2. Du hast dich verändert, Serina

395 22 77
                                    

Meine Mom und mein Dad heben sofort ihre Blicke an als sie hörten das ich unseren Wohnzimmer betreten hatte. Ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit als meine Mutter versuchte glaubhaft zu lächeln, um ihre steigende Nervosität zu überspielen.

Ich bleibe ein paar Meter vor meinen Eltern stehen und mustert sie, was meine Eltern mir gleichtun. Meine Mutter zieht scharf die Luft ein und hält sich geschockt die Hand vor dem Mund. Verwirrt sehe ich zu Dad, dessen Augen geschockt aufgerissen sind. Stirnrunzelnd drehe ich mich um, um zu sehen ob etwas oder jemand hinter mir ist. Vergeblich.

Noch verwirrter als vorher drehe ich mich schnell um und das so das meine Haare mir ins Gesicht flogen und ich den Übeltäter für die geschockten Gesichtern meiner Eltern fand.

Die rote Haarsträhne.

»Ihr wolltet mit mir sprechen?«,beginne ich zusprechen.

Meine Mutter fing sich, bei dem Klang meiner Stimme, wieder und richtete sich gerade auf. Sie räuspert sich und sagt dann: »Ja, das wollen wir.«

»Setzt dich.«,sagt mein Vater und trägt dabei ein leichtes Lächeln im Gesicht, was mich ein wenig stutzig macht.

Langsam nicke ich und gehe, mit meinem Mozzarella Salt in der Hand, auf die Couch zu, lege den Salt auf dem Tisch ab und setze mich gegenüber von meinen Eltern hin, ohne sie aus den Augen zu lassen.

»Diese rote Strähne passt dir perfekt, mein Schatz. Du siehst wunderschön aus.«,sagt meine Mutter liebevoll und lächelt mich warmherzig an.

Überrascht sehe ich sie an.

»Was?«,frage ich ungläubig.

»Die Strähne ist schön. Eine Veränderung ist gut.«,sagt meine Mutter etwas nervös.

»Danke.«,murmel ich.

Stille kehrt wieder ein und erneut frage ich mich was ich hier jetzt eigentlich soll? Wollten sie mit mir nur sprechen? Einfach so, mit mir, sprechen? Die wollen doch etwas von mir. Etwas plausibleres gibt es nicht.

»Was ist, dass ihr so dringend mit mir sprechen wolltet?«,frage ich schließlich.

Ich verschränke meine Arme vor der Brust und sehe abwartet zu meinen Eltern, die mit sich selber rangen und scheinen die perfekten Worte zu suchen, für das was sie mir mitteilen wollen.

»Schatz...«, räuspert sich mein Dad und wand sich an mich, »Es gibt da ein paar Dinge die wir dir erzählen müssen und wir wissen nicht wie wir anfangen sollen.«

»Sagt es einfach.« Ich zucke mit den Schultern und rolle genervt mit meinen Augen.

Meine Mutter seufzt und sieht zu meinem Vater, der ihr zunickt. Beide sehen dann gleichzeitig zu mir, was mich nervös macht weil sie ebenfalls so nervös scheinen. Ich hab meine Eltern schon lange nicht mehr so nervös gesehen. Das letzte mal als ich sie so gesehen habe war als meine Eltern, Simon und mir, erzählt hatten wie peinlich ihr Treffen mit ein paar bekannten war. Es war damals eine echt lustige Situation gewesen, den wir hatten Stunden darüber gelacht wie unsere Mutter uns erzählt hatte wie sie dann in den See gefallen ist und man ihre ganze Unterwäsche sah, da sie weiße Sachen trug und zu ihrem Pech rote Spitzen Unterwäsche.

»Du hast dich verändert, Serina. Nicht nur äußerlich sondern auch innerlich.«,sagt mein Vater ruhig.

„Verändert?",frage ich leise.

Meine Eltern haben recht. Ich hab mich äußerlich und innerlich wirklich sehr stark geändert aber wieso sprechen sie das jetzt an? Ist es nicht normal, wenn ein geliebter Mensch stirbt und ein Teil von dir mit ihm stirbt, das man sich dann verändert?

Querida StonesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt