"𝕊𝕠𝕝𝕒𝕟𝕘𝕖 𝕕𝕦 𝕦𝕟𝕥𝕖𝕣 𝕦𝕟𝕤𝕖𝕣𝕖𝕞 𝔻𝕒𝕔𝕙 𝕨𝕠𝕙𝕟𝕤𝕥"

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„Guten Morgen.", gähne ich in der Küche als meine Eltern erscheinen. Sie setzen sich gegenüber von mir an den Tisch und gucken mich durchdringlich an. Verwundert schaue ich von meinem Brötchen auf, „Was ist los?", frage ich die beiden.

„Du bist in letzter Zeit ziemlich viel unterwegs.", fängt mein Vater an, „Und du bist die ganze Zeit bei diesen Pogues.", beendet meine Mutter den Satz. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und atme laut aus.

„Das sind nun mal meine Freunde, okay?"

„Nein, diese Leute sind ein schlechter Umgang für dich, Alexa. Schau dir Kiara an: Sie ist ein wunderschönes Mädchen mit einem guten Leben aber seit sie mit diesen Pogues abhängt verirrt sie sich in vielen Problemen und die anderen Familien reden über die Carreras. Wir wollen nicht das dir das auch passiert.", entsetzt schaue ich meine Mutter an.

„'Diese Pogues' sind eindeutig ein besser Umgang für mich, Mum, und Kiara setzt sich für ihre Freunde nun mal ein. Es passt euch nicht das ich meine Zeit mit ihnen verbringe, weil ihr das nicht geplant habt.", ich stehe vom Stuhl auf, „Ihr zwei habt mein ganzes Leben schon geplant: Ich soll mit den Kooks befreundet sein, weil sie auf dem gleichen Stand wie wir sind und die Leute dann nicht schlecht von uns denken. Ich soll nach der High-School ein College auf dem Festland besuchen und ich soll die Firma von Dad weiter führen."

„Das ist ja auch eine gute und richtige Zukunft für dich!"

„Nein, Dad. Das ist was ihr denkt was richtig für mich ist, aber ich will nicht so eine Zukunft!", meine Stimme wird leiser, „Ich möchte die Welt bereisen und mit den Pogues auf Abendteuer gehen, denn ich lebe im hier und jetzt und nicht in der Zukunft."

Mein Vater läuft auf mich zu und legt seine großen Hände auf meine Schultern. Wird er jetzt sagen das sie es verstehen? Dass es ihnen leid tut mein Leben bestimmen zu wollen? „Deine Mutter und ich haben uns dazu entschlossen, dir zu verbieten dich mit den Pogues zu treffen. Sie haben einen schlechten Einfluss auf dich."

Ich weite meine Augen und schlage seine Hände von meinen Schultern ab, das ist nicht deren Ernst. „Ihr könnt nicht meine Freunde aussuchen, das ist nicht fair.", - „Doch Schätzchen können wir, solange du unter unserem Dach wohnst.", ich hasse dieses Argument. Kann ich was dafür das ich hier lebe? Nein, also spielt es nicht gegen mich aus.

Wütend renne ich in mein Zimmer und lasse die Tür hinter mir zuknallen. Ich liebe meine Eltern wirklich, aber gerade hasse ich sie. Sie können mir nicht vorschreiben mit wem ich mich zu treffen habe und mit wem nicht. Natürlich wünschen sich Eltern nur das Beste für ihre Kinder und die Pogues sind eben das Beste für mich. Keiner von ihnen brach in unser Haus ein, schrie mich an, beleidigte oder verletzte mich, kein einziger von ihnen. Meine Eltern wissen gar nicht wie sie wirklich sind, sie haben nur ein schlechtes Bild von ihnen und wollen nicht die Wahrheit über meine Freunde akzeptieren.

Das sind eben typisch Kooks, denken die anderen sind die Bösen obwohl sie es selber sind.

Ich lasse nicht zu das meine Eltern bestimmen wer meine Freunde sind und mich wie ein wild gewordenes Tier zu Hause behalten. Sie wissen das ich meistens nach einem Streit schlafen gehe, denn so kommt man von seinen Problemen am einfachsten weg, und deswegen lege ich ein Kuscheltier in mein Bett und lasse es so aussehen als würde ich da liegen. Ich fühle mich gerade wie in einen dieser Filme.

Ich betrachte mein Meisterwerk und beginne zu grinsen. Danach öffne ich mein Fenster und überlege mit was ich runter klettern kann. Gott sei Dank ist mein Fenster auf der Hinterseite des Hauses, sodass mich keiner meiner Nachbarn sehen kann.

Ich binde einige alte Pullovers zusammen, sodass sie eine Art Seil bilden, binde das erste am Tischfuß an und das letzte werfe ich aus dem Fenster. „Okay, Alex, das schaffst du.", sage ich zu mir selbst als ich runter gucke. Ein mulmiges Gefühl breitet sich in mir aus aber wahrscheinlich wegen meiner Höhenangst.

Vorsichtig setzte ich mich auf die Fensterbank und laufe langsam an der Wand runter, meine Hände fest an den Oberteilen. Nacheinander setze ich einen Fuß hinter den anderen. Fast habe ich es heil geschafft. Die Freude steigt in mir auf wieder die Wiese unter meinen Schuhen zu haben, doch dann höre ich ein reißen. Das ist jetzt nicht wahr. Ich gucke nach oben sehe ein altes T-Shirt wie es sich in zweiteilt.

Autsch.

Ich fluche vor mich hin als ich unsanft auf meinem Hintern lande und während ich langsam aufstehe reibe ich meine Hand an die schmerzende Stelle. Zur Hölle mit dir du blödes Oberteil!

𝐖𝐄 𝐇𝐀𝐕𝐄 𝐔𝐒-𝗢𝘂𝘁𝗲𝗿 𝗕𝗮𝗻𝗸𝘀Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt