Teil 8

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Olivia PoV:
Ich vertraue ihm im wahrsten Sinne des Wortes blind.
Jede seiner Berührungen löst ein Kribbeln in meinem Körper aus. Seine Berührungen sind fordernd und fast schon grob und jede zieht mich weiter in seinen Bann.
Meine Finger krallen sich in seinem Nacken und an seinen Haaren fest, streifen leicht über seine Schultern. Da ich nicht sehen kann was er macht reagiere ich einfach auf ihn.
Dass er die Kontrolle hat und haben will steht außer Frage. Aber ich überlasse sie ihm gerne. Ich hätte auch gar nicht gewusst was ich tun würde, wenn ich sie hätte.
Doch egal was es gewesen wäre ich bin mir sicher, dass es nicht so ein Feuerwerk in uns beiden auslösen würde.
Ich kann spüren, dass es ihm auch gefällt, kann sein Knurren hören, welches fast schon wild klingt und fühlen wie sich seine Muskeln unter meinen Berührungen anspannen. 

Schwer atmend liege ich immer noch unter ihm und versuche wieder klar zu denken.
Dieses Mal war es viel besser, als bei unserem ersten Mal.
„Wow", flüstere ich verzückt. Sein Lachen klingt rau und ich spüre wie er sein Gewicht verlagert. Er liegt jetzt neben mir. Seine Finger streichen immer noch meinen Körper entlang und lösen ein angenehmes Kribbeln bei mir aus.
Ein Klopfen an der Tür holt mich aus meiner Verzücktheit.

„Bist du da Kumpel?", ruft eine Stimme von draußen, „wir wollen frühstücken gehen."
Mein Mate knurrt kurz und schreit dann zurück: „Ja okay. Gib mir fünf Minuten. Wir treffen uns unten." Gelächter ist die Antwort von draußen. „Hast du etwa schon am ersten Abend wen aufgerissen?", fragt die mir unbekannte Stimme weiter. „Wir sehen uns unten.", wiederholt mein Mate ungehalten. Ich kann spüren, wie sein Körper leicht zu zittern beginnt, was bei uns Werwölfen immer ein Zeichen dafür ist, dass wir uns nicht ganz unter Kontrolle haben.
Meine Hand sucht seine und ich streichle leicht über seinen Handrücken. Fast sofort merke ich, wie sein Zittern weniger wird.
„Geht klar. Bis gleich.", höre ich es noch von draußen schallen.
„Bist du böse, weil er uns gestört hat?", will ich vorsichtig wissen. „Ja so ungefähr.", gibt mein Mate zurück.

Seine Finger schließen sich um meine Hand. Schnell hat er auch meine zweite eingefangen und über meinen Kopf gedrückt.
Er verlagert erneut sein Gewicht und liegt jetzt wieder auf mir.
Seine Lippen berühren meinen Bauch und küssen sich langsam bis zu meiner Markierung hoch. „So wunderhübsch.", murmelt er in mein Ohr, „Und alles meins." „Ja alles deins.", bestätige ich grinsend.
Er lässt mich los und steht auf und auch ich richte mich auf.
„Kleine Mate.", sagt er und klingt fast ein wenig flehend, „wäre es möglich, dass du die Augenbinde aufbehältst bis du das Zimmer verlässt."
„Warum?", frage ich enttäuscht.
„Weder mein Zimmer noch ich würden gerade einen guten ersten Eindruck machen", gibt er zu und hilft mir aus dem Bett.
„Und wann würdet ihr dann einen guten Eindruck machen?", frage ich und muss fast schon grinsen.
„Morgen früh.", antwortet er sofort.
„Na gut.", stimme ich zu, „ich glaube meine Kleidung heute Morgen gibt auch keinen guten ersten Eindruck her."
Mein Mate streift mir meinen Bademantel über und flüstert: „Ich kann mich nicht beklagen, kleine Mate." Seine Lippen streifen ganz kurz meine.
Dann schiebt er mich sanft zur Tür hinaus.

Als sie hinter mir ins Schloss fällt, reiße ich die Augenbinde ab und drehe mich um.
Seine Zimmernummer ist die 608. Das muss ich mir unbedingt merken, denke ich.
Dann gehe ich zum Aufzug und beschließe jetzt doch noch schwimmen zu gehen.
Es macht mich verrückt ihn immer noch nicht gesehen zu haben, aber ich habe ihn berührt. Wenn er allein so schon so viele Emotionen in mir wachrufen kann, will ich nicht wissen wie es ist, wenn ich ihn zum ersten Mal sehe.
Aber eins weiß ich jetzt schon, es wird mir unglaublich schwer fallen mich bis morgen früh von ihm fernzuhalten.


Gegensätze ziehen sich anWo Geschichten leben. Entdecke jetzt