„Wow, hier wohnst du?", hält JJ den Pogue-Bus vor meinem Haus. Heute Abend wollen wir wieder in den Gruselkeller vom Crain-Haus um das Gold zu finden und davor muss ich mir erst einmal was anderes anziehen, denn ich bin schon seit zwei Tagen mit denselben Klamotten und eine Dusche wäre auch nicht schlecht.
Ich nicke als Antwort und der blondhaarige frägt ob er warten oder mitkommen soll, „Wenn du willst kannst du mit, meine Eltern sind eh nicht da.", und schon steigt er aus, läuft auf die andere Seite des Wagens und öffnet mir die Türe.
„Milady.", bietet er mir seine Hand an, welche ich lachend ergreife und mich dann bedanke. Kaum schließe ich die Haustüre auf verfällt der Pogue auch schon ins Staunen. Ich greife JJ an der Hand, weil er jedes Gemälde und jede Statue genau beobachtet, und ziehe ihn in mein Zimmer.
„Ach du geile Scheiße.", er rennt auf das Bett zu und schmeißt sich drauf, „Jap, so bequeme wie ich es mir vorgestellt habe. Gute Nacht!", grinst er zufrieden vor sich hin. Ich nehme meine Handtücher vom Stuhl und lehne mich an den großen Schrank an.
„Okay Dornröschen, ich gehe jetzt in die Dusche und wenn du mit schlafen fertig bist kannst du mir ein Outfit rauslegen damit wir schneller los können, natürlich auch nur wenn du möchtest.", und dann verschwinde ich im Badezimmer.
Ich steige aus der Dusche und trockne mich ab, halte dann kurz in meiner Bewegung inne um zu hören was JJ macht. Das Problem gerade ist nämlich, dass man gar nichts von ihm hört. Es ist so still, vermutlich ist er eingeschlafen.
Deswegen verlasse ich das Bad und muss mir sofort das Lachen unterdrücken. An meinem Schrank steht ein wirklich konzentrierter JJ, der seinen imaginären Schnauzer streichelt und Klamotten raus- sowie wieder rein legt.
Ich lehne mich am Türrahmen an und beobachte den Blonden, wie er verschiedene Oberteile und Hosen auf meine Bettkante legt, diese genau beobachtet und dann die Klamotten wieder einen Platz in meinem Schrank finden.
„Möchtest du Modedesigner werden?", erschrocken wirbelt er sich herum und kratzt sich am Hinterkopf, „Wie lange stehst du schon da?"
„'Ne Weile.", ich stoße mich von dem Türrahmen ab und laufe zu den Klamotten auf der Bettkante, anschließend hebe ich ein Oberteil und eine Shorts nach oben. „Nicht schlecht.", zwinkere ich JJ zu.
Er reicht mir noch einen schwarz-weißen Bandana und meint das ich es in die Haare binden soll. Er hat sich ein richtiges Outfit zusammengestellt.
„Umdrehen.", weise ich den blondhaarigen an aber er scheint nicht sofort zu verstehen, deswegen schüttele ich die Klamotten in meiner Hand ein wenig und schon dreht er sich wie vom Blitz getroffen um.
Ich schlüpfe in das schwarze Crop-Top und in die schwarze Shorts, meine Haare binde ich zu einem Pferdeschwanz, lasse dabei vorne einige Strähnen raushängen, und knote das Bandana um den Haargummi. „Und?"
JJ dreht sich wieder zu mir und deutet mit seinen Händen ein 'perfekt' Zeichen. Gleich darauf höre ich die Haustüre ins Schloss fallen, fuck.
Eigentlich habe ich noch Hausarrest und nachdem ich vom Strand abgehauen bin war ich auch nicht mehr Zuhause. Was für ein Ärger ich jetzt bekommen werde, möchte ich wirklich nicht wissen. „Die anderen warten sicher schon."
Gefolgt von JJ laufe ich die große Treppe runter und laufe in schnellen Schritten auf die Doppeltür zu. Meine Hand bekommt den Tür henkel zugreifen aber ebenso höre ich wie meine Mutter hinter uns steht.
„Alexandra, wer ist das?", deutet sie wütend auf den Blonden. Es ist generell schon schlimm das jemand bei uns ist, wegen der Einzelhaft, aber dann auch noch gleich ein Pogue, das sind die Menschen die meine Eltern am wenigsten auf der Insel leiden können.
„Hey, ich bin JJ und sie müssen Mrs. Cabek sein?", reicht er meiner Mutter die Hand, sie aber schaut ihn bloß an und ignoriert seine freundliche kennen-lernen-Geste. „Alexa, wer ist das?", fragt sie nochmal und ich atme genervt aus.
„Das ist JJ, Mum, ein Freund von mir und wir gehen jetzt."
„Aha, ein Pogue also.", gibt sie angewidert von sich, „und du Fräulein gehst nirgendswo hin, du hast Hausarrest schon vergessen? Übrigens, wo warst du die letzten zwei Tage?... Und wieso siehst du aus wie ein Dieb?", verschränkt sie ihre Arme und deutet auf meine Klamotten.
Sie hat recht, ich sehe aus wie ein Verbrecher, wie jemand der gleich irgendwo einbricht wegen den schwarzen Klamotten aber genau das werden wir auch tuen.
„Ich war bei meinen Freunden", das 'Freunden' betone ich extra, „und da gehe ich jetzt wieder hin.", ich drehe mich um und laufe aus dem Haus. „Freut mich sie kennen lernen zu dürfen, Mrs. Cabek.", verabschiedet er sich von meiner Mutter. Gott, er ist viel zu freundlich zu dieser Frau.
DU LIEST GERADE
𝐖𝐄 𝐇𝐀𝐕𝐄 𝐔𝐒-𝗢𝘂𝘁𝗲𝗿 𝗕𝗮𝗻𝗸𝘀
AventuraAlexandra Cabek, ein sechszehn jähriges Mädchen aus Outer Banks, eine kleine Insel bei North Carolina. Es gibt zwei arten von Menschen: Die, die sich zwei Häuser leisten können und die, die zwei Jobs zum Überleben brauchen. Erstere werden auch Kook...