Teil 9

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Cedric PoV:
Den ganzen Tag über war ich gereizt, launisch und einfach nur unausstehlich.
Auf jede Frage: „Was ist los?", habe ich mit einem „Nichts. Lass mich in Ruhe.", geantwortet. Ich habe mehrere Leute angeschrien und fast eine Prügelei begonnen.
Und die ganze Zeit habe ich nur daran gedacht, was wohl passieren wird, wenn meine Mate herausfindet, wie ich aussehe. Ich bin mir sicher, dass kein junges hübsches Mädchen jemanden wie mich als Mate haben will und an sich heranlassen würde, wie sie es im Moment noch tut. Vielleicht wäre das auch nicht das Schlimmste. Dann wäre ich einfach wieder wie früher, ohne Mate, und würde mir jede Nacht eine andere Frau suchen.
Meine Freunde haben sich nach dem Abendessen verzogen und ich kann es ihnen nicht verübeln. Bei meiner derzeitigen Laune würde ich auch keine Zeit mit mir verbringen wollen. Tim hat noch einmal versucht mit mir zu reden und gesagt: „Ich dachte heute Morgen du hättest dir wen geklärt. War es so unbefriedigend?" Aber ich hab ihn bloß angeknurrt.
Ich kann ja schlecht sagen, dass ich meine Mate bei mir hatte und dass es der beste Sex war den ich je hatte und das genau das dazu führt dass ich so schlecht gelaunt bin.

Jetzt sitze ich in meinem Zimmer auf dem Bett und trinke das dritte Glas Vodka.
Draußen ist es schon dunkel geworden und mein Wecker zeigt Mitternacht an.
Schnell nehme ich den letzten Schluck und gehe ins Bad. Ich spritze mir Wasser ins Gesicht und betrachte mich im Spiegel. Wenn ich lächle kann man sehen, dass meine Zähne nicht ganz gerade stehen. Und es sieht eher gruselig als freundlich aus.
Sofort verlasse ich das Bad wieder. Im Zimmer angekommen, ziehe ich meine Klamotten aus und eine Jogginghose an. Dann schmeiße ich mich ins Bett.
Ganz leicht riecht es dort noch nach meiner Mate. Ich ziehe ihren Geruch ein und schon bin ich wieder in einer Dauerschleife aus schlechten Gedanken gefangen.
Mein Versuch die Augen zu schließen und zu schlafen, gelingt auch nicht, da ich einfach nicht zu Ruhe kommen und einschlafen kann.
Seit gefühlten Stunden starre ich an die Decke, als ich ein Geräusch wahrnehme. Mit einem leisen Klicken wird die Tür meines Zimmers geöffnet.

Mein ganzer Körper ist sofort in Alarmbereitschaft und spannt sich an, aber ich rühre mich nicht. Will dem Eindringling nicht zeigen, dass ich ihn bemerkt habe. Eine Silhouette zeichnet sich gegen das Licht aus dem Flur ab, als derjenige das Zimmer betritt: klein und schlank.
Und sofort umhüllt mich ihr wunderbarer Duft. Ich beobachte wie meine kleine Mate vorsichtig die Tür schließt und leise an mein Bett tritt.
Ich bin froh, dass es schon dunkel ist und sie mich so nicht sehen kann. Nur meine Umrisse müssen für sie sichtbar sein.
Behutsam klettert sie zu mir ins Bett und rutsch an mich heran. Sanft legt sie ihren Kopf auf meiner Brust ab, vergräbt eine Hand in meinem Nacken, schlingt ein Bein um meine Mitte und atmet meinen Geruch tief ein.
„Was wird das kleine Mate?", frage ich mit einem leicht bedrohlichen Unterton in der Stimme. Gleichzeitig schlinge ich meinen Arm um sie, halte sie an mich gedrückt und meine andere Hand schnappt sich ihr Knie um zu verhindern, dass sie von mir runterrutscht.
Ich kann hören wie sie erschrocken etwas Luft einzieht, doch dann entspannt sich ihr ganzer Körper. Sie kuschelt sich, wenn das überhaupt noch möglich ist, noch näher an mich und murmelt: „Kann nicht schlafen ohne dich."
„Und deshalb brichst du mitten in der Nacht bei mir ein?", frage ich etwas amüsiert. Ein Nicken und Gähnen ist ihre Antwort. Ich lache leicht.

Es ist unglaublich zu sehen und spüren, wie sie mir vertraut, mich braucht und mich so nah an sich heranlässt, obwohl sie mich überhaupt nicht kennt.
Meine Hand, welche bislang auf ihren Rücken liegt, rutscht ein Stück tiefer bis sie ihren Hintern erreicht. Mit der anderen wandere ich ihren Oberschenkel leicht hinauf.
Es fühlt sich so an, als würde sie ein Seidennachthemd tragen, welches bis zur Mitte ihrer Oberschenkel geht. Dort wo ihre nackte Haut meine berührt kann ich ein leichtes Kribbeln wahrnehmen. Meine Berührungen scheinen sie nicht zu stören, entlocken ihr sogar ein leichtes Seufzen.
Immer wieder streiche ich mit meiner Hand vom Knie ihren Oberschenkel rauf und wieder zurück. Ihre Haut ist weich und glatt. Ich kann nur vermuten, dass ich mich für sie rau und eher hart anfühlen muss.
Ich kann hören wie ihr Atem und Herzschlag langsamer und gleichmäßig werden. Und obwohl ich sie nicht sehen kann, weiß ich ein paar Minuten später, dass sie in meinen Armen eingeschlafen ist.
Ich atme ihren besonderen Duft ganz tief ein und konzentriere mich auf ihren Körper welcher sich an mich schmiegt. Dann schließe auch ich die Augen und merke wie ich endlich ruhiger werde und langsam einschlafe.


Gegensätze ziehen sich anWo Geschichten leben. Entdecke jetzt