Gemeinsam treten, Lion und ich, in das Schulgebäude ein. Erst jetzt bemerke ich, das keine Schüler mehr im Schulhof sind und in den Schulgängen auch nicht, was bedeutet, das wir Zuspätkommen werden. Das ist mein zweiter Schultag und ich bin gleich, in der ersten Stunde, zu spät.
Schweigend folge ich Lion durch die Gänge. Mein Blick ist auf meine Schuhe gesenkt, denn alleine seine Anwesenheit macht mich verrückt. Seine Wärme erreicht mich bis hier her, obwohl er ungefähr ein Meter von mir entfernt ist. In seiner Nähe bin ich nervös und kriege meinen Mund nicht auf. Ich glaube, das er noch nie irgendwie einen ganzen Satz von mir gehört hat.
Ich weiß nicht was ich tun soll. Seine Nähe, sein Wärme die er ausstrahlt, seine Augen, einfach alles macht mich kirre. Das muss sich ändern. So schnell wie möglich.
»Wir kommen definitiv zu spät.«,versuche ich ein Gespräch aufzubauen.
Ich bin überrascht das dieser Satz so einfach über meine Lippen kam. Natürlich, wieso sollte es den nicht? Alleine die Tatsache, das ich versuche mit ihm ein Gespräch aufzubauen, lässt mich stutzig werden. Josie und David hatten mich gewarnt, das er gefährlich sei und trotzdem versuche ich es.
Lion strahlt pure Dunkelheit, Bedrohung und etwas gefährliches aus, das ich nicht bestreiten kann aber trotzdem habe ich immer wieder das Gefühl, das Lion doch nicht so ist wie es scheint. Er hat etwas an sich, das mich anzieht und meine Neugierde weckt. Es ist faszinierend, was er mit mir anstellt und wie er mich anzieht. Er ist faszinierend.
Er hat diese Aura, die einen dazu verleiten mehr heraus zu finden aber auch gleichzieht sollte man sich von ihm fern halten, den, wie gesagt, da ist etwas Dunkels, das alle in Gefahr bringen könnte, wenn man sich nicht fern hält. Aber ich will mich nicht fern halten. Ich will wissen was in seinem Kopf vorgeht, den er ist ein Geheimnis, für sich alleine.
Ich seufzte auf, da es sinnlos war, versuchen mit ihm ein Gespräch aufzubauen, den er antwortete nicht sondern sah einfach weiter gerade aus, als ob ich nicht da wäre. Als ob ich nicht für ihn da wäre.
Vor einer Tür bleibt Lion dann stehen. Ich stelle mich neben ihm und sehe zu ihm hinauf, da er um eines größer ist als ich, größer als Mason. Er sieht mich nicht an, als wäre ich wirklich nicht neben ihm. Als wäre er alleine.
»Ist das der Chemiesaal?«,frage ich ihn und zeigte auf die Tür, aus dem ein paar Geräusche zuhören sind.
Kurz sieht er zu mir und nickt dann. Sein Blick landet wieder auf die Tür, ehe er die Hand anhebt und an der Tür klopft. Die Geräusche, die ich als Stimmen zuordne, verstummen und ein gedämpftes „Herein" ist zu hören. Lion macht die Tür auf und tritt in den Raum hinein, ich direkt im Anschluss.
Sofort, beim betreten des Raumes, liegen alle Augenpaar auf uns. Der etwas älterer Mann, wahrscheinlich mein Lehrer, sieht uns, mit hochgezogener Augenbraun, an. Er klappt sein Buch, das er aufgeschlagen in der Hand hielt, zu und dreht sich, mit verschränkten Armen zu uns.
»Ihr seit zu spät.«,sagt er zu uns.
Seine Stimme ist nicht so tief wie ich dachte. Sie ist eher hoch aber trotzdem duldet sie keinen wieder Spruch.
»Tut uns leid, Sir.«,antworte ich da Lion nur desinteressiert mit den Schultern zuckt. Alle Blicke laden auf mir, auch Lion's und plötzlich bin ich nervöser, als zuvor.
»Sie müssen die neue sein. Serina, oder?«,fragt er mich und ich nicke.
»Gut, da du neu bist, verzeihe ich dir das Zuspätkommen heute. Aber auch nur heute. Beim nächsten mal musst du zum Direktor, sowie Lion jetzt.«,sagt er und zeigt am Ende zu Lion hin.
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Querida Stones
Fantasi»Er hat niemals mich verloren. Ich habe ihn verloren.« Der Tod ihres Bruders sitzt so tief das Serina von ihren Eltern in eine andere Stadt verfrachtet wird. Nach North Carolina, zu ihren Onkel und ihrer kleinen Cousine, wo sie haufenweise Geheimnis...