49. Sie

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Vic

Der knapp zweistündige Flug nach Dijon ließ mir genügend Zeit, über das vergangene Wochenende nachzudenken und in den Erinnerungen daran zu schwelgen......

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Als ich Thylda's unausgesprochen Wunsch, erriet und erfüllte, erhellte ihr strahlendes Lächeln den Raum noch mehr als es die vielen Kerzen vermochten...ich grinste, denn ihr Wunsch war gleichzeitig auch meiner.
Ich wollte unbedingt ihre Hände an mir spüren, ihre Haut an meiner.....wollte sie genießen, voll auskosten....
Die Thylda-lose Zeit würde so verdammt lange sein, sodass ich tatsächlich, kurz davor stand, der Universität abzusagen.
Thylda selbst war es, die mich hiervon abhielt....
Ihre Dunkelblau-Freigabe, setzte sie äußerst "weise" ein....indem sie mir sehr fürsorglich dabei behilflich war, aus meinem T-shirt herauszukommen und diese Gelegenheit  auch sogleich dazu nutzte, .....während sie an meinem Ohr knabberte, mir zuzuflüstern......wie unglaublich stolz sie auf mich war und wie sehr sie meine Arbeit bewunderte.
Oh Thylda....wunderbare Thylda
Du wirst mir so dermaßen fehlen, aber daran wollte ich jetzt keine unnötigen Gedanken verschwenden und widmete lieber meine Aufmerksamkeit, voll und ganz der mitlerweile nackt vor mir stehenden, kleinen Frau.
Eben jene, befreite mich soeben von dem letzten Textilen Rest an mir, und zog mich an der Hand haltend, zum Einstieg der Wanne.
Mehr als bereitwillìg folgte ich ihr,...neugierig darauf was sie vorhatte.
Langsam stieg sie rückwärts, die Stufen herab, bis das Wasser fast ihre Brüste erreichte, ließ meine Hand los und glitt in einer geschmeidigen Bewegung bis zum gegenüberliegenden Wannenrand wo sie, breitbeinig auf dem Unterwassersitz Platz nahm und mich herausfordernd ansah.
Ich musste bei diesem mehr als heißen Anblick, die Luft angehalten haben, denn als ich mich auf den Weg zu ihr machte, keuchte ich laut auf.
Als ich sie fast erreicht hatte, hob sie abwehrend ihre Hände..
"Bitte....my Lady,.....dreht euch um und vertraut mir."

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Thylda

Verdammt wo hatte ich nur die Nummer...?
Ich stellte fast meine komplette Wohnung auf den Kopf, mit meiner hektischen Sucherei  und wurde kurz bevor ich frustriert aufgeben wollte doch noch belohnt.
Na endlich da war sie ja, mein Herz klopfte wild vor Aufregung.....
Eine Weile starrte ich mein Handy an....
Sollte ich es tun?
War ich bereit dafür?
Wir werden sehen!
Seufzend wählte ich ihre Nummer, ob sie....?
Sie ging beim dritten Klingeln dran und jetzt gab es kein zurück mehr.....

Vic

Ich drehte mich um und ließ mich in ihre Arme sinken, die sich warm und sanft um mich legten.
Eigentlich sollte es doch andersherum sein, sie war doch müde und erschöpft, nicht ich...und dennoch, lag ich jetzt hier und lauschte ihrer Stimme...
"Mmmmm...my Lady, ich danke euch....lehnt euch ganz zurück und lasst los,....ich ....l...habe euch!"
Mein Hinterkopf ruhte auf ihrer Brust, als ich die Augen öffnete und sie einen Moment lang betrachtete , in ihrem Blick forschte und so viel mehr sah, als ich erwartet hatte.
Ich konnte ihr vertrauen!
Ich konnte überhaupt wieder vertrauen!
Ich spürte es!
Sie brachte meine rissigen Mauern immer mehr, dem Einstürzen nahe!
Ich schloß meine Augen wieder und ließ los, ließ mich treiben,....schwebte in ihren Armen und fühlte mich.......geliebt.

Thylda

Ungeduldig tigerte ich in meiner kleinen Wohnung hin und her....wo blieb sie denn nur.?
Nachdem ich nach einer mehr als verzweifelten Sucherei endlich ihre Nummer wieder gefunden hatte und mich dazu durchgerungen hatte sie anzurufen, war ich überrascht wie schnell es danach ging, ein 'Date' auszumachen.
Und jetzt saß, stand, oder ging ich wie ein nervöser Teenager hier herum und konnte es gar nicht erwarten sie zu sehen.
Zum wahrscheinlich hundertsten Mal, wischte ich meine schwitzigen Hände an meiner Jeans ab und starrte auf die Uhr....gleich halb zehn, wo blieb........
Es klingelte und ich sprang in einem Satz zur Tür.....drückte den Summer und wartete mit Herzrasen im Flur....bis..
Die Tür ganz aufging und sie endlich da war.
"Hallo Kleines, das wurde aber auch Zeit nicht wahr?"
"Allerdings....!" hauchte ich
"Und.....wohin?" fragte sie etwas außer Puste
"Am besten ins Schlafzimmer würde ich sagen,....da hab ich schon alles vorbereitet!"

Sie kicherte vielsagend und folgte mir während ich knallrot anlief.

Vic

In meinem warmen, friedlich schwebenden Zustand, spürte ich ihre Hände wie sie mein Gesicht streichelten, über meinen Körper wanderten und mich auf so wunderbare Weise berührten, wie nur sie es konnten.
Mitlerweile hatte ich durch das Becken treibend, jegliche Orientierung verloren und gab mich ihr voller Vertrauen hin.
Dann und wann durchfuhren mich Blitzartig winzige Zweifel, die mich anspannen ließen,.... aber sogleich von ihr weggezaubert wurden.
Ich fühlte die breiten Einstiegsstufen unter mir, und wie sie mich weiter auf diese schob, bis ich bequem darauf zum liegen kam.
Oh Thylda was hast du.........?
Weiter konnte ich meine gedankliche Frage nicht formulieren.....
Thylda schob sanft aber bestimmt, meine Beine auseinander und tauchte im wahrsten Sinne des Wortes,  zwischen meine Schenkel.
Unter Wasser ihre Zunge in mir zu spüren, war mehr als phänomenal, oh Gott ich hoffte sie hatte ihre Lungen gut gefüllt.
Der Whirlpool verwandelte sich immer mehr in ein Wildwasserbecken und ich liebte jede phantastische Sekunde davon...
Sie kam nur einmal kurz zum Luftholen hoch, um dann sofort wieder weiterzumachen und mich mit ihrer phantastischen Zunge zum schreien zu bringen...
Ich schrie meine Lust und ihren Namen laut in die Gischt meines Orgasmus...hinein...überwältigt und unfassbar befreit.

Wenig später hingen wir beide, keuchend aber überglücklich,uns gegenseitig anlächelnd, erschöpft überm Beckenrand und ich wünschte mir das es immer so bleiben würde.

Thylda

Da stand sie, mitten in meinem Schlafzimmer....und ihr Anblick ließ mich etwas nervös werden.
War ich wirklich dazu bereit...?
Ich schluckte, und ging langsam auf sie zu, öffnete langsam den Reißverschluß des Umhangs und half ihr heraus.
Andächtig stand ich da und betrachtete sie eingehend, ließ erst meine Blicke und dann meine Hand über ihren wohlgeformten Körper gleiten.
"Hallo....du wunderschöne.."  flüsterte ich seufzend.........

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"Das war doch für den Anfang schon richtig gut, Kleines!" bemerkte sie noch, im Türrahmen stehend
"Deine Fingerfertigkeit werden wir in Nullkommanix auf Topniveau haben, keine Sorge,.....wann sehen wir uns wieder?"
Ich überlegte kurz...
"Geht es bei dir morgen?"

Sie kicherte amüsiert....und strich sich eine blonde Strähne aus der Stirn.
"Du willst es wirklich wissen hm,....? Aber klar das krieg ich hin, ....selbe Zeit?"

Ich nickte, ja ich wollte es wissen und wie ich das wollte.

Vic

Die Landeansage riß mich äußerst unsanft aus meinen Wachtraum......
Ich hatte Thylda etwas früher als üblich am Sonntagabend nachause gebracht und mich nur mühsam aus unserer Umarmung lösen können. Alles was ich, ....selbsternannte Wortakrobatin hatte sagen wollen, blieb mir im Halse stecken, blieb ungesagt, jedoch nicht ungehört, ich drückte sie einfach noch fester an mich....an mein Herz und hoffte sie verstand.
Als ich schließlich meine Lippen von ihrer Stirn nahm und sie eingehend betrachtete, glitzerten Tränen in ihren Augenwinkeln die ich sanft wegküsste....bevor ich mich umdrehte und eilig die Treppen hinablief, in meinen Wagen sprang und völlig aufgewühlt zum Flughafen fuhr.
Nie war ich froher mich für den Flug, statt die Autofahrt entschieden zu haben....konnte ich doch so,gefahrlos meinen Gedanken nachhängen.

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Nachdem ich endlich alle Checks durchlaufen hatte und auch mein Gepäck, sicher mit und bei mir gelandet war, machte ich mich schleunigst auf den Weg zum Taxistand, ich hoffte so sehr das sie  noch wach war.

"Bonsoir, où devrions-nous aller...?"
"Bonsoir,....Rue Henri Barbusse 13 s'il vous plait....!" rief ich dem Fahrer zu und ließ mich mit einem schnellen Blick auf meine Uhr, seufzend in die Sitzpolster sinken.
21.00. Uhr...die Chancen standen noch recht gut.
Lächelnd beobachtete ich die wechselnde Szenerie während unserer kurzen Fahrt....es fühlte sich ein bisschen an wie Heimkommen.
Wenig später klopfte ich leise an der weißen Tür mit der goldfarbenen Nummer 13....eine junge Frau öffnete mir und trat lächelnd zur Seite
"Bonsoir..... Madame."
"Bonsoir Jeanette, ist......?"
"Ma petit grenouille.......!" drang mir ihre warme Stimme aus dem Wohnzimmer entgegen....selbst nach all den Jahren, nannte sie mich immer noch so..

"Bonsoir, ma chère grand-mère...!"

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A scorpio's kiss   BAND 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt