Gegensätze ziehen sich an

Teil 4

Olivia PoV:
Ich versuche langsam wieder zu Atem zu kommen und zu verstehen was eben passiert ist.
Ich hatte mein erstes Mal, mit meinem Mate und es hat sich gut angefühlt.
Ja am Anfang hat es etwas wehgetan, aber sein Arm um meinen Körper hat mir Halt gegeben. Und das Gefühl des Orgasmus war unbeschreiblich. Seine Hände und Lippen an meiner Haut haben ein unglaubliches Kribbeln in mir ausgelöst von dem ich nie genug bekommen werde. Vorsichtig ziehe ich meinen Slip wieder an und streiche mein Kleid zurecht. Dann trete ich aus der Kabine und an ein Waschbecken heran.

Ich halte meine Hände unters Wasser und spritze mir etwas Wasser ins Gesicht zur Beruhigung. Im Spiegel kann ich erkennen, dass meine Wangen gerötet sind. Vorsichtig schiebe ich meine langen Haare auf eine Seite und betrachte meine Markierung. Ich streichle leicht mit meinen Fingerspitzen darüber, aber es ist nicht mit dem Gefühl zu vergleichen, wenn er es tut.
Langsam lege ich meine Haare wieder über meine Schultern und verdecke somit das Mal. Oder sollte ich sie lieber hochgesteckt tragen, damit alle es sehen können, so wie es sich gehört überlege ich kurz. Aber nein, noch will ich es nicht mit aller Welt teilen.
Erst muss ich meinen Mate sehen. Ich weiß immer noch nicht wie er aussieht oder wie er heißt. Kenne bloß seinen Geruch, seine Stimme und würde ihn an seinen Berührungen erkennen. Ich bin froh, dass er mir Zeit gegeben hat mich zu sammeln, denn ich möchte gleich einen guten Eindruck bei ihm machen. Schließlich hat er mich auch noch nicht kennengelernt.
Oh Gott, ich merke selber wie verrückt sich das anhört. Ich habe einen Mate, aber kenne ihn nicht. Was ist, wenn ich ihn draußen nicht wiederfinde, denke ich panisch.

„Du schaffst das.", spreche ich mir selber Mut zu und werfe noch einen letzten Blick in den Spiegel. Meine Hand verharrt am Griff der Tür als ich die Lautsprecherdurchsage höre.
„Meine Damen und Herren. Der Flug nach New York startet nun doch schon in zehn Minuten. Bitte finden sie sich am Gate ein."
Ich stoße schnell die angehaltene Luft aus, als mir klar wird was das bedeutet. Ich muss in zehn Minuten im Flugzeug sitzen, davor noch mein Handgepäck holen, welches hoffentlich noch da ist und dabei auch noch meinen Mate finden, ohne dass ich weiß wie er aussieht.
Ich verlasse die Toilette, sehe mich suchend um, aber da keine der Anwesenden von mir Notiz zu nehmen scheint, renne ich als erstes zu meinem Gepäck.
Dann sehe ich mich erneut um, versuche seinen Geruch wahrzunehmen. Und tatsächlich finde ich ihn. Als ich ihm folge merke ich, dass er mich zum Gate meines Fluges führt.
Glück gehabt, er will also auch nach New York.
Dort angekommen hat sich eine riesige Menschenmenge gesammelt und da ich nicht weiß wie er aussieht kann ich seinen Standort nicht weiter eingrenzen als irgendwo hier.
Eine Flugbegleiterin rempelt mich an. „Entschuldigung.", sagt sie schnell und geht weiter.
Ich krame nach meinem Ticket und stelle mich etwas abseits hin, in der Hoffnung, dass mein Mate mich so vielleicht findet.
Es kann doch nicht sein, dass man seinen Mate direkt wieder verliert nachdem man ihn gerade erst gefunden hat, denke ich enttäuscht.

„Meine Damen und Herren. Fluggäste der ersten Klasse bitte ..." ertönt eine Ansage. Mich noch einmal suchend umblickend gehe ich zum Schalter und steige mit meinem Gepäck ins Flugzeug. In der ersten Klasse angekommen, wird mein Handgepäck von einer Flugbegleiterin verstaut und ich nehme auf meinem Sitz Platz.
Die wenigen Leute die mit mir erster Klasse fliegen, riechen nicht nach meinem Mate.
Enttäuscht lasse ich mich in den Sitz sinken und versuche mich zu beruhigen. Ich weiß, dass die Wahrscheinlichkeit, dass er auch erste Klasse fliegt nicht groß war und ich bin mir zu 99% sicher, dass er auch in dieses Flugzeug steigen wird.
Ich kann ihn also beim Landen wiedersehen, beruhige ich mich.