Als Lina das nächste Mal erwachte, fühlte sie Kälte neben sich. Sie drehte sich um und erblickte ein leeres Bett. Ares war nicht mehr da. War er überhaupt dagewesen? Oder war das alles nur ein Traum? Doch es hatte sich so echt angefühlt. Es musste einfach wahr sein. Seufzend verscheuchte Lina ihre Gedanken an die vergangene Nacht und schwang sich aus dem Bett. Sie stellte sich vor den Kleiderschrank und überlegte was sie heute anziehen sollte. Sie entschied sich für ein schlichtes Paar roter Ballerinas, die um den Rand rote Spitze aufgenäht bekommen hatten. Sie nahm sich frische Unterwäsche und zog eines der roten Kleider aus dem Schrank. Es hatte kurze Ärmel und ging ihr bis zur Mitte der Schienbeine. Der Rock des Kleides war bestickt mit ein paar Glitzersteinen. Lina nahm ihre ausgewählte Kleidung und lief damit in ihr Badezimmer. Mit Erstaunen stellte sie fest, dass ihre alte Kleidung verschwunden war. Lina beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken und legte ihre neue Kleidung auf den Hocker. Dann entschied sie sich zu duschen. Sie entkleidete sich völlig und legte ihren Schlafanzug zusammen, ehe sie in die riesige Dusche stieg und das Wasser aufdrehte. Anders als sonst kam kein kaltes Wasser aus der Dusche. Dieses Wasser war angenehm warm. Lina genoss es und schloss kurz die Augen. Dann griff sie nach der Seife, die hier bereitlag, und seifte sich gut ein. Nachdem sie alles abgespült und sich in ein extrem weiches Handtusch gewickelt hatte, fühlte sie sich schon gleich viel besser. Sie stieg aus der Dusche, trocknete sich gut ab und zog dann ihr Kleid an. Es schmiegte sich sanft an ihren Körper und passte wie angegossen. Der Stoff war unglaublich weich und angenehm auf der Haut. Lina zog noch ihre Ballerinas an und kämmte sich kurz die noch leicht nassen Haare. Sie betrachtete sich im Ganzkörperspiegel und lächelte zufrieden. 'So gut habe ich noch nie ausgesehen.', fand sie.
Lina drehte sich schwungvoll um und riss fröhlich die Türe auf. Sie lief auf den Gang und stolperte direkt in Ares hinein, der sie schnell mit seinen kräftigen Armen auffing. Lina schaute ihn verdutzt an, während er sie wieder auf ihre Beine stellte. Ares trug heute eine einfache rote Toga und Ledersandalen. Er ließ seinen Blick von unten nach oben gleiten und sah Lina dann direkt ins Gesicht. "Du siehst wunderschön aus.", hauchte er, während er ihr näher kam und ihr zärtlich über die Wange strich. "D-Danke. Du siehst auch nicht schlecht aus.", stotterte Lina verwirrt und hätte sich im nächsten Moment für ihren Satz ohrfeigen können. Ares jedoch lachte nur leicht. "Ich weiß. Aber danke." 'So ein selbstverliebter Gott!', dachte sich Lina. "Komm. Lass uns frühstücken gehen." Lina nickte nur und schon nahm Ares wie selbstverständlich ihre Hand, um sie hinunter in den gewaltigen Speisesaal zu führen. Das Frühstück war genauso reichhaltig wie das Abendessen am Tag zuvor. Es gab die verschiedensten Brötchen und Marmeladen. Wurst, Käse und unterschiedliche Eierspeisen. An Joghurt und Haferflocken fehlte es auch nicht. Lina nahm sich von dem Rührei. Ein Brötchen bestrich sie mit Erdbeermarmelade und ein anderes belegte sie großzügig mit Wurst. Nach diesem köstlichen Frühstück war sie bereit für den Tag.
Sie schaute abwartend zu Ares, der wie schon am gestrigen Abend nichts zu sich genommen hatte. Dieser stand nun schmunzelnd auf und streckte ihr eine Hand entgegen. Zögernd ergriff Lina diese. "Und was machen wir jetzt?", fragte sie, während sie den Speisesaal wieder verließen. "Du liest gerne.", stellte Ares fest. Verwirrt schaute Lina ihn an. "Ja. Aber was hat das damit zu tun?" Ares drehte sich um und schmunzelte breit. "Dann wird das hier für dich wie das Paradies sein." Mit diesen Worten öffnete er eine große Tür gegenüber des Speisesaales. Lina blieb der Mund offen stehen. Dieser Raum war genauso groß wie der Speisesaal, wenn nicht sogar noch größer. Bis unter die Decken standen riesige Regale, in denen sich Reihe um Reihe hunderte und aberhunderte Bücher stauten. "Wow!", brachte sie schließlich heraus. "Es ist nichts im Vergleich zu der Bibliothek auf dem Olymp, aber...." Weiter kam Ares nicht, denn da wurde er schon stürmisch von Lina umarmt. Perplex erwiderte er die Umarmung. "Danke.", bedankte sich Lina bei ihm und entfernte sich dann wieder, um sofort zwischen den Büchern zu verschwinden. Dabei ließ sie einen vollkommen verwirrten Gott zurück, der gleich darauf anfing verträumt zu grinsen. Lina stöberte durch die Reihen und fand ein altes Märchenbuch und wieder eines mit Gedichten jeglicher Art. Sie nahm sich beide Bücher und eilte damit zurück zum Eingang, an dem immer noch Ares stand. Als er sie sah, wurde sein Grinsen breiter. "Komm. Ich zeige dir das Wohnzimmer. Dort kannst du lesen." Lina nickte. Sie liefen aus der Tür und weiter den Gang entlang. Vor einer Tür blieb Ares stehen und öffnete sie für Lina. Gegen ihre Erwartungen war dieser Raum nicht riesig, wie sonst alles es in diesem Haus es zu sein schien. Es war ein normales Wohnzimmer. Über einem Kamin hing ein Bild, auf dem Ares mit ein paar Männern und Frauen zu sehen war. Es sah so ähnlich aus, wie das Bild auf dem Flur. Gegenüber dem Kamin standen ein großes Sofa und ein paar Sessel. In der Mitte war ein Tisch. Lina ließ sich auf dem Sofa nieder und legte das Gedichtebuch auf den Tisch. Dann schlug sie das Märchenbuch auf und begann zu lesen. Ares setzte sich neben sie und beobachtete sie dabei. Aber davon ließ sich Lina nicht beirren.
Es war einmal ein kleiner Junge. Er war zwölf Jahre alt. Er lebte mit seiner Familie auf einem Bauernhof am Rande eines mystischen Waldes. In diesem Wald gingen allerlei merkwürdige Dinge vor sich und deshalb hatte der König dieses Landes es verboten, sich dem Wald auch nur zu nähern. Doch der Junge war neugierig. Eines Tages - als seine Eltern gerade in der Stadt waren und seine Geschwister bei ihren Freunden - schlich sich der Junge zum Waldrand. Irgendetwas zog ihn wie magisch an. Er schaute sich schnell um und huschte dann in den Schatten der Bäume. Immer tiefer drang er in den Wald vor, bis er zu einer Lichtung kam. Er trat hinaus und sah sich um. Auf der Lichtung wuchsen wundersame Pflanzen, die der Junge noch nie in seinem ganzen Leben gesehen hatte. Er wollte noch einen Schritt machen, als er mit einem Mal einen Luftzug hinter sich spürte. Er drehte sich um und erblickte.....
"Hallo, Schönheit.", wurde sie beim Lesen unterbrochen.
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Gott des Krieges
FantasyUm zu überleben, tritt sie in den Orden der Götterdiener ein. Und wird prompt von dem Gott auserwählt, den sie am allerwenigsten mochte. Ihr Leben steht von nun an in seinem Zeichen. Ein auf und ab beginnt. Kommt sie mit alldem klar?