Dreizehn

1.1K 112 14
                                    

Ich lasse mich von Alec durch die Straßen von New York lotsen und bringe ihn sicher an unser Ziel. Vor seinem Haus halte ich mein Auto und stelle den Motor aus. Lächelnd sehen wir uns an. "Danke für diesen schönen Abend. Und für dein Vertrauen.", murmelt er. Ich nicke leicht. "Danke, dass du mir zugehört hast. Und das du zu mir gekommen bist.", antworte ich einfach. Ein leichtes grinsen schleicht sich auf seine Lippen. "Ich werde immer meinen Weg zu dir zurückfinden. Du bist mein Zuhause.", lächelt er ehrlich und liebevoll. Verlegen sehe ich auf meine Hände, die ich auf meinen Schoss gebettet habe.

"Wir sehen uns.", verabschiedet er sich. Schnell haucht er mir einen Kuss auf die Wange und sofort fängt diese Stelle an zu kribbeln. Er öffnet die Tür und verlässt mein Auto. Mein Blick verfolgt ihn, bis er die Haustür hinter sich schließt und ich ihn nicht mehr sehen kann. Dann erst starte ich den Motor und fahre mit einem glücklichen Lächeln nach Hause. Meine Mutter schläft schon und so versuche ich so leise wie möglich die Tür zu ihrem Schlafzimmer zu öffnen um ihr eine gute Nacht zu wünschen und dann in meinem Zimmer zu verschwinden. Als ich die Tür hinter mir geschlossen habe schalte ich das Licht an und bekomme fast einen Herzinfarkt als ich Raphael auf meinem Bett sitzen sehe.

Grinsend mustert mein bester Freund mich. "Du hattest wohl eine schöne Nacht.", begrüßt er mich. Lachend ziehe ich mein Hemd aus und werfe es ihm ins Gesicht, doch er fängt es geschickt auf und legt es schmunzelnd neben sich auf die Matratze. Schnell ziehe ich auch meine Jeans aus und streife mit ein T-Shirt über um mich dann zu ihm aufs Bett fallen zu lassen. "Erzähl schon!", fordert Raph mich auf und kurz schweige ich um meine Gedanken zu ordnen.

"Es war fantastisch. Er ist immernoch wie früher nur erwachsener. Wir haben so viel geredet und dann auch nicht. Er hat nichts dazu gesagt das ich rauche, wollte nur wissen, was mich so sehr verletzt hat. Wir sind zu dem Ort gefahren und er war so lieb, als ich ihm von Cat erzählt habe. Er meint ich mache ihn nervös und das ich sein Zuhause bin.", fasse ich alles glücklich zusammen. Grinsend lässt Raph sich neben mir auf den Rücken fallen. "Klingt, als wäre Alec schwer in dich verliebt!", stellt er fest. Kopfschüttelnd sehe ich an meine Zimmerdecke. "Nein. Das war er vor zwölf Jahren nicht und jetzt auch nicht.", erkläre ich sicher.

Mein bester Freund seufzt. "Magnus, ihr wart damals acht Jahre alt. Die meisten Menschen können zu der Zeit nicht mit ihren Gefühlen umgehen. Sie wissen nicht wer sie sind und können sich nichts erklären. Jetzt seid ihr beide erwachsen. Hör auf an der Vergangenheit zu klammern nur weil du Angst vor der Zukunft hast. Eine Zukunft in der du mit Alec zusammen sein könntest.", sagt er ernst. Unsicher sehe ich ihn an. "Meinst du echt?", frage ich zögernd. Lächelnd legt er sich auf die Seite, stützt sich auf seinen Ellbogen und sieht auf mich herab. "Was fühlst du wenn du an den Abend mit ihn denkst?", fragt er interessiert und ich schließe die Augen und lasse den Abend Revue passieren.

"Mein Herz schlägt schneller. Mein Bauch kribbelt wie wild. Ich habe Gänsehaut. Mein Atem stockt. Ich bin so glücklich wie lange nicht.", zähle ich leise meine Empfindungen auf. "Du bist verliebt.", stellt er fest. Blinzelnd öffne ich die Augen. "Schon wieder?", frage ich zweifelnd doch er schüttelt nur den Kopf. "Ich glaube immernoch. Zwischen euch ist nichts schlimmes passiert, ihr hattet einfach keinen Kontakt mehr, weil du wegziehen musstest. Ich glaube durch das Wiedersehen kommen bei dir Gefühle hoch die nie wirklich weg waren.", erklärt er sanft.

Langsam ziehe ich mich auf meinem Bett hoch und lege meinen Kopf auf mein Kissen, drehe mich auf die Seite zu Raph der es mir gleichtut. Erst jetzt fällt mir auf das auch er nur ein Shirt und eine Boxer anhat. "Bleibst du hier?", frage ich leise und spüre wie die Müdigkeit mich übermannt. "Natürlich. Ich bin immer an deiner Seite.", flüstert er. Lächelnd kuschele ich mich in mein Kissen, spüre noch wie Raphael uns beide zudeckt und dann drifte ich in einen ruhigen Schlaf ab in dem sich Bilder von einer Zukunft mit Alec in meine Träume schleichen.

***

Durch Stimmen vor meiner Tür wache ich langsam auf und versuche mich zu orientieren. Raphael liegt noch neben mir und wacht ebenfalls langsam auf. Verwirrt und verschlafen sieht er mich an, anscheinend hört er auch die Stimmen draußen. Kurz darauf geht meine Tür auf und im nächsten Moment liegt Dot zwischen uns auf meinem Bett. "Guten Morgen Jungs.", trällert sie gut gelaunt. Seufzend setze ich mich auf und sehe sie an. "Wieso hast du so gute Laune?", frage ich verschlafen und reibe mir den Schlaf aus den Augen.

"Du und Alec. Ich will alles wissen.", grinst sie. Lächelnd sehe ich sie an und greife dann nach meinem Handy. Eine Nachricht von IHR, die ich ohne zu lesen lösche, und eine Nachricht aus einer neuen WhatsApp Gruppe. Verwirrt öffne ich den Chat und sehe, dass ich nur Jace Nummer eingespeichert habe.

A5❤️🔥

Jace:
Hey Magnus. Hier
sind die Nummern
der anderen. Hoffe
wir sehen uns jetzt
mal öfter!

Lächelnd lese ich die Nachricht und gehe dann auf die Gruppeninfo, um Izzy, Clary und Alec einzuspeichern.

A5❤️🔥

Heyy. Lieb, dass ihr
mich in die Gruppe
geholt habt. Aber
warum A5?😂

Jace:
Weil wir alle ein
'A' in unserem Namen
haben. Kreative nh?😂

Lächelnd schüttele ich meinen Kopf und grade als ich mein Handy wieder weglegen will vibriert es und kündigt so eine neue Nachricht an. Verwirrt sehe ich darauf und sehe Alec's Namen auf meinem Display.

Alexander❤️

Hey Magsi. Ich wollte
dich Fragen ob du am
Wochenende Zeit hast?
Meine Eltern feiern ihren
25 . Hochzeitstag und
ich hätte dich gerne dabei.

Ich bin mir sicher, ich habe ein so breites Grinsen im Gesicht das meine Mundwinkel die Sonne berühren, aber das ist mir so egal. Schnell tippe ich eine Zusage und frage nach der Zeit und dem Dresscode, bevor ich mein Handy wieder weglege. Dot und Raph sehen mich neugierig an und ich fange an, ihnen detailliert von Gestern Abend und seiner Nachricht eben zu erzählen und mit jedem Wort wird meine Laune besser und mein Lächeln breiter. Ja, ich bin immernoch in Alec verliebt und ich bin sicher, es wird mit jedem Tag stärker werden.

If I see you againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt