50 💔

624 26 1
                                        

"Draco." haucht ihre liebliche Stimme. "Draco." wiederholt sie und streckt ihren linken Arm nach ihm aus. Er blickt ihr in die Augen und erkennt Sorge und Angst. "Hermine." haucht er verwirrt zurück und greift nach ihrer Hand. Doch als er sie fest umschließen will entschwindet sie von ihm. "Hermine." ruft er und sie blickt ihn ängstlich an. "Draco halte mich fest ich will nicht gehen." Tränen rinnen ihre Wange hinunter und Draco blickt sich um ob es eine Erhöhung gibt, von der er sie retten könnte, doch nichts war da. Er steht in einem dunklen Raum, in welchen man nichts erkennen kann, außer den jeweils anderen. Sie sind beide von einem blau funkelnden Licht umgeben. Gestresst fährt Draco sich durch seine Haare. "Ich werde dich retten Hermine, ich muss nur herausfinden wie." spricht er ihr zu. Doch nach diesem Satz schwebt sie ein wenig höher und sie schreit nach ihm. "Draco." Sie schluchzt ängstlich auf und Draco wird ungehalten. Er nimmt Anlauf und springt. Seine Hand streift ihre doch er erwischt sie nicht. "Draco bitte." schluchzt sie und schwebt weiter von ihm weg. "Hermine. Bitte versuch bei mir zu bleiben." sagt er panisch und versucht es erneut sie zu erreichen, doch es gelingt ihm nicht. Auf einmal braust ein Wind durch den Raum und Hermine wird schneller nach oben gerissen. "Draco." schreit sie noch ein letztes Mal bevor sie in die Dunkelheit gezogen wird.

Schwer atmend schreckt Draco hoch und durchsucht fahrig die andere Bettseite, diese war jedoch kalt. Voller Angst gepackt schnappt er sich seinen Zauberstab und rennt durch das Manor. Jeden Raum sucht er ab und keine Spur von seiner Frau. Der letzte Anhaltspunkt war der Garten. Mit einem schnellen Stoß öffnet er die große Flügeltür, welche in den Park ähnlichen Garten führt. Mit schnellen Schritten knirscht der Kies unter seinen nackten Füßen und es kümmert ihn keinen Deut das sich die scharfen Kieselsteine in seine Füße bohren. Die leichte Sommerbriese fährt durch die Bäume und bringt diese im dunklen Mondlicht zum Rascheln. Glühwürmchen fliegen in Scharen über dem kleinen Teich und spendeten ein wenig mehr Licht in dem unheimlichen Garten. Sein Zauberstab ist eine weitere Lichtquelle und sie gibt etwas frei was Draco kurz stutzen lässt doch dann prasseln einige Erinnerungen auf ihn ein. Der Sommer im Jahre 2017, an dem Tag geschah es. Der Überfall.

"So nun sollte alles geschafft sein." murmelt Hermine und gibt den riesigen Aktenstapel dem Zaubergamot. "Vielen Dank Ministerin." bedankt sich Griselda Marchbanks bei ihr. "Ach danken sie mir nicht. Ich helfe gerne da, wo ich kann." winkt Hermine ab und Griselda wendet sich grinsend ab. Diesen Streit mit den Kobolden konnten die Zauberer und Hexen in England nun wirklich nicht gebrauchen. Man musste sich über die Jahre immer noch von den schweren Löchern, welche die Todesser und Voldemort in die Welt gerissen haben, erholen. Es klopft nun an ihrer Büro Tür. "Herein." sagt sie und ein bestimmter Blondschopf schiebt seinen Kopf durch die Tür. "Guten Tag, meine Liebe." begrüßt er sie und ihre Augen funkeln erfreut auf. "Draco. Was machst du denn hier?" fragt sie überrascht und umarmt ihn. "Ich wollte dich zum Mittagessen einladen." erklärt er sich und Hermine grinst breit. Sie küsst ihn kurz und blickt ihm freudig in die Augen. "Wie war dein Tag?" fragt sie ihn. "Nur einige einfache Fälle nichts Schlimmes. Ein Junge hatte eine Erkältung und da sich seine Magie gerade entwickelt kommen aus seiner Nase immer Blumen geschossen." lacht er und Hermine stimmt mit ein. "Gut dann lieber Gatte lass uns essen gehen. Ich habe einen riesigen Hunger." meint sie und zieht Draco an der Hand aus ihrem Büro. Doch weit kamen sie nicht denn der Boden begann zu wackeln. "Was war das? Ein Erdbeben?" fragt Hermine verwirrt. Draco zuckt mit seinen Schultern. "Ich weiß nicht. Sollte eigentlich nicht sein, ansonsten hätten die Meteorologen etwas gemerkt oder nicht?" sie laufen weiter doch als sie um die nächste Ecke kommen, kommen ihnen viele kreischende Mitarbeiter entgegen. "Was zum?" fragt Hermine flüsternd und in dem Getümmel entdeckt sie Harry. Die beiden kämpfen sich durch die Menge. "Harry. Was ist hier los?" fragt sie ihn schreiend. "Die Kobolde stürmen das Ministerium." brüllt er über die anderen kreischenden Menschen. Keine Sekunde später strömt eine Armee von Kobolden in das Ministerium und greifen die Zauberer und Hexen an. Hermine und Draco zücken ihre Zauberstäbe und verteidigen sich. "Confringo." schreit Hermine und zielt auf eine Gruppe von Kobolden und diese fliegen durch die Luft. Einige der kleineren Geschöpfe brüllen und stürzen sich auf die drei. Mit einigen Gegenzaubern und Angriffszaubern entsteht ein Duell und als sie schon in dem Glauben waren kam eine neue Meute an Kobolden in das Ministerium gestürmt. Hermine erledigte einige Kobolde gleichzeitig und ein schmerzerfüllter Schrei ließ sie herumfahren. "Draco." schreit sie schmerzerfüllt und will zu ihm rüber rennen, doch bevor sie ihn erreichen konnte wurde sie von einem Zauber getroffen und alles um sie herum wurde schwarz.

Das erste was er hört war das Piepen eines Gerätes. Sein Kopf hämmerte und seine Augen fühlten sich an wie Blei. Er versucht sie zu öffnen und nach dem dritten Versuch gelang es ihm. Die helle Lampe scheint ihm in die Augen und blendet ihn. Er ist gezwungen seine Augen erneut zusammen zu kneifen, um sie dann wieder zu öffnen. Er gewöhnt sich an das Licht und blickt sich in dem Raum um, doch schon die kleinste Bewegung seines Kopfes lässt den Schmerz in dieses ziehen. Zischend lässt er sich zurück in seine Kissen fallen. Er fragte sich, wo seine Frau war. Wahrscheinlich einen Kaffee trinken oder zu Hause um zu Duschen. Er versucht den Notschalter zu drücken, um einen Heiler zu informieren doch sein Körper lässt es nicht zu. Der Schmerz zieht sich durch jeden seiner Zellen und verhindert so jede Möglichkeit sich zu Bewegen. Die Tür öffnet sich mit einem Klicken und trotz des Schmerzes versucht Draco seinen Kopf zu bewegen, er erwartet Hermine doch seine Mutter kommt herein. "Mutter, wo ist Hermine?" krächzt er sofort. Ihr Blick ändert sich sofort und sie senkt ihren Kopf. "Draco." seufzt sie und blickt ihn traurig an. "Was ist? Was ist passiert? Wo ist sie Mom?" fragt er ängstlich und verzweifelt. Sie setzt sich zu ihm und nimmt seine Hand in ihre. "Draco, es ist alles gut. Du solltest dich noch ein wenig ausruhen." meint sie und lächelt ihn leicht an. "Du umgehst meine Frage." stellt er barsch fest. Seine Mutter senkt ihren Kopf und blickt auf die Matratze. Sie scheint es ihm nicht sagen zu wollen darum fragt er "Wie lange war ich denn außer Gefecht gesetzt?" "Ein Monat." wispert sie. "Was ist alles passiert in dieser Zeit?" fragt er weiter und seine Mutter antwortet leise. "Sie haben die Kobolde verbannt, nachdem das Ministerium gewonnen hat. Das Ministerium musste neu aufgebaut werden und sie haben eine Gedenkstätte errichtet." er nickt verständnisvoll. "Nun wo ist Hermine? Kommt sie gleich?" fragt er und blickt zur Tür. "Draco." seufzt seine Mutter. Sie blickte ihm mit purer Trauer in Gesicht. "Nein." haucht er und realisiert gleichzeitig das sein schlimmster Albtraum wohl wahr geworden ist. "Nein, nein, nein." wispert er und fährt sich durch die Haare. "Sag mir, dass das nicht wahr ist. Sag mir das es nicht stimmt. Sie kann nicht tot sein." Schreit er. Seine Mutter senkt daraufhin nur ihren Kopf. "Sag mir, dass das nicht wahr ist." brüllt er sie weiter an. Sie löst sich von ihm ein wenig und blickt ihm ängstlich ins Gesicht. "Bitte Draco entspann dich." "Entspannen! Entspannen, dein scheiß Ernst. Wie soll ich mich entspannen, diese verdammten Mistviecher haben sie umgebracht. Ich werde sie rächen, diese Kobolde..." er ist daran aufzustehen, doch als ihm schwarz vor den Augen wird setzt er sich wieder hin. "Draco, sie haben ihre Strafe erhalten. Sie wurden in Askaban in speziellen Zellen eingesperrt. Sie kommen nie wieder raus und durch die Dementoren werden sie genug wahnsinnig. Bitte, achte jetzt auf deine Gesundheit." bittet sie ihn und hilft ihm wieder ins Bett. Er lässt es über sich geschehen und starrt nur an die Decke.

Wieder in der Wirklichkeit starrt er zurück auf den kalten schwarzen Stein. Die frischen Blumen glitzern in dem Mondlicht in diversen Farben und erleuchten ein wenig die Umgebung. Er hatte diese Blumen gewählt, weil sie besonders sind, genauso wie Hermine es war. Er bereut es immer noch das er nicht statt ihr gestorben ist. Doch er konnte die Zeit nicht ändern und nun musste er mit dieser immerwährenden Leere leben. Er streicht sachte über die Inschrift und seufzt. "Ich wünschte du wärst bei mir." haucht er und eine Träne löst sich aus seinem Auge. Zehn Jahre und immer noch war der Schmerz so als wäre es gestern gewesen. Die Zeit heilte nicht alle Wunden, man lernte nur damit zu Leben und umzugehen, doch der Schmerz wird immer derselbe sein. Seine leicht ergrauten langen Haare fallen ihm ein wenig ins Gesicht, doch es kümmert ihn nicht. "Du solltest rein gehen, nicht dass du dich noch erkältest." haucht eine Stimme neben ihm und er spürt eine leichte Wärme auf seiner Schulter. Seine Hand wandert zu seiner Schulter und will die andere Hand ergreifen, doch er fasst nur auf seine eigene Schulter. Er blickte sich um, um die Quelle der Stimme auszumachen, doch nirgendwo war ein Zeichen auf eine andere Person. "Komm schon geh rein." es ist ihre Stimme, wie er jetzt bemerkt. Er hatte sie so lange nicht mehr gehört. Jetzt wird er auch noch wahnsinnig. Die Jahre konnten ja nicht besser werden. Er erhebt sich und haucht einen Kuss auf den Grabstein. "Danke Hermine für alles." bedankt er ich und schreitet langsam zurück ins Manor. Es windet und die Blätter der Bäume rascheln dadurch laut. Der Wind schwingt um ihn und es scheint Draco so als würde er ein "Bitte, ich liebe dich." hauchen. 

Dramione OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt