𝔻𝕒𝕤 ℂ𝕣𝕒𝕚𝕟-ℍ𝕒𝕦𝕤

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Die Sonne ist von Wolken bedeckt und ich lasse meine Füße von einen der Felsen runterbaumeln. „Die Festung ist genau hier und wenn das hier der Flurstück neun ist, muss sie Nordöstlich von hier sein.", zeigt unser Kartenleser in die Natur.

„Das da gehört doch gar nicht zu Tannyhill, ist 'ne Wohngegend."

„Die Tannyhill-Plantage streckte sich früher über die ganze Insel, JJ. Sie wurde nach und nach stückweise verkauft.", erklärte ich dem blonden. Hätte niemals gedacht das sich der Geschichtsunterricht von Mrs. Harper doch noch als nützlich erweist.

Laut Pope müssen wir eine alte Steinmauer finden, deswegen steigen wir wieder in den Pogue-Van und fahren circa dahin, wo sie sich befinden sollte. Bei einer Gabelung navigiert Pope John B. nach links und am Wegrand taucht eine Mauer auf.

„Hier ist es.", John B. hält den Wagen an. Meine Augen weiten sich. Hinter der kleinen Mauer steht das Crain-Haus, oder auch Horrorhaus genannt. Es sieht schon ziemlich herunter gekommen aus und wenn ich den Erzählungen Glauben schenken sollte, dann lebt hier eine alte und verrückte Dame.

„Wir stecken in der Scheiße.", stellt JJ fest. Warum muss das Gold ausgerechnet hier sein? „Ich habe gehört Mrs. Crain hat den Kopf ihres Mannes auf dem Grundstück vergraben.", bei der Vorstellung ziehe ich mein Gesicht zusammen. Dein Kommentar war wirklich nicht hilfreich JJ, wirklich nicht.

Wir laufen zwischen den Büschen und Bäumen näher zum Haus. John B. glaubt der Geschichte nicht und deswegen hat sich Kiara dazu beschlossen, uns allen Angst zu machen. „Ich habe gehört, dass sie ihren Mann mit einer Axt umgebracht hat und seitdem das Haus nicht mehr verlässt.", sie setzt eine Gruselstimme auf und fuchtelt mit ihren Händen wie eine Hexe herum, „Und in bestimmten Nächten, wenn es Vollmond ist, kann man sie am Fenster sehen.", beginnt Kie zu flüstern.

„Das ist nicht witzig weil es wahr ist. Ich kenne Hollis.", kurz darauf erschreckt sich JJ und er nimmt eine Kampfhaltung ein. Ich lache los als ich den Grund dafür sah: eine Steinfigur. Er schlägt mir leicht gegen meinen Arm und versucht sich selbst ein Grinsen zu unterdrücken.

Pope fragt den Blondhaarigen woher er Hollis kennt, dieser Antwortet das sie seine Babysitterin war und ihm die ganze Wahrheit über ihre Mutter und den Geschehnissen im Horrorhaus erzählt hat.

„Sie hatte damals all die Geschichten gehört aber nicht geglaubt, bis zu dieser einen Nacht."

„Was für eine Nacht?", frage ich neugierig.

„Die Nacht, in der sie sich erinnert hat."

Er erzählt, das als Hollis sechs Jahre alt war sie hörte wie sich ihre Eltern im Wohnzimmer stritten, deswegen ging sie runter und sah wie sich ihre Mutter Blut von ihren Händen wusch. Am nächsten Tag hörte Hollis wie ihre Eltern sich trennten aber ihr fiel etwas auf: Ihre Mutter ging ständig ins Wohnzimmer mit Plastiksäcken. Wochen vergingen als Hollis auf das Plumpsklo ging, als sie drauf saß schaute sie runter und blickte genau in die Augen ihres Vaters.

„Was erzählst du da für 'ne scheiße?"

„Ich schwöre bei Gott, John B."

Warum rief Hollis damals dann nicht einfach die Polizei? Die Antwort kann ich mir schnell selbst beantworten: Ein sechs jähriges Mädchen wollte aufs Klo und fand den Kopf ihres Vaters, verständlich das man dann verstört ist und nicht an die Polizei denkt.

John B. drängt sich an JJ vorbei und läuft weiter auf das Haus zu. Nach allem was der Blondhaarige erzählt hat, hab ich nicht wirklich Lust in der Nähe des Crain-Hauses zu sein aber der Dummkopf macht auf dicke Hose und steuert weiter darauf zu.

„Warte, bleib hier!", hält der Angstmacher John B. auf.

„Was, man, was?!", der Braunhaarige ist ziemlich genervt.

„Willst du das wirklich durchziehen? Sie ist eine Axtmörderin und du hast einen Gibsarm."

„Es ist mir egal ob sie eine Axtmörderin ist, okay?", Popes, Kiaras und meine Augen weiten sich nach John B.s Aussage. Wie kann es ihm egal sein? Die Frau hat aus ihrem Mann Hackfleisch gemacht und der Halstuchjunge hat einen gebrochenen Arm, also nochmal: Wie kann es ihm egal sein?! „Wir haben nichts zu verlieren, oder? Also kommt ihr jetzt mit?", fügt der Pogue noch hinzu.

𝐖𝐄 𝐇𝐀𝐕𝐄 𝐔𝐒-𝗢𝘂𝘁𝗲𝗿 𝗕𝗮𝗻𝗸𝘀Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt