29. Billiges Ding

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»Stone! Konzentrier dich! Träumen kannst du auch nachher.«,riss mich Mr. Lee, mein Sportlehrer, aus meinen Gedanken.

Ich nicke etwas benommen und beschleunige etwas meinen Lauf. Ich war so tief in meinen Gedanken versunken, dass ich nicht mal gemerkt habe, dass Jacob neben mir hergelaufen ist und immer wieder versucht hatte mit mir zusprechen.

Ein Monat ist vergangen seit ich bei Lion übernachtet hatte. Von dem Tag an hat sich etwas verändert. Vieles hat sich verändert. Kleine Dinge, die mir bis jetzt nicht aufgefallen sind und auch große Dinge.

Am Morgen, als ich bei Lion war, hat sich etwas bei ihm geändert. Er sprach nicht mit mir. Es war als wäre ich nicht hier aber auch gleichzeitig schon. Er hat mich angesehen als wäre ich nicht da, als würde er durch mich hindurchsehen. Ich war verwirrt und hab ihn gefragt ob alles okay sei, doch auch da antwortete er nicht. Nicht mal genickt hat er. Er hat mich nur angesehen und ist dann in sein Zimmer verschwunden. Dabei knallte er die Tür zu, wie ein bockiges kleines Kind, dass nicht das bekommen hat was es wollte.

Verwirrter als vorher bin ich dann vor seinem Zimmer gestanden, habe abermals geklopft und versucht herauszubekommen was plötzlich los ist. Doch als ich gemerkt habe das es keinen Sinn mehr macht, weiter zu fragen, bin ich gegangen. Natürlich nicht ohne ihn tausendmal zu danken. Selbst auf dem Weg nachhause war ich verwirrt von seinem Verhalten.

Das bin ich jetzt auch noch. Denn in diesem einen Monat, das vergangen ist, sprach er mit niemanden mehr. Anfangs dachte ich er wollte nur mit mir nicht sprechen, weil ich wegen den Gerüchten gefragt habe aber das war es nicht. Er starrt nur noch vor sich hin und hat dabei immer einen nachdenklichen, einen wütenden oder einen eiskalten Blick aufgesetzt. Jeder von uns -Josie, Cruz, Mason, David, Aidana und ich- haben versucht mit ihm zu sprechen. Doch auch bei ihnen sprach er nicht. Er sprach nicht mal als die Lehrer ihn etwas fragten oder so etwas ähnliches. Auch Jacob schien sich über seine jetzige Lage zu interessieren aber das versuchte er zu verstecken.

Es ist komisch und es macht mir Angst. Besser gesagt, ich habe Angst um ihn und meine Sorge um ihn wächst mit jedem Tag, der verstrichen ist.

Ich weiß, dass ihn etwas bedrückt und das hab ich ihn gesagt. Ich hab ihn auch gesagt das er immer, wenn er wen zum reden braucht, dass ich da bin aber allein sein Blick verriet mir das er es nicht glaubt, das ich für ihn da wäre und das er auch nicht vorhatte mit mir, oder jemanden anderem, zu sprechen. Jedes Mal wenn ich ihn in den Fluren der Schule begegne lächle ich ihm zu, um zu zeigen das ich da bin aber auch das ignoriert er gewissenhaft.

Klar, durch begrüßen und anlächeln werde ich ihn nicht dazu verleiten können zu mir zu rennen und sich bei mir auszuheulen aber ich denke dass es das Beste ist jetzt einfach nur das zu tun. Ich, sowie auch die anderen, wollen ihn nicht bedrängen. Wenn er reden will, dann sind wir alle für ihn da.

In diesem einem Monat ging es natürlich nicht nur um Lion. Es gab auch mega schöne Nachrichten. Veronica, Josie's Schwester hat endlich ihr Kind bekommen und somit ist Josie jetzt Tante. Es ist ein Mädchen names Kelsie. Josie, Veronica, ihr Mann und auch ihre ganze Familie ist überglücklich dass das Kind endlich da ist.

Ich war mit Josie in Mae's Beach Café und hatten uns über belanglose Dinge unterhalten, als sie einen Anruf bekommen hatte. Es war ihre Mom, die sie angerufen hatte und ihr aufgeregt über das Handy mitgeteilt hat, das es endlich soweit ist. Josie hat anfangen zu weinen und war so nervös das ich sie ins Krankenhaus begleitet habe. Ich muss zu geben, dass auch ich mega nervös geworden bin.

Ich durfte die kleine Kelsie des Öfteren auch im Arm halten. Sie ist so putzig und am liebsten hätte ich niemals aufgehört ihre weichen Wangen zu streicheln. Josie hat sich aber auch über das kleine niedliche Baby beschwert. »Dieses Geschrei kann ich echt nicht mehr mit anhören!«,hatte sie geschnaubt. Daraufhin hatten sie und ich nur gelacht und dann weiter geredet, wie putzig sie doch ist.

Querida StonesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt