Kapitel 1
"Wie ist das, Summer?"
Fragte Vanessa und hielt mir ein rotes Kleid vor die Nase.
"Rot? Dein Ernst? Und dann auch noch dieser Schnitt.
Ich möchte doch nicht billig aussehen, Vani!"Ich war genervt. Ich hasse Shopping, nicht wie die meisten anderen Mädchen. Was mochten die daran auch? Das Klamotten aussuchen, dass zigmal an und wieder ausziehen, dann passt die größe doch nicht, eine Nummer kleiner... allein bei dem Gedanken bildeten sich Schweißperlen auf meiner Stirn. Ein Albtraum!
"Morgen ist der Abiball, Summer und du hast noch nicht mal ein Kleid, geschweige denn Schuhe. Du bist einfach zu wählerisch!"
Sagte Vanessa und rollte mit ihren funkelnden blauen Augen. Ich muss sagen, solch schön markanten blauen Augen habe ich bei noch keinem anderen Menschen gesehen.
Sie erinnern mich an das Meer, so unschuldig ruhig und gelassen, dennoch weiß jeder, der am Meer war, wie gefährlich es trotz allem auch sein kann und genau das ist die richtige Beschreibung für Vanessa.
Kein Wunder, dass alle Jungs auf sie stehen.Naja, wenn ich mich beschreiben müsste, in 3 Worten, wären es wohl, schüchtern, wählerisch und langweilig.
Daher interessiert sich auch keiner der Jungs für mich. Ich kann es ihnen schlecht verübeln.Ich hatte nie vor zum Abiball zu gehen, aber Vanessa hat mich ganz genau 2 Wochen ununterbrochen versucht umzustimmen.
Jegliche Taktik hat sie versucht, von "das wirst du in der Zukunft noch bereuen, dass du es verpasst hast" bis zu "tu es für mich".
Letzteres hat dann doch zu ihrem Erfolg geführt.Ich schlenderte durch die Gänge, Hoffnungslosigkeit machte sich breit, ich fand einfach nichts was mir gefällt.
Und plötzlich sah ich es, das Kleid, ich war hin- und weggerissen. Es war perfekt. Ich zeigte es Vanessa, und brauchte keine Bestätigung von ihr zu hören, denn ihre Augen sagten alles.
Ich ging in eine leere Kabine und zog es an. Wie angegossen lag es auf meiner braungebrannten Haut.
Den noch betonte es meine Figur an den richtigen Stellen.
Weiß wie die Unschuld und zugleich super sexy.
Es war knapp über die Knie, rückenfrei und war wie eine zweite Haut.
Ich ging aus der Kabine und stellte das Kleid voller Stolz Vanessa vor.
Mit riesen Augen und offen stehendem Mund starte sie mich an.
"Was sagst du Vani, soll ich es nehmen?"
Sagte ich und drehte mich einmal um mich selber.
"Natürlich! Es ist wie für dich gemacht.
Man, Summer, du siehst aus wie ein Engel!"
Ich musste einfach nur lachen, denn Vanessa war keine Person die man einfach so aus der Fassung bringen konnte, dieses eine Kleid tat es aber.
"Okay, okay, mein Engel, genug gesabbert. Nach deiner Performance gerade kam mir die Idee.
Wir müssen dir noch die perfekten Schuhe finden, die das Kleid betonen.
Und morgen vor dem Ball kommst du zu mir, ich mach dir die Haare und schminke dich. Das wird so toll!"
Vanessa war richtig in Fahrt und garnicht mehr zu bremsen.
"Vani, es ist ein Ball und keine Hochzeit.
Wir werden es nicht übertreiben!"
Versuchte ich sie etwas zu bremsen, aber keine Chance.
"Engel, du wirst morgen einen Typen aufreißen! Beziehungsweise, die Typen werden Schlange stehen um DICH aufzureißen zu dürfen, dafür verwette ich meinen Arsch!"
Sagte sie und fing an zu kreischen, wie ein Groupie.
"Vanessa?!"
Ich war geschockt über ihre Aussage.
"Die Jungs stehen auf diese Unschulds Tour, perfekt für dich." Sagte sie und zwinkerte mich an.
Im gleichen Moment schiebte sie mich zurück in die Kabine und sagte: " Beeil dich, wir haben nicht mehr viel Zeit, wir müssen noch die Schuhe finden."Ein paar Läden weiter und viele Diskussionen später, hatten wir auch noch schöne passende weiße Schuhe zum Kleid gefunden.
Am Abend war ich doch aufgeregter, als ich dachte. Wie wird das Kleid wohl ankommen?
Ich hatte noch nie einen Freund, denn alle Jungs sahen mich als Kumpel an und nicht als potentielle Freundin.
Im Gegensatz zu Vanessa, alle Jungs standen auf sie und wollten sie für sich gewinnen.
Die meisten versuchten es, über mich an Vanessa ran zu kommen, da Vanessa nicht viele an sich ran ließ, mich dafür zu benutzen tat mir sehr weh und machte sich bei meinem Selbstbewusstsein bemerkbar. Vani war die beliebteste der Schule, und ich war ihre beste Freundin. Ich beneidete sie manchmal, nicht weil alle auf sie standen, sondern wegen ihres Selbstbewusstseins, ihres Auftretens, obwohl sie ihn vielleicht vielen Augen Pummelig ist. Das Schicksal meinte es aber gut mit ihr, das Speck ist so gut wie nur in ihren Brüsten und ihrem Po. Sie ist einfach wunderschön kurvig und ihre bezaubernde Art rundet es noch vollends ab.Ich schrieb noch etwas mit Vanessa, um von meiner Aufregung abgelenkt zu werden.
Denn insgeheim wünschte ich mir, dass ich beachtet werde, vorallem von Aiden.
Er war der beliebteste der Schule und wie es das Schicksal möchte, steht auch er auf Vanessa, aber mir zu liebe bleibt Vani ihm fern. Ich lügte sie an und sagte, es würde mir nichts ausmachen, wenn sie mit ihm zusammen kommen würde, hoffte aber immer insgeheim, dass es nicht passieren würde. Vanessa aber kannte mich besser als ich mich kenne, und ließ die Finger von ihm, unsere Freundschaft bedeutete ihr zu viel, um ein Risiko einzugehen.Der Wecker klingelte ununterbrochen und riss mich aus meinem tiefen Schlaf.
"Moment mal" dachte ich mir, als ich die Augen öffnete, ich hatte doch gar keine Wecker eingeschaltet?
Ich sah auf das Handy und sah, dass Vanessa mich ununterbrochen anrief.
Ich ging ran und musste mir schon so früh am Morgen eine Standpauke anhören, wie ich jetzt noch schlafen könne, an so einem wichtigen Tag.
Der Ball ist doch erst am Abend, versuchte ich zu argumentieren.
Aber keine Chance, Vanessa ist die hartnäckigste Person die ich kannte.
Also verabredeten wir uns in einer halben Stunde beim Bäcker, um erstmal ausgelassen zu frühstücken und uns für den Ball zu richten.Vanessa schminkte mich, darin war sie wirklich die beste, daher möchte sie auch eine Ausbildung zur Visagistin machen.
Nachdem ich mein Kleid angezogen hatte, meine Schuhe anzog und die Haare noch richtig sitzten, war ich fertig.
Ich sah mich im Spiel an, solange sich Vanessa noch den letzten Schliff gab, wie sie es nannte.
Ich wusste nicht, ob es doch etwas zu viel war.
Ich sah wirklich gut aus, was mich selbst überraschte, weil ich mir sonnst nie so richtig gefalle, aber es war nicht so, dass ich irgendeine Problemzone hätte.
Ich machte noch kurz ein Bild für meine Mutter, das hatte ich ihr versprochen, falls ich fertig sein sollte, und schickte ihr es.
Nicht mal eine Sekunde später kamen schon Nachrichten von meiner Mutter, wie schön ich doch aussehen würde und ihren Nachrichten zufolge, hatte sie Tränen in den Augen, denn sie war sehr sentimental und schrieb sowas wie "Wie groß du doch geworden bist!", "Wie schnell die Zeit vergeht..."
Die typische Leier die man so kennt.
Ich schreib zurück:
"Ach Mama ich zieh doch nicht aus, ich gehe doch nur auf diesen Ball.
Hab dich lieb Mama,
Wir sehen uns morgen 💋
P.s, mach dir einen schönen Abend mit Papa und genießt die Zweisamkeit."
Ihre Nachricht kam wieder sehr schnell.
"Moment mal, stimmt, wir haben Sturmfrei!
Die Party kann beginnen! 🥳
Pass auf dich auf, Schatz und genieße es!
Ich bin so stolz auf dich.
Ich liebe dich ❤, bis morgen💋 "
Ich musste sofort lachen, meine Mutter war einfach die beste, immer locker drauf und immer gut für einen Scherz zu haben.Als Vanessa fertig war, sah sie aus wie eine Prinzessin, einfach traumhaft in ihrem hellblauen Kleid, welches die gleiche Farbe ihrer Augen hatte. Das Kleid betonte ihre Figur und trotzdem hatte es so eine Leichtigkeit an sich. Ihres war kürzer als meins, es ging gerade so über ihre Oberschenkel und bedeckte ihren Slip.
Vanessa hatte eine Begleitperson für den Ball, im Gegensatz zu mir.
Es war der beste Freund von Aiden, Alan.
Vani bestand darauf, dass ich mit ihr und ihm fuhr, dies war mir nicht so ganz geheuer, denn ich hatte Angst mich wie ein fünftes Rad am Wagen zu fühlen. Aber sie bestand darauf, sie nicht allein mit Alan zu lassen.
Mich hatte keiner gefragt, ob ich mit ihnen zum Ball gehen würde.
Ich war sehr traurig darüber, aber ließ es mir nicht anmerken.Als es an der Haustür klingelte wussten wir, es ist Alan.
Wir stiegen die Treppen hinab und machten die Haustüre auf. Alan stand da, mit einem riesigen Lächeln.
Als er Vanessa sah, sabberte er fast.
Als er aber mich hinter ihr sah, verfinsterte sich seine Miene, er wollte mich nicht dabei haben, daraus macht er kein Geheimnis.
Als ich es merkte, wurde mir ganz heiß und ich spürte die Röte in meinem Gesicht. Mir wurde ganz flau.
Ich flüsterte Vanessa ins Ohr:
"Vani, geh du schonmal mit Alan, ich komm in ein paar Minuten nach okay?"
Sie wandte sich zu mir und sagte mit trauriger Miene:
"Wir wollten doch gemeinsam dort hin gehen, Summer! Das sollte doch UNSER Abend werden!"
Ich sah zu Alan rüber und er starrte mich mit einem finsteren Blick an, er wippte mit dem rechten Fuß immer wieder und verschränkte die Arme vor der Brust, er war genervt und dies war nicht zu übersehen.
Ich gab Vanessa einen Kuss auf die Wange und versprach ihr ganz schnell nachzukommen.
Auf einen Schlag hellte sich die Mine von Alan wieder auf und er führte Vanessa wie seine Braut zum Auto. Vani drehte sich noch einmal um bevor sie Einstieg und winkte mir kurz. Ich sah ihnen nach, wie sie weg fuhren.
Mir stiegen Tränen in die Augen und ich rannte zurück in Vanessas Zimmer.
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Get off me!
RomanceSummer, wie der Name schon sagt, ist ein wahrer Sonnenschein. Sie ist sich ihrer Schönheit nicht bewusst, genau wie die Jungs in ihrer Schule, denn die sehen sie nur als einen Kumpel an. Genau wie Summers Schwarm, Aiden. Bis zum Tag des Abiball, an...