wir sie dort eingehüllt und in mein Auto verfrachtet.....gut das sich die zwei Securityleute um den LatexKerl kümmerten, sonst hätte ich den Gummiknüppel gerne mal selbst geschwungen.

Gregor eilte zum Bett und schlug vorsichtig die Decke zurück und schnappte keuchend nach Luft.
Eilig verließ ich das Zimmer ....denn ich war noch immer, mehr als aufgebracht und wanderte nun angespannt im Flur auf und ab...irgendwie fühlte ich mich schuldig, weil ich nicht früher eingegriffen hatte. Und nur weil ich zu neugierig war, um zu sehen was im dritten Zimmer los war, statt abzuwarten.....verdammt...das hätte nicht passieren dürfen!
Eine gefühlte Ewigkeit später, kam er endlich wieder raus und schloß leise die Tür. Er packte mich am Ärmel und zog mich ins Wohnzimmer, dort richtete er seinen ernsten Blick auf mich.....und fragte....
"Vic was hast du.......?" aber ich kam ihm eilig zuvor.....
"Gregor, ich bitte dich....du glaubst doch nicht allen Ernstes, das ich das verbrochen hab oder?!" ich war sprachlos....
"Entschuldige Vic, aber ganz ehrlich, was soll ich bitte denken.....wenn du mich mitten in der Nacht aus dem Bett klingelst und mich anschreist, ich solle sofort herkommen ,mit meiner Tasche! Und dann sehe ich sie...." er deutete in Richtung Gästezimmer
"Was bitteschön soll ich da denken?"

Ok, der Punkt ging definitiv an ihn....objektiv betrachtet , wäre es wohl auch mein erster Gedanke gewesen....wäre ich an seiner Stelle. Also erzählte ich ihm in Kürze, wie ich zu meinem verletzten Gast kam.
Während ich erzählte, wechselte sein Gesichtsausdruck von erschrocken zu wütend....
"Ich hoffe das Schwein bekommt,was er verdient !!!"
"Das hoffe ich auch, aber darum kümmert sich der Club. Was kannst du mir jetzt über sie sagen?"......er schnaufte kurz durch....
"Also im großen und ganzen kann ich soweit sagen, ....sie hat riesiges Glück gehabt! Ein paar geprellte Rippen, zwei fiese Hämatome an den Oberschenkeln, ein Veilchen und eine leichte Gehirnerschütterung! Und woher sind diese Male am Hals?" .......ich verdrehte die Augen ...
"Der Idiot hatte ihr ein Stahlhalsband umgelegt, das viel zu breit und zu eng war.....aber mit dem Bolzenschneider war das kein Problem.
Ok und was soll ich nun beachten?"

"Pass auf, sie war kurzzeitig bei Bewußtsein, ich hab ihr ein Schmerzmittel gegeben, hier sind die restlichen..." er gab mir eine Schachtel Diclofenac und weitere Instruktionen...
"Das Veilchen und die Rippen, vorsichtig kühlen hast du Arnikasalbe..?"
"Hab ich...!" grinste ich...
" Warum wundert mich das nicht.....! Umso besser, mach Salbenverbände auf den Oberschenkeln und den Rippen und dann braucht sie einfach Zeit zum Heilen.! Wegen der Gehirnerschütterung,
die ersten 24 Std sollte sie unter ständiger Beobachtung bleiben, schaffst du das? Ich meine du kannst sie auch ins Krankenhaus bringen.....!"

"Nein, das schaffe ich schon! Sie ist jetzt meine Verantwortung und ich kriege das hin.!" sagte ich etwas lauter als ich eigentlich wollte..
"Alles klar, wenn sie aufwacht, gib ihr nur wenig Wasser in kleinen Schlucken und falls sie sich erbricht....,"
"Jaaaaaa ich weiß, ins Krankenhaus! Ist gut ich weiß bescheid!"
"Gut dann komme ich wenn sonst nichts, ist am Montag nochmal vorbei!"
"Alles klar......und Gregor....danke! Du bist der beste Beste Freund den man haben kann!"
Wir umarmten uns kurz, und dann machte er sich wieder auf den Weg zu seinem verwaisten Bett und ich machte mich daran seine Anweisungen umzusetzen."

Thylda

Aufzuwachen fühlte sich an, als kämpfte ich mich durch dicke Watte,...alles war irgendwie dumpf.....meine erste Feststellung war, Schmerz!
Meine Beine schienen aus Blei zu sein, mein Schädel brummte und irgendwie ging mein linkes Auge nicht auf....aber gottseidank das rechte.
Nach ein paarmal blinzeln, stellte sich der Fokus auch wieder einigermaßen ein und ich zuckte leicht zusammen....mir schräg gegenüber saß jemand in einem großen Korbsessel.
War das nicht der Voyeur, den ich hinter der Scheibe bemerkt hatte?
Warum war ich hier, bei ihm?
Ich betrachtete seine elegante Erscheinung, ....schwarze Hose, weißes Button down Hemd, goldene Manschettenknöpfe.........das Jackett hatte er abgelegt.....so saß er da und schien eingenickt zu sein.
Saß er schon die ganze Zeit hier?
Irgendetwas war merkwürdig an ihm, aber ich kam nicht drauf....egal ich musste mich Mal etwas anders positionieren und stütze mich auf meinen Armen auf.......böser Fehler!!!
Meine Rippen und Oberschenkel, wetteiferten auf der Schmerzskala um meine Aufmerksamkeit, und mir entfuhr, trotz zusammengebissener Zähne ein Stöhnen.
Sofort kam Leben in den Voyeur im Korbsessel...er sprang auf und näherte sich mir, um sich dann langsam auf die Bettkante niederzulassen.....
Das waren diesselben Meerblauen Augen ,die ich als letztes wahrgenommen hatte, als ich in seinen Armen gelandet war..

"Hallo, junge Dame....krieg keinen Schreck....ich tue dir nichts. Mein Name ist Vic, weißt du deinen noch?"
Im Moment wusste ich gar nichts....ich starrte den Mann an....nein oder doch,...... ich blinzelte heftiger....ich glaubte der Knockout Schlag hatte wohl anscheinend, auch mein rechtes Auge in Mitleidenschaft gezogen....
Mein Blick wanderte auf und ab.....und dann fielen mir die zwar markanten, jedoch weichen Gesichtszüge auf und die leichten Brustansätze unter dem Hemd.....Er war eine Sie...?
War ich so leicht zu täuschen von einer Kurzhaarfrisur und einem Anzug?
Scheinbar....und ganz sicherlich sah sie mir meine Verwirrtheit auch an....denn sie grinste, als könnte sie jeden meiner Gedanken lesen.
Oh Gott wie peinlich......heiße Röte stieg mir ins Gesicht...
Sie beobachtete mich und hob fragend eine Braue...

"Th....Thylda...m....mein Name ist Thylda..!"krächzte ich.... und ich bin eine stammelnde Idiotin...... hallo Thylda!!

Lächelnd hob sie nun beide Brauen
"Hallo Thylda,....ein sehr schöner Name......!". Ihre Stimme klang samtig und warm..
"Bist du durstig, möchtest du etwas trinken?"
Ich hatte keinen blassen Schimmer was ich wollte, außer weiter ihrer Stimme zu lauschen. Meine strapazierten Stimmbänder brachten, lediglich ein gutturales Grunzen zustande......aber zu meinem Glück verstand sie grunzisch, griff nach dem Glas auf dem Nachttisch und füllte es zur Hälfte mit Wasser ,aus der Flasche die daneben stand.
Sie rückte näher und legte eine stützende Hand, auf meinen Rücken, meinem nackten Rücken! Oh Gott, ging es noch peinlicher?
Sie setzte das Glas an meine Lippen und wies mich an, nur kleine Schlucke zu nehmen.......was immer du willst!

"Thylda...?" sie hatte wieder eine Braue gehoben.......ich grunzte ein Ja, nippte am Glas und seufzte erleichtert auf als das kühle Wasser meine geschundenen Kehle herablief.
"Gut so, und jetzt leg dich wieder zurück , du brauchst viel Ruhe. Ich werde auf dich aufpassen, sei ganz beruhigt, ok?"
Ich nickte, soweit mein Brummschädel es zuließ und sie lehnte sich weiter über mich, um mein Kissen vorsichtig zurechtzurücken.....warum machte mich dies so nervös und fühlte sich dennoch gleichzeitig so beruhigend an....
Da, war wieder dieser Hauch von Bergamotte,.....das war Sie....fiel mir auf, während meine Augenlider immer schwerer wurden....
Eine Decke legte sich über meine nackte Schultern...
"Schlaf süße Thylda,....schlaf,...und heile."

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A scorpio's kiss   BAND 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt