Lächelnd betrachte ich mich im Spiegel. Mein dunkler Anzug schmiegt sich perfekt an meinen trainierten Körper. Dot taucht hinter mir auf und lächelt mich durch den Spiegel an. "Du siehst toll aus.", sagt sie und ich sehe, wie ihre Augen schimmern. Ich drehe mich zu ihr um und mustere sie. Ihre braunen Haare hat sie kunstvoll hochgesteckt, ihr Makeup ist dezent aber perfekt und ihr roséfarbenes Kleid schmiegt sich perfekt an ihren schönen Körper.
"Du auch.", lächele ich. "Ich kann nicht glauben, dass ihr wirklich heiratet.", murmelt sie und blinzelt, um die Tränen aufzuhalten, die sich aus ihren Augen lösen wollen. "Ich auch nicht. Nach allem, was passiert ist.", sage ich nachdenklich. Sofort spielt mein Kopf die letzten Jahre ab. Seit dem Antrag sind jetzt fast fünf Jahre vergangen. Ich arbeite als Sozialpädagoge in einer Einrichtung für Jugendliche aus schweren Verhältnissen. Alexander hat sein Studium abgeschlossen, ist tatsächlich bei dem Verlag geblieben und schreibt grade sein erstes Buch, dass wohl auf unserer Geschichte basiert. Ich darf es aber erst lesen, wenn es fertig ist.
Großteils hatten wir eine sehr schöne Zeit, aber es gab auch Momente, die uns beide an der Beziehung zweifeln ließen. Wir standen auch zwei mal kurz vor dem Aus unserer Beziehung. Es gab Streitereien und Eifersucht. Aber auch romantische Abende zu zweit und wundervolle Liebesbekundungen. Ich bin froh, dass wir nie gescheitert sind. Wir lieben uns, das haben wir immer, und genau deswegen haben wir gekämpft! Um jetzt hier zu stehen und offiziell unser Leben miteinander verbringen zu wollen.
"Na komm, die Trauung beginnt gleich.", lächelt Dot mich aufmunternd an und lächelnd verlasse ich mit ihr den Raum und gehe zum großen Saal. Meine Mutter wartet dort schon, umarmt mich liebevoll und begleitet mich dann nach vorne zum Altar. Lächelnd drückt sie mir einen Kuss auf die Wange und setzt sich dann neben Dot in die erste Reihe. Nervös atme ich einmal tief durch und sehe zur großen Tür, die sich gerade öffnet und den Blick auf Alec und seine Mutter freigibt.
Lächelnd beobachte ich ihn, wie er auf mich zukommt. Ich strecke meine Hand nach ihm aus, die er lächelnd annimmt. Maryse lächelt mich glücklich an und nimmt neben Robert auf der anderen Seite der ersten Reihe platz. Der Priester bittet um Ruhe und schaut uns dann an. Zitternd umschließe ich Alec's Hände mit meinen und spüre so, wie auch sein Körper bebt. "Wir haben uns heute hier versammelt, um Magnus Bane und Alexander Gideon Lightwood in den Bund der Ehe zu führen.", eröffnet er seine Rede.
Lächelnd sehe ich Alec an. Den Mann, den ich mein ganzes Leben an meiner Seite haben will. Die Worte des Priester rücken in den Hintergrund. Nur noch er und ich existieren hier. Und allein an unseren Blicken kann jeder sehen, wie sehr wir uns lieben. "Es wird nun Zeit, für das Paar die Ehegelübde vorzutragen.", verkündet der Geistliche und ich nicke Alec zu, dass er anfangen darf. Tief atmet er durch und sieht mir dann fest in die Augen.
"Ich habe in den letzten Monaten bestimmt hunderte von Gelübde geschrieben. Mit keinem war ich nur im Ansatz zufrieden. Also dachte ich, ich improvisiere. Wenn ich hier mit dir stehe und dich ansehe, dann wird mir schon was einfallen. Das habe ich zumindest gehofft. Aber jetzt fehlen mir einfach die Worte. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Aber was ich weiß ist, du machst mich unfassbar glücklich! Ich habe mich mit niemandem je so lebendig gefühlt, wie mit dir. Du bist alles was ich immer wollte und ich bin stolz auf uns. Stolz, dass wir es bis hierhin gemeistert haben. Und ich freue mich darauf, den Rest meines Lebens mit dir verbringen zu dürfen. Ich liebe dich Magnus. Und ich verspreche, dir jeden Tag zu zeigen wir sehr."
Während er spricht, treten Tränen in meine Augen. Ich will lachen und weinen gleichzeitig. Wie können ein paar Worte mich so glücklich machen? Tief atme ich durch. "Alexander Gideon Lightwood. Das mit dem Gelübde kann ich verstehen, meine waren auch alle vollkommen daneben." Ein leises Lachen kommt von den Gästen und auch Alec schmunzelt. "Ich will auch garkeine große Rede halten, so bin ich nicht. Aber ich will dir eines sagen. Seit wir uns kennen, die Zeit im Kindergarten, da wusste ich schon, dass du der eine bist. Ich wusste nicht was Liebe und Ehe bedeutet, wir waren Kinder, aber ich wusste, dass ich dich in meinem Leben brauche."
Alec's Griff um meine Hände verstärkt sich leicht und ich trete einen Schritt näher zu ihm. "Der Tag an dem ich wegzog war einer der schlimmsten meines Lebens. Nie werde ich vergessen, wie sehr du mir gefehlt hat. Als wäre ein Teil von mir einfach nicht mehr da. Ich habe gehofft und gebetet wir würden uns wiederfinden. Alles was zusammengehört kommt auch zusammen. An diesen Worten habe ich festgehalten. Und dann wie durch Magie trittst du wieder in mein Leben zurück.
Es war, als könnte ich endlich wieder atmen. Als wäre ich endlich wieder komplett. Und an dem Tag als wir uns wiedergesehen haben, nach all den Jahren, habe ich mir etwas geschworen, dass ich nun dir schwöre. Alexander, ich schwöre dir, niemals von deiner Seite zu weichen. Ich schwöre dir, dich mit meinem Leben zu beschützen und dafür zu kämpfen, ein Teil deines Lebens zu bleiben. Ich will dich nie wieder so vermissen wie in diesen zwölf Jahren. Ich liebe dich. Mehr als ich jemals einen Menschen lieben könnte."
Tränen schimmern in den Augen meines fast Ehemannes und lächelnd lege ich ihm meine Hand an die Wange. Der Priester gibt ein Zeichen und Jace überreicht Alec einen Ring, Raphael gibt mir meinen. Gegenseitig stecken wir uns unsere Ringe an und warten gebannt auf die erlösenden Worte. "Liebe Gäste, wertes Paar. Mit der mir verliehenen Kraft ernenne ich die beiden Menschen nun zu Ehemann und Ehemann. Möget ihr euch lieben und ehren bis das der Tot euch scheidet. Ihr dürft euch nun küssen."
Sofort zieht Alec mich an sich und verwickelt mich in einen sanften Kuss. Ich spüre Flüssigkeit an meinen Wangen und als ich mich kurz von ihm löse bemerke ich, das wir beide weinen. "Ich liebe dich so sehr.", flüstere ich. "Ich liebe dich noch mehr.", haucht er und küsst mich wieder. Und dieser Kuss ist der Anfang von etwas großem. In diesem Moment weiß ich, dass nichts und niemand uns noch trennen kann. Und das wir kämpfen für diese Liebe, bis das der Tot uns scheidet!
***
Ich habe es tatsächlich geschafft! Ich weiß, wie lange ich weg war, aber hier ist es. Das Ende der Geschichte, die mir so viel bedeutet, die so viel von meinem eigenen Leben wiederspiegelt... Ich hoffe euch hat diese Geschichte und dieses Ende gefallen. Es war hart, jedes einzelne Wort dieser Geschichte war schwer zu schreiben, da es Gefühle und Gedanken geweckt hat, die ich lieber verdrängen möchte. Und doch gefällt mir diese Geschichte so sehr, und ich hoffe euch auch!
Wann und wie es weitergeht kann ich nicht sagen, aber ich komme irgendwann als Autorin zurück.
Jetzt konzentriere ich mich erstmal auf mich selbst und meine Familie.❤️
Habt eine wunderschöne Vorweihnachtszeit, ein fröhliches Fest und, wenn ich mich vorher nicht mehr melde, einen guten Rutsch ins neue Jahr. Auf das es besser wird als dieses.
Liebe Grüße, eure Mimi❤️
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If I see you again
FanfictionStell dir vor, du triffst die Liebe deines Lebens in Kindertagen, wirst aber von ihr getrennt. Jahre vergehen, in denen ihr keinen Kontakt habt, du lebst dein Leben, verliebst dich und sammelst Erfahrungen, doch vergessen kannst du ihn nicht. Und ei...